Hellblade: Video-Vergleich zeigt guten Grund, Raytracing auszuschalten

Senua aus Hellblade greift in Richtung der Kamera in einem dunklen Raum
(Bildnachweis: Ninja Theory)

Hellblade: Senua’s Sacrifice hat am 9. August überraschend ein Update für Xbox Series X und Xbox Series S erhalten, das eine Reihe Next-Gen-Verbesserungen wie Raytracing, ein höheres Auflösungsziel und einen 120-FPS-Modus mit sich bringt. Allerdings sieht es so aus, als wäre Hellblade ein weiteres Spiel, bei dem wir Raytracing lieber wieder ausschalten.

So aufregend Raytracing für Entwickler und die Spielwelt insgesamt auch sein mag, handelt es sich immer noch um ein sehr ressourcenhungriges Feature. Es hat einige Jahre und leistungsfähige Grafikkarten gebraucht, bis Raytracing auf PC brauchbar geworden ist. Auf der PS5 gibt es bereits gute Anwendungsbeispiele für diese Technologie, wie das großartige Ratchet & Clank: Rift Apart, aber selbst hier muss man generell mit Einbußen bei der Bildrate rechnen.

Im Video unten zeigt YouTube-Nutzer Cycu1 den Unterschied zwischen ein- und ausgeschaltetem Raytracing bei Hellblade: Senua’s Sacrifice. Und ganz ehrlich: Auch wenn wir die Vorzüge der Technologie kennen und warum sie wichtig ist, fällt es uns schwer, Unterschiede festzustellen.

Ja, die Reflexionen im Wasser sehen etwas überzeugender aus, aber wären die beiden Aufnahmen nicht gegenübergestellt, hätten wir es gar nicht bemerkt. Selbst dann würden wir uns nicht länger als wenige Sekunden am Stück darauf konzentrieren.

Dürftige Dreißig

Was jedoch auffällig ist, ist der Einbruch der Bildrate bei eingeschaltetem Raytracing. Ausgeschaltet läuft das neue Hellblade-Update mit butterweichen 60 FPS; eingeschaltet fällt die Bildrate auf 30 FPS.

Nachdem wir bereits in den letzten paar Konsolengenerationen eher zu 60-FPS-Titeln gegriffen haben, fällt es uns extrem schwer, zu den trägen, ruckeligen 30 FPS zurückzukehren, außer es gibt keine Wahl – PCs insbesondere erreichen seit einem Jahrzehnt stabile 60 FPS. Einer der besten Gründe für die PS5 und die Xbox Series X ist, dass der Großteil der Spiele entweder standardmäßig 60 FPS bieten, oder einen integrierten Performance-Modus. Und das würden wir nur ungern ändern.

Natürlich wäre es schön, hier und da ein bisschen Augenschmaus mit Raytracing zu bekommen und trotzdem 60 FPS zu erreichen. Die RT-Performance-Modi in Spider-Man: Miles Morales und Ratchet & Clank: Rift Apart lösen das ziemlich gut und Spiele wie Metro Exodus erreichen auch von sich aus 60 FPS bei aktiviertem Raytracing.

Aktuell wirkt es jedoch so, als wäre Raytracing noch ein Stück zu anspruchsvoll für Konsolen, zumindest, wenn du Wert auf Performance legst. Zugegebenermaßen kann die Funktion großartige Ergebnisse erzielen, aber Entwickler sind mittlerweile so gut darin geworden, überzeugende Lichteffekte und Reflexionen in ihren Spielen zu schaffen, dass Raytracing nicht immer denselben dramatischen Effekt haben wird, wie viele erwarten.

Geschenktem Gaul

Jin Sakai aus Ghost of Tsushima schaut sein Katana an.

(Image credit: Sucker Punch)

Wir wollen jedoch den Entwickler Ninja Theory loben, denn die Optimierungen für Hellblade auf Xbox Series X und Xbox Series S sind komplett kostenlos für alle, die das Spiel besitzen oder den Xbox Game Pass abonniert haben. Leider verfolgt Sony einen anderen Ansatz und verlangt häufig Aufpreise für Next-Gen-Upgrades von Spielen in Form von „Director’s Cut“-Versionen von Spielen wie Ghost of Tsushima und Death Stranding.

Egal, ob mit oder ohne Raytracing – es hat keinen besseren Zeitpunkt gegeben, Hellblade: Senua’s Sacrifice zu spielen, als jetzt, denn Spieler können jetzt auswählen, ob sie Grafik oder Performance priorisieren wollen. Wir selbst wählen in diesem Fall Performance.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de