PlayStation Portal im Test: Der nächste große Schritt in Sachen Remote Play?

PS5-Optik, ergonomisches Design und Portabilität vereinen sich in diesem außergewöhnlichen Remote Play-Gerät. Aber reicht das, um gegen die breit aufgestellte Konkurrenz zu bestehen?

Bild des PlayStation Portal-Handheld-Spielgeräts
(Image: © Future/Rob Dwiar)

TechRadar Fazit

Die PlayStation Portal ist ein hervorragendes Remote Play-Gerät – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Design, die Verarbeitung, die Funktionen und die Ergonomie dieses Handheld-Geräts bieten eine reibungslose und stabile Möglichkeit, deine PlayStation 5-Bibliothek auf Wunsch auch in anderen Räumlichkeiten oder gar unterwegs zu spielen. Ein großer Schritt nach vorn, wenn auch nicht ganz so portabel und frei von jedweder Begrenzung wie beispielsweise das Steam Deck, der ROG Ally oder aber die gute alte Nintendo Switch

Pro

  • +

    Die beste Möglichkeit, deine PS5-Bibliothek aus der Ferne zu spielen

  • +

    Ergonomisches und zugängliches Design mit hoher Verarbeitungsqualität

  • +

    Brillante Übertragung von PS5-Spielen auf ein Handheld-Gerät

Kontra

  • -

    LCD-Bildschirm offenbart rasch seine Grenzen

  • -

    Ermüdend langsamer Ladevorgang des Akkus

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Das PlayStation Portal betritt endlich die Bühne als das neueste Mitglied der PlayStation 5-Hardwarefamilie von Sony

Hierbei handelt es sich um das groß angepriesene PS5-Zubehör, das dir endlich ermöglicht, auch mobil (über eine solide Internetverbindung) auf deine Konsole wie auch Spielebibliothek zuzugreifen. Diese clevere Idee basiert auf dem Konzept der PS Remote Play-App von Sony, wurde jedoch nun auch in einem dedizierten Gerät noch einmal umgesetzt – und das mit großem Erfolg, wenn wir das vorwegnehmen dürfen.

Um es klar zu sagen: Die PlayStation Portal ist genau das, was im Vorfeld in Aussicht gestellt wurde – ein kleines Fenster zu deiner PS5-Konsole ... ABER eben auch keine eigenständige Konsole. Dementsprechend fällt sie aber eben auch NICHT in eine Schublade mit Nintendos Switch-Konsolen, dem Steam Deck oder aber ASUS' ROG Ally. 

Das will man aber sicher auch gar nicht. Viel mehr bringt Sony hier etwas komplett Neues auf den Tisch, eine Erweiterung des bestehenden PS5-Erlebnisses in seiner bisher womöglich besten Ausführung. Mit seiner hervorragenden Ergonomie, dem exzellenten Design, der hochwertigen Verarbeitung und den beeindruckenden Funktionen des DualSense Controllers bietet dieses Remote Play-Gerät nämlich eine erstklassige mobile PlayStation-Erfahrung, die durch einen knackig scharfen 8-Zoll-LCD-Bildschirm noch weiter beflügelt wird.

PlayStation Portal: Preis und Verfügbarkeit

Die PlayStation Portal wird am 15. November 2023 auf den Markt kommen und hierzulande vorerst mit einem Preis von 219,99 Euro vertrieben. Kaufbar ist sie für eben Selbigen bei allerlei Online- und lokalen Händlern, darunter Amazon, Media Markt/Saturn oder aber OTTO.

Um den Preis einmal in Relation zu setzen, lohnt es sich sowohl Alternativen wie den Backbone PS5-Zusatz, als auch Handheld-Konsolen wie die Switch oder das Steam Deck hinzuzuziehen. 

Letztgenanntes ist der teuerste Vertreter, beginnt derzeit noch bei etwas weniger als 400 Euro, bietet aber auch eine vollumfängliche PC-Erfahrung im kompakten Format. Wer es etwas kleiner und handlicher mag, der ist noch immer gut mit der Nintendo Switch beraten. Allerdings kann diese in Sachen Bildqualität und Leistung nur selten mit den Remote-Lösungen sowie dem Steam Deck mithalten – immerhin gibt es hier aber grandiose Exklusivtitel.

Soll es hingegen ein PS5-Remotesystem sein, ist eine mögliche Alternative noch die Nutzung des Backbone-Controllers im Mix mit deinem Smartphone. Abhängig sind die Resultate der Spielerfahrung hier aber eben auch wieder vom jeweiligen Smartphone, der Internetverbindung UND vor allem der Größe deiner Hände – immerhin ist der Backbone vergleichsweise klein und frimelig ...

Wichtig: Um es noch ein letztes Mal in aller Deutlichkeit zu sagen, sei an dieser Stelle erwähnt, dass zur Nutzung der PlayStation Portal ein bestehendes PS5-System im Eigenheim vonnöten ist. Die Inhalte werden nämlich lediglich von letztgenanntem System auf das erstgenannte übertragen. Ohne bestehende PS5 ist die Anschaffung also recht kostenintensiv!

PlayStation Portal: Design und Features

Das PlayStation Portal ist im Grunde genommen ein DualSense Wireless Controller, der entzweigeteilt und mit einem 8-Zoll-LCD-Display ausgestattet wurde. Sein Design, seine Struktur und seine Haptik sind dementsprechend sofort altbekannt und vertraut für einen jeden PS5-Besitzer. 

Zeitgleich ist die Lösung damit zwar nicht besonders spektakulär, schmiegt sich aber gewohnt flott an die Handflächen an und ist auch entlang längerer Spielesessions bequem nutzbar. Die Portal-Lösung ist allerdings auch ein wenig schwerer und größer, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Das Gewicht von 529 Gramm mag nämlich zunächst auf Papier nicht unfassbar schwer erscheinen, ist jedoch durchaus spürbar, besonders wenn man das Gerät mal etwas länger nur mit einer Hand hält ...

Image of the PlayStation Portal handheld gaming device

(Image credit: Future/Rob Dwiar)

Zu gewissen Teilen mag das aber auch der Gesamtgröße des Geräts geschuldet sein. Mit einer Länge von 12 Zoll (30,5 cm) spürt man hier jedenfalls schon ordentlich Gewicht bei der Nutzung, Gewicht, an welches man sich erst einmal gewöhnen muss.

Doch wie sieht es eigentlich mit dem sonstigen Design aus? Na ja, die Controller-Flügel bieten eigentlich wieder alles, was man auch schon von einem normalen DualSense kennt ... mit Ausnahme mal von der Platzierung einiger Zusatztasten – die PS-Home-Taste befindet sich so nämlich beispielsweise bei der Portal an der oberen rechten Ecke des linken Flügels. Und auch die Stummschaltertaste für das Mikro bekommt eine Postion an der linken Ecke des rechten Flügels spendiert. Tut ja aber dem Feeling kaum Abbruch ... und solange die häufig genutzten Trigger, Bumper und  Aktions- wie Bewegungstasten an der gleichen Position ist, schert es auch kaum.

Die Oberseite wird übrigens von gleich zwei Stereo-Lautsprechern sowie dem entsprechenden Lautstärke-Regler geziert. Nett ist auch, dass hier die Ein-/Aus-Taste verbaut wurde sowie der Link-Knopf zur Kopplung – so ist alles zur Einrichtung vor Spielbeginn recht nah beieinander. Um das Set schließlich noch abzurunden, finden auf der Rückseite der USB-C-Anschluss zum Aufladen und eine 3,5-mm-Audiobuchse für kabelgebundene Headsets ihren Platz; Cool: so bleiben die Kabel aus dem Weg, wenn du ungestört zocken magst, jedoch laden musst.

Die PlayStation Portal fühlt sich aufgrund von Größe, Gewicht und Verarbeitung übrigens auch sehr robust an, als könnte sie wohl problemfrei auch ein paar Stöße überstehen, sollte die Remote-Konsole einmal versehentlich von deinem Schoß fallen. Aus ergonomischer Sicht zählt es für uns zweifelsohne zu den besten tragbaren Gaming-Geräten. Da es um einen Controller herum entworfen und gebaut wurde, steht das Gefühl, die Passform und die Form im Vordergrund, im Gegensatz zu anderen Handhelds, die zuerst ein Spielsystem priorisieren und dann Tasten und Steuerungen hinzufügen müssen.

PlayStation Portal: Performance und Batterielaufzeit

Bild des PlayStation Portal-Handheld-Spielgeräts

(Image credit: Future/Rob Dwiar)

Auch hier wollen wir uns kurz halten: Die PlayStation Portal macht einen herausragenden Job. 

Es erfüllt seinen Zweck und in all den Stunden, in denen wir sie bisher getestet habe, war die Nutzung eine wahre Freude – ohne dass es zu Verbindungsproblemen oder nennenswerten Verzögerungen bei der Eingabe kam.

Das Gerät startet mit einem blitzschnellen Kopplungs- und Anmeldevorgang, bevor man von einem leuchtenden Bildschirm mit einer vertrauten Benutzeroberfläche und Menüs begrüßt wird. Das An- und Abmelden bei deiner PS5 über das Portal wird sogar mit einer coolen Portalgrafik begleitet, was eine willkommene Note ist.

Wenn du die Portal einschaltest, während sich deine PS5 im Ruhemodus befindet, wird die Konsole übrigens automatisch hochgefahren, und du kannst sofort loslegen. Du kannst die Hauptkonsole aber auch nach Belieben aus- und wieder einschalten, während die Portal in Betrieb ist.

Doch nun das Wichtigste: Die Portal bietet ein ausgezeichnetes Remote-Play-Erlebnis, da es Spiele flüssig darstellt und so als durchdachtes Remote-Play-Gerät fungiert. Kein Vergleich zum Remote-Play auf PC oder dem Smartphone. Denn während es auf dem PC gelegentlich mal zu visuellen Verzögerungen und knackendem Ton kommt, ist die Verbindung mit der Portal naht- wie auch reibungslos. Bei einem Vergleich der Eingabeverzögerung mit dem Bild unseres Test-TV-Gerätes stellen wir jedenfalls kaum Unterschiede fest.

Der Vollständigkeit halber auch hier noch ein paar Infos: Die Test-Internetgeschwindigkeit beträgt bei uns etwa 150 Mbps im Downstream und 30-40 Mbps im Upstream, und obwohl die PS5 über ein Ethernet-Kabel fest verkabelt ist, steht der Haupt-Wi-Fi-Router dabei versteckt in einem Schrank. Trotz all dieser Einschränkungen bietet die Portal allerdings ein hochwertiges, verzögerungsfreies Erlebnis, unabhängig davon, in welchem Raum ich mich befinde.

Und sogar in Verbindung mit einem mobilen Hotspot (via Smartphone und 5G-Verbindung) war sorgenloses Zocken möglich. Klar, hier kommt es im direkten Vergleich zu längeren Wartezeiten und die Internetverbindung sollte im Idealfall konstant sein (also vielleicht nicht unbedingt bei der Autofahrt auf der Rückbank zu empfehlen). Doch alles in allem war die Leistung doch überraschend. Vor allem, weil ja im Vorfeld die Kritik dominierte, dass Remote-Play wohl kaum über mobile Netzwerke auf dem gleichen Level möglich sei. Doch Überraschung, oh Überraschung: Es funktioniert – Und es funktioniert sogar richtig gut!

Image of the PlayStation Portal handheld gaming device

(Image credit: Future/Rob Dwiar)

Auch der Bildschirm der PlayStation Portal ist beeindruckend scharf und hell – manchmal vielleicht sogar etwas zu hell ... besonders, wenn ein Spiel zum ersten Mal gestartet wird. Und doch erweist sich die Lösung mehr als würdig für die Portal. Die Welten von Star Wars Jedi: Survivor beispielsweise sind genauso atemberaubend schön wie auch auf dem heimischen TV-Bildschirm in Kombination mit der PS5. Gleiches gilt für die verschneiten Winterlandschaften eines God of War: Ragnarök oder aber die Lichter New Yorks in Marvel's Spider-Man 2.

ABER: Natürlich gibt es trotzdem Momente, wo auch der LCD-Bildschirm an seine Grenzen stößt ... und solche, wo man sich wünscht, dass Sony sich doch lieber für eine OLED-Option entschieden hätte. Auf dunklen Bildschirmen beispielsweise kann man Linien und Kanten von Farbblöcken erkennen ... nicht wirklich schön!

Doch insofern wir uns wieder erfreulicheren Dingen widmen wollen, seien die Lautsprecher der Portal noch einmal positiv hervorgehoben. Eben jene sind für einen Handheld nämlich überraschend kraftvoll und erfüllen so ihren Zweck vollumfänglich. Natürlich kann man auch auf externe Soundlösungen wie Headsets oder Over-Ear-Kopfhörer zurückgreifen, sollte aber beachten, dass die Portal eben kein Bluetooth beinhaltet – kabelgebunden oder Sony-eigen sollte die Lösung also sein! 

Die DualSense-Funktionen ihrerseits funktionieren hingegen wie erwartet und sorgen dafür, dass die Portal das gleiche immersive Spielerlebnis bietet, wie man es schon von der Hauptkonsole kennt. Die Touchscreen-Integration ist ebenfalls geglückt: Ein paar Fingertipps genügen, um das Drücken des normalen Touchpads zu mimen, und es ist schön und reaktionsschnell beim Navigieren in der Portal-Oberfläche. Zusammen mit dem allgemeinen Komfort beim stundenlangen Spielen mit dem Portal wird die Qualität des Formfaktors und des Designs somit noch weiter verstärkt.

Kommen wir also zum letzten Thema: Der Akkulaufzeit. Eben jene entspricht in etwa dem Durchhaltevermögen eines DualSense Wireless Controllers. Mit aktivierter Haptik und den sonstigen Funktionen des Controllers konnten wir so bei voller Ladung etwa 6 Stunden Spielevergnügen herauskitzeln. Die Bildschirmhelligkeit kann man auf Wunsch noch adjustieren, um so etwas mehr herauszukitzeln ... sehr viel mehr wird es aber wohl nicht sein. An sich wäre das gar nicht einmal so schlimm, wenn nicht der Ladeprozess so elendig lang brauchen würde. Satte zwei Stunden haben wir im Test gewartet, bis wir die Portal wieder losgelöst vom Stromkabel nutzen konnten – Da hat Sony zweifelsohne noch Nachholebedarf!

Solltest du dir also eine PlayStation Portal kaufen?

PlayStation Portal

Lohnt sich die Remote-Lösung von Sony wirklich? (Image credit: Future/Rob Dwiar)

Die PlayStation Portal ist ein herausragendes Handheld-Gaming-Gerät. Es sticht in seiner Kategorie hervor und bietet ein ergonomisches Design, eine ansprechende Form, einen hellen Bildschirm und eine Fülle von PS5-Funktionen als Standard – all das also, was man sich als PS5-Nutzer nur wünschen kann. Ist es ein unverzichtbares Zubehör für einen jeden PS5-Nutzer? Wohl eher nicht. Sehr wohl handelt es sich aber um eine sinnige Ergänzung für alle, die auch unterwegs nicht auf ihren Spielspaß verzichten wollen und entsprechend flotte Internetverbindungen zur Verfügung haben.

Es ist abschließend aber auch erwähnenswert, dass das Portal Teil des PS5-Ökosystems ist, was bedeutet, dass es von zukünftigen Modellen profitieren könnte. Diese Möglichkeit wurde uns zumindest von Sony im Austausch über den PlayStation Access-Controller mitgeteilt. In der Zukunft könnten Upgrades wie ein OLED-Bildschirm, die Integration der neuesten Wi-Fi-Technologie, Bluetooth-Unterstützung und mehr also nicht unmöglich sein.

Das Portal gibt sich nicht als etwas anderes aus als ein hochwertiges Remote-Play-Gerät für deine PS5 ... eben jene Aufgabe erfüllt die Portal jedoch mit Bravour! Solange du also weißt, wofür es gemacht ist und was es dir bieten kann, ist es eine uneingeschränkte Empfehlung für jeden PlayStation-Fan (und -Besitzer)!

Kauf dir die PlayStation Portal, wenn ...

Du eine bequeme Möglichkeit brauchst, um deine PS5-Spielebibliothek auch abseits des TVs zu spielen
Wenn du nach einer zusätzlichen Möglichkeit suchst, mit deiner PS5 zu spielen, dann sind die Leistung und die Funktionalität der Portal die beste Möglichkeit, eben dies zu tun.

Du ein ergonomisches PlayStation-Erlebnis suchst
Da die PlayStation Portal dem DualSense-System nachempfunden wurde, ist es wohl zweifelsohne eine der ergonomischsten und zugänglichsten Handheld-Konsolen, die es derzeit gibt.

Kauf dir die Portal lieber nicht, wenn ...

Du auf der Suche nach eine Cloud-Streaming-Lösung oder einen "echten" Handheld bist
Die Portal ist weder für Cloud-Streaming noch das native Spielen gedacht, sondern nur für die Spiegelung und das Streaming deiner PS5.

  • Erstmalig getestet: November 2023
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Christian Schmidt
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