Im Test: Horizon Forbidden West

Chapeau Guerrilla Games!

Horizon Forbidden West Aloy wielding a bow
(Image: © Sony)

TechRadar Fazit

Jeder, der Action-RPG's und Roboter-Dinosaurier toll findet, sollte sich dieses Spiel kaufen. Guerrilla Games versteht es die Königsklasse der Spieleentwicklung zu meistern und kombiniert Gameplay, Story, Worldbuilding, Sound und Technik so geschickt, dass sich andere Entwicklerstudios davon nicht nur eine Scheibe abschneiden können. Chapeau Guerrilla Games!

Pro

  • +

    Ausgefeiltes und stimmiges Gameplay

  • +

    Tolle Story

  • +

    Wunderschöne Grafik

  • +

    Überzeugendes Worldbuilding

Kontra

  • -

    Objekte sind manchmal falsch platziert

  • -

    Musik übertönt hin und wieder Dialoge

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Es ist wohl eines der heißbegehrtesten Spiele für dieses Jahr. Am Freitag den 18. Februar ist es endlich soweit und ihr könnt euch in das nächste Abenteuer von Aloy stürzen.

Wir durften bereits in den verbotenen Westen reiten und freuen uns euch diesen Test zu Horizon Forbidden West heute schon geben zu können.

Hier findest du unser Review auf YouTube

Einige Informationen

Aloy

(Image credit: sony)

Spielzeit: Etwa 28 Stunden

Plattform: PS5

Erscheinungsdatum: 18. Februar 2022

Eine Welt die entdeckt werden will

Horizon Zero Dawn

(Image credit: Horizon)

Horizon Forbidden West ist die direkte Fortsetzung von Horizon Zero Dawn und spielt sechs Monate nach dem Ende des ersten Spiels. Keine Angst, wir werden euch hier keine Details der Story Spoilern, sondern nur einen groben Überblick geben. Der Grund für Aloys Reise ist die Suche nach neuen Verbündeten und einer Lösung für eine Seuche, welche die Welt befällt und die Flora und Fauna langsam aufzehrt. Ihr werdet innerhalb der Story bekannte Orte wie San Francisco, Yosemite oder die Wüste von Nevada durchkämmen und dort neben der Hauptgeschichte zahlreiche Nebenquests erledigen dürfen.

Um die Story von Forbidden West in seiner Gänze jedoch wirklich zu verstehen, müsst ihr dafür den ersten Teil entweder selbst gespielt oder euch ein Stream/Lets Play dazu auf die Netzhaut brennen lassen haben. Zwar gibt es zu Beginn eine Zusammenfassung der Geschehnisse des ersten Teils, jedoch ist diese eher als Auffrischung des Gedächtnisses gedacht und nicht als Ersatz von Zero Dawn.

Die Karte fällt dabei größer als beim Vorgänger aus, zeitgleich wirkt sie aber auch wesentlich dichter. Sämtliche Areale sind offensichtlich mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden und saugen euch in ihr jeweiliges Biotop vollständig ein. In Kombination mit den sehr gut erzählten - teilweise auch berührenden Geschichten - erzeugt Horizon Forbidden West eine phänomenale Glaubwürdigkeit der eigenen Welt. 

Jeder Gegenstand in der Welt liegt aus einem bestimmten Grund dort und erzählt im Idealfall eine kleine Story, die sich in das große Gesamtbild einfügt. Ihr habt die Möglichkeit, Stunden mit dem Lesen und Hören von gesammelten Logbucheinträgen zu verbringen, um die euch vorgesetzte Welt bis ins kleinste Detail zu verstehen.

Scanner raus und Bogen spannen

Aloy

(Image credit: sony)

Ihr könnt in Horizon Forbidden West natürlich mehr tun, als Logbucheinträge lesen. Wie schon bei Zero Dawn wimmelt die Welt voller Maschinen aus der Alten Welt, welche euch in der Wildnis das Leben schwer machen. Natürlich begegnet ihr der ein oder anderen Maschine, die ihr schon im ersten Teil bekämpft habt, aber hauptsächlich dürft ihr euch auf neue Maschinen freuen, die euch ordentlich einheizen werden.

Um euch gegen die Urzeitmechs zu wehren, erhaltet ihr während des Spielverlaufs verschiedene Waffen. Das geht von einem Jäger- und Scharfschützenbogen über eine Schleuder und einem Bolzenschießer, bis hin zu Stolperdraht und Explosionsfallen. Für den Nahkampf seid ihr mit einem Speer ausgerüstet.

Die Waffen bringen durch ihre verschiedenen Konstruktionsarten nicht nur Abwechslung in den Kampf, sondern sie können auch mit Elementarschaden ausgestattet werden. Das ist für eure Kämpfe auch extrem wichtig, denn jeder Gegner, ob Mensch oder Maschine, ist gegen bestimmte Elemente besser gerüstet als andere. Um herauszufinden, was euren Feind in die Knie zwingt, müsst ihr euren Fokus verwenden und eure Gegner scannen. Dabei werden Schwachstellen und Resistenzen angezeigt. Ihr seid also gut beraten, euch mit möglichst vielseitig auszurüsten.

Besonders im späteren Spielverlauf wird der Kampf gegen größere Maschinen zu einer echten Herausforderung. Man muss sich nicht nur auf die Elementarschwächen konzentrieren, sondern auch die nötigen Bauteile für sein Rüstung- oder Waffenupgrades abschießen. Zielsicherheit und ein stetiger Überblick der Kampfsituation ist hier unerlässlich.

Horizon Forbidden West NPC Tenakth tribe

(Image credit: Sony/Guerrilla Games)

Wie ihr dabei einen Kampf angeht, ist euch überlassen. Seit ihr eher impulsiv und geht mit eurem ganzen Waffenarsenal in den Kampf, dann kann das gut gehen und eine Menge Spaß machen, ist allerdings nicht immer die beste Wahl, da man mit Geduld, Heimlichkeit und Fallen manchmal effizienter und ebenso spaßbringend ans Ziel kommt.

Die eben genannten Waffen- und Rüstungsupgrades könnt ihr an einer Werkbank eurer Ausrüstung hinzufügen. Das Progress-System ist dabei erstaunlich gut durchdacht und designt worden. Sobald ihr eure Waffe um 2-3 Stufen Upgrade erhaltet ihr dabei nicht einfach nur mehr Schaden im Kampf, sondern eure Waffe kann dann auch wirklich mehr. Beispielsweise macht euer Jägerbogen nach einem Upgrade Überspannungsschaden und lässt euch verbesserte Pfeile nutzen. 

Während man sein Abenteuer im verbotenen Westen bestreitet, ist man stets dabei, seine Ausrüstung zu verbessern. Nicht weil es notwendig ist, sondern weil es Spaß macht, gut mit Nebenquests kombinieren lässt und damit perfekt das Spiel eingebettet ist.

Selbstverständlich dürfen die Fähigkeitenskills von Aloy nicht fehlen. Da ihr die Kämpfe wie bereits erwähnt unterschiedlich angehen könnt, habt ihr auch die Möglichkeit, euch auf eure bevorzugte Herangehensweise zu spezialisieren. Wollt ihr mit dem Bogen drei Pfeile gleichzeitig schießen oder sollen eure Sohlen noch leiser sein, damit der Schleichangriff beim nächsten Mal noch besser klappt.

Die Skilltrees sind dabei im Vergleich zum ersten Teil komplett überarbeitet worden. Besonders interessant sind dabei die Valor-Surge-Moves - und nein, das ist kein neuer Tanz auf Tik-Tok -, sondern beinhaltet quasi einen extrem starken Angriff des entsprechenden Skilltrees.

Aloy

(Image credit: sony)

Auch der Nahkampf ist überarbeitet worden und fügt sich nun wesentlich dynamischer in das gesamte Kampfsystem ein. Während des Kampfes könnt ihr Combos ausführen, die euch ruckzuck wieder zu einer euere Fernkampfwaffen wechseln lassen. Wenn man den - ACHTUNG! Wortspiel incoming - Bogen einmal raus hat, dann fühlt sich das einfach nur unfassbar gut an.

Ebenfalls wurde das Klettersystem überarbeitet und ermöglicht nun deutlich freiere Bewegungsplanungen, um von A nach B zu kommen. Der Fokus hilft euch an dieser Stelle auch gut den Überblick zu behalten und bringt euch mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher ans Ziel.

Wirklich neu wurde in Horizon Forbidden West das Tauchen vorgestellt und auch hier fällt es mir schwer, etwas zu finden, was ich daran bemängeln kann. Sollte Guerilla den Plan gehabt haben, hier für eine optische und gameplaytechnische Abwechslung zu sorgen, dann ist der Plan voll aufgegangen. Es werden durchaus andere Synapsen aktiviert, um die Rätsel unter Wasser zu lösen, sind dann aber wieder so kurzweilig, dass man von diesen auch nicht genervt ist.

Apropos Rätsel, hier habe ich tatsächlich ein Haar in der Suppe gefunden. Diese waren mir nämlich zu leicht. Bevor man ins Grübeln kommen kann, redet Aloy nämlich schon vor sich hin und sagt einem ganz genau, wie sich das Rätsel lösen lässt. Wenn man mit der Materie noch nicht vertraut ist, habe ich in den ersten Spielstunden auch kein Problem damit, allerdings zeiht sich diese Masche bis zum Abspann durch.

Wahrscheinlich wollte Guerilla damit verhindern, dass manche Leute bei den Rätseln das Spiel frustriert ausmachen. Das ist auch durchaus nachvollziehbar, doch leider stellt sich diese Hilfestellung bei einem höheren Schwierigkeitsgrad auch nicht aus. An dieser Stelle hätte ich mir für Rätselkönner ein bisschen mehr erhofft.

horizon forbidden west underwater

(Image credit: Sony Interactive Entertainment)

Steuerung

Wir haben Horizon Forbidden West auf der PS5 gespielt und die Steuerung ist von der Tastenbelegung passend und zu Beginn nicht überfordernd. Ihr werdet eine angemessene Lernkurve bei der Steuerung in Kombination mit dem Gameplay merken. Der DualSense Controller macht hierbei einen guten, jedoch keinen herausragenden Job. Sobald ihr euren Bogen spannt, merkt ihr den typischen Widerstand an eurem Trigger, aber ein so grandioses Erlebnis, wie es bei Returnal der Fall war, werdet ihr hier vermissen.

Dieser Umstand liegt vielleicht daran, dass das Gameplay nicht auf den DualSense zu 100% optimiert werden konnte, denn der DualShock 4 Controller der PS4 hat diese adaptiven Trigger nun mal nicht verbaut. Wir sollten also auch bei God of War: Ragnarock nicht zu viel von dem PS5 Controller erwarten. 

Aloy from Horizon Forbidden West looking fed up at the camera

(Image credit: Sony Interactive Entertainment)

Wie schön kann ein Spiel bitte sein ?!

Wenn ihr euch selbst davon überzeugen wollt, wie wunderschön Horizon Forbidden West aussieht, dann solltet ihr euch definitiv unser Video-Review auf YouTube ansehen. Partikel- und Lichteffekte sehen einfach nur fantastisch aus und die Kritik der steifen Gesichter aus dem Vorgänger hat man sich auch angenommen.

Auch hier kann man Kritik auf hohem Niveau üben und anmerken, dass die NPCs hin und wieder etwas zu viel Gestikulieren und manche Assets mit dem Laden nicht hinterherkommen oder falsch platziert werden.

In den Dialogen übertönt die sonst gelungene Musik manchmal das Gesagte und man ist froh, dass man hier Untertitel zur Verfügung hat. Häufig tritt das Problem zwar nicht auf, aber auch nicht so selten, dass es nicht auffallen würde. 

Der Sound ist sonst aber großartig abgemischt und gibt einem besonders im Kampf genau das passende akustische Feedback. 

Horizon Forbidden West graphical showcase featuring protagonist Aloy

(Image credit: Sony / Guerrilla Games)

Unser Fazit

Wer nach dem erfolgreichen Horizon Zero Dawn mehr von der Maschinenwelt sehen will und es kaum erwarten kann mit Aloy in den verbotenen Westen zu reiten, dem können wir mit diesem Test ohne große Überlegungen definitiv zum Kauf raten.

Die Leute bei Guerilla verstehen es sehr gut, auf bekannte Open-World Mechaniken zurückzugreifen, diese aber so zu kombinieren, dass sie nicht langweilig werden. Kampfsystem, Story, Worldbuilding und Soundtrack greifen hier auf einem sehr hohen Niveau ineinander und das merkt man diesem Spiel mit jeder weiteren Spielminute mehr an. Horizon Forbidden West ist ein Fest für jeden Action-Rollenspiel Fan und sollte ein Pflichtkauf für jeden PS5 und PS4 Besitzer sein.

Wer sich auf die magischen Welten von Games einlassen kann, wird von diesem Spiel einfach nur verzaubert werden. Viel Spaß!

William Schubert
Freelancer

Hi, ich bin William und als Experte für Gaming (insbesondere PlayStation), VR und YouTube hier bei TechRadar tätig. Seit 20 Jahren bin ich von Technik und Videospielen begeistert und ich teile meine Meinungen und Erfahrungen gerne mit anderen. Bei Fragen oder Anregungen erreicht ihr mich per E-Mail unter wschubert@purpleclouds.de