Nikon Z6 review

Sonys Alpha A7 III bekommt ernstzunehmende Konkurrenz

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Nikon Z6: Verarbeitung und Handling

  • Selbes Level an Wetterversiegelung wie die D850
  • Großer und komfortabler Handgriff
  • Vertrauter Bedienungsaufbau

Während einige der besten DSLRs von Nikon wie die D4 oder die D800 von der Design Agentur Italdesign entwickelt wurden, sticht die Z6 in Sachen Schönheit nicht so sehr heraus und bietet ein eher funktionelles Äußeres.

Dass dieses Aussehen das Handling beeinträchtigen könnte, kann jedoch getrost negiert werden, sobald man die Z6 in der Hand hält. Die Kamera liegt dank des großen Handgriffs wunderbar in der Hand. Wie bei der Z7 werden Personen mit großen Händen ihren kleinen Finger möglicherweise frei unter dem Kamerabody finden, aber das sollte kein allzu großes Problem darstellen.

Die Z6 mag zwar vom Äußeren eher an eine kleine DSLR von Nikon erinnern, was aber nicht bedeutet, dass Nikon bei der Entwicklung des Z6 Gehäuses an der Verarbeitungsqualität gespart hätte. Es gibt viele hochwertig verarbeitete grifffeste Gummioberflächen rund um den Handgriff und die Rückseite, als auch einen Bereich für den Daumen. Wie bei der Z7 ist das darunterliegende Gehäuse auf der Vorder-, Ober- und Rückseite aus einer Aluminiumlegierung gefertigt. Das sorgt für ein sehr solides Gefühl bei der Kamera. Darüber hinaus hat die Z6 das selbe Level an Wetterversiegelung erhalten wie Nikons DSLR Flaggschiff D850. All das zusammen sorgt dafür, dass die Z6 eine sehr gut verarbeitete und robuste Kamera ist.

Für Nutzer von Nikon DSLRs sollte der Übergang zur Z6 kein Problem darstellen, da sich an der Bedienung und Anordnung der Knöpfe nichts geändert hat.

Es gibt den gleichen An/Aus Schalter am Auslöser und eigene Knöpfe für die Filmaufnahme, ISO und Belichtungskorrektur. Für die Änderung von ISO oder Belichtungskorrektur muss man lediglich den jeweiligen Knopf drücken und dann über das hintere Wahlrad die Änderung einstellen. Die Änderungen werden auch direkt auf dem LCD Display auf der Oberseite der Kamera angezeigt.

Die Bedieneinheiten auf der Rückseite sind etwas anders angeordnet als bei den DSLRs von Nikon, dank der klaren Beschriftung ist alles aber gut zu finden. Die Z6 besitzt außerdem den gleichen Joystick wie die D850, auch bekannt als Sub-Selector. Diese Bedienmöglichkeit ist hilfreich und ermöglicht eine einfache Auswahl und Änderung der Af-Bereiche. Einziger Kritikpunkt: Das Controlpad in klassischer 4-Wege-Bedienung mutet eher nach Coolpix an und weniger nach Vollformat DSLM.

Nikons Philosophie bei den spiegellosen Systemkameras die Bedienmöglichkeiten an den DSLRs zu orientieren, führt sich auch in der Bedienoberfläche auf dem Bildschirm fort. Hier trifft man auf die Nikon-bekannte Menüstruktur mit den Untermenüs auf der linken Seite des Displays.

Und während sich bisherige Nikon Nutzer bei der Z6 wegen der bekannten Nikon-Bedienung direkt wie zu Hause fühlen, sollte die Nutzung auch Nikon-Neulingen keinerlei Probleme bereiten. 

Nikon Z6: Autofokus

  • 273-Punkt Autofokus
  • 90 % Bildabdeckung
  • Hybrid Autofokus

Beim Autofokus System gehen Nikon Z6 und Z7 getrennte Wege. Während die Nikon Z7 einen 493-Punkt Phase-Detection Hybrid Autofokus besitzt, hat die Z6 einen etwas bescheideneren (aber dennoch beeindruckenden) 273-Punkt Phase-Detection Hybrid Autofokus.

Die Abdeckung umfasst 90 Prozent des Bildausschnittes, was für sich sehr beeindruckend wirkt, im Vergleich zur Sony Alpha A7 III mit seinem 693-Punkt AF und einer 93 prozentigen Bildabdeckung jedoch den Kürzeren zieht.

Der Single AF Modus der Z6 bietet die Wahl aus Auto-Area, Wide-Area (mit kleinen oder großen Einzelbereichen) und Einzelpunkt Modi oder auch Pin Point AF mit exakter manueller Auswahl des AF Punktes wenn man ganz präzise sein will.

Für normale Fotos macht der Single AF (AF-S) der Z6 einen sehr guten Job. Auch wir kamen zu dem Schluss, dass man im Single-Point Modus am besten arbeiten und mit dem bereits erwähnten Joystick schnell den Fokuspunkt auf dem Bild verschieben kann. Trotzdem ist auch der Wide-Area Modus der Z6 sehr vielseitig einsetzbar, wenn man mit der Kamera über verschiedene Motive schwenkt.

Das Fokussieren geschieht schnell, lediglich bei schwachem Licht wird die Kamera etwas langsamer. Hier springt das AF Licht ein, um den AF zu unterstützen, das kann allerdings auf Wunsch auch abgeschaltet werden.

Wenn man bei der Z6 zum durchgehenden AF (AF-C) umschaltet, findet man nun einen zusätzlichen Dynamischen AF Modus zur Auswahl.

Man muss wohl eingestehen, dass die durchgängige AF Leistung (AF-C) nicht ganz mit der extrem guten Performance der Sony Alpha A7 III und ihrem 693-Punkt AF mithalten kann. Trotzdem ist die Leistung der Z6 sehr gut.

Wenn man bei der Z6 zum durchgehenden AF (AF-C) umschaltet, findet man nun einen zusätzlichen dynamischen AF Modus zur Auswahl. Dieser ist hauptsächlich für das Fokus-Tracking gedacht und man kann selbst einstellen, wie viele zusätzliche aktive AF Punkte den ursprünglich aktiven Tracking Punkt unterstützen sollen. Darüber hinaus kann man auch die Tracking Sensibilität und andere Fokusparameter einstellen. Ansonsten kann man mit dem Auto-Area AF der Z6 das zu trackende Objekt auswählen und verfolgen.

In unseren Tests funktionierte das Fokus Tracking sehr gut, auch wenn das sich bewegende Subjekt uns direkt entgegenkam. Alles in allem eine sehr solide Allround Leistung.

Zum Verkaufsstart hatte die Z6 noch keinen Augen AF, im Mai 2019 kam jedoch ein Update und hat diese fehlende Funktion hinzugefügt. Eine definitiv willkommene Ergänzung. Zuerst muss man das Update von Nikons Homepage herunter laden und nach der Installation den Auto-Area AF einstellen. Dadurch erhält man rote Markierungen in den Ecken des Auto-Area AFs und ist durch den EVF und auch auf dem hinteren Display zu sehen.

Sobald nun die Kamera ein Gesicht erkennt, wird die AF Box kleiner und wechselt ins Gelbe. Diese Box verfolgt nun die Augen des Subjekts und funktioniert sowohl im durchgängigen AF (AF-C) als auch im Einzel AF (AF-S).

Genau wie der normale Tracking AF ist auch der Augen AF sehr gut. Ob dieser dem klassenbesten Augen AF von Sony wirklich nahe kommt, bleibt für uns eher fraglich, trotzdem liefert der AF der Z6 sehr solide Arbeit.

Phil Hall

Phil Hall is an experienced writer and editor having worked on some of the largest photography magazines in the UK, and now edit the photography channel of TechRadar, the UK's biggest tech website and one of the largest in the world. He has also worked on numerous commercial projects, including working with manufacturers like Nikon and Fujifilm on bespoke printed and online camera guides, as well as writing technique blogs and copy for the John Lewis Technology guide.