Im Test: Dell G5 15 5500

Dells günstiger Laptop hat ganz schön viel Wumms.

dell g5 15 5500
(Image: © Dell)

TechRadar Fazit

Wenn du kein Problem mit viel Plastik und wenig RGB hast, ist der Dell G5 15 5500 für seinen Preis ein ziemlich guter Mittelklasse-Gaming-Laptop.

Pro

  • +

    Gute Gaming-Performance

  • +

    144-Hz-Display

  • +

    Viele Anschlüsse

Kontra

  • -

    Mittelmäßige Akkulaufzeit

  • -

    Deckel ziemlich anfällig für Kratzer

  • -

    Viel Plastik

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Datenblatt

Folgende Konfiguration des Dell G5 15 5500 hat TechRadar zum Testen erhalten:

CPU: 10. Gen. Intel Core i7-10750H (Hexacore, 12 MB Cache, Boost bis 5,0 GHz)
Grafik: Nvidia RTX 2060 6 GB
RAM: 16 GB DDR4-2933 (erweiterbar auf 32 GB)
Bildschirm: 15,6 Zoll, 1080p, 144 Hz, IPS
Speicher: 512 GB M.2 SSD
Anschlüsse: 1x USB-A 3.2, 2x USB-A 2.0, 1x USB-C / Thunderbolt 3, HDMI, Mini-DisplayPort, RJ-45 LAN-Buchse, Combo-Audio-Buchse, SD-Kartenleser
Drahtlos: 802.11ac 2x2 WLAN und Bluetooth
Kamera: 720p-Kamera
Gewicht: 2,65 kg
Maße: 36,45 x 25,4 x 2,66 cm

Mit dem Dell G5 15 5500 richtet sich Dell recht aggressiv an Gamer, die unterwegs spielen, dabei aber nicht allzu tief in die Tasche greifen können oder wollen. Abstriche werden eher bei zweitrangigen Eigenschaften gemacht, während bei der Performance kaum Kompromisse gemacht werden.

Als Gamer wird man beim Dell G5 15 5500 stutzig – auf gute Art und Weise, denn für rund 1400 Euro bekommt man einen Marken-Laptop mit einem 15,6 Zoll großen 144 Hz schnellen IPS-Display, Sechskern-Prozessor und Nvidia RTX-Grafik in einem überraschend schlanken Paket – zugeklappt ist der Dell G5 15 5500 keine drei Zentimeter hoch.

Das gilt allerdings für die Konfiguration, die wir zum Testen erhalten haben – schwächere Modelle mit 8 GB RAM und Nvidia GeForce GTX 1660 Ti gibt es bereits ab rund 900 Euro. Wenn du nur auf die Leistung schaust und dir sonstiger Schnickschnack egal ist, dann ist der Dell G5 15 5500 praktisch unschlagbar.

Preis und Verfügbarkeit

Wie es bei Dell häufig der Fall ist, sind nicht alle Konfigurationen an einem Ort erhältlich. Die hier getestete, beispielsweise, gibt es aktuell in begrenzter Stückzahl für rund 1400 Euro im offiziellen Dell-Shop auf Amazon, während im Webshop auf der eigenen Webseite nur die Variante mit 8 GB RAM und der Nvidia GeForce GTX 1660 Ti verfügbar ist. Notebooksbilliger hingegen hat eine Version mit Intel Core i5-Prozessor. Um das passende Modell zu finden, ist es daher wahrscheinlich am einfachsten, stumpf nach bestimmten Kriterien zu googeln.

dell g5 15 5500

(Image credit: Dell)

Design

Das Design des Dell G5 15 5500 ist vermutlich einer der Punkte, an dem gespart wurde, um den Preis zu drücken. Leider sind unsere eigenen Fotos vom Notebook abhandengekommen, weshalb wir mit offiziellen Bildern von Dell arbeiten müssen. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff. Die Außenseite der unteren Hälfte ist glänzend schwarz, das Tastaturdeck hingegen matt.

Auch der Deckel besteht aus Kunststoff, ist aber immerhin durchaus ein Hingucker, denn er glitzert regenbogenfarben je nach Lichteinfall – gerade subtil genug, um nicht kitschig zu wirken – und erinnert eher an Metallic-Lacke von Autos als an Klischee-Kindergeburtstag. Uns gefällt das eigentlich ganz gut, aber wir sind uns sicher, dass dieser Designaspekt die Gemüter am meisten spalten dürfte. Mittig auf dem Deckel sitzt außerdem noch das klassische Dell-Logo im Kreis, das ebenfalls je nach Lichteinfall regenbogenfarben glänzt.

dell g5 15 5500

(Image credit: Dell)

Insgesamt haben wir den Eindruck, dass sich Dell beim Design des G5 15 5500 ein wenig von Sportwagen inspirieren lassen hat. Besonders von hinten erinnern die Designmerkmale – Kühlergrill-Rillen, der G5-Schriftzug auf dem mittig positionierten Scharnier und ein breiter Streifen durch die Mitte des Deckels, der minimal aus dem restlichen Deckel hervorsteht – ein bisschen an ein Auto.

Ziemlich unspektakulär sieht der Gaming-Laptop hingegen innen aus: Matt-schwarze Chiclet-Tastatur auf matt-schwarzem Grund, großzügiges und durchaus angenehmes Touchpad vorne, etwas nach links versetzt – direkt unter der Leertaste –, G5-Logo oben links, Power-Button mit integriertem Fingerabdruckscanner mittig unter dem Bildschirm. Und auch dort geht es ziemlich gewöhnlich her: Dell-Schriftzug am unteren Rand, Webcam oben, recht breite Ränder rundum. Hier wirkt das Design des Dell G5 15 5500 etwas überholt – besonders im Vergleich mit der hauseigenen XPS-Reihe und der Alienware-Gaming-Marke.

dell g5 15 5500

(Image credit: Dell)

Damit auch jeder weiß, dass es sich hierbei um ein Gaming-Notebook handelt, sind die WASD-Tasten an den Rändern leicht durchsichtig und leuchten daher vor der Hintergrundbeleuchtung stärker als die anderen Tasten. Anpassen lässt sich hier aber nur die Helligkeit, denn RGB-Beleuchtung gibt es bei der Tastatur des Dell G5 15 5500 nur mit US-Layout.

Ganz ohne RGB-Beleuchtung geht es bei einem Gaming-Laptop dann aber doch nicht. Auf der Unterseite am vorderen Rand zieht sich ein RGB-Streifen fast über die gesamte Breite des Laptops, dessen 12 Zonen sich in der Alienware-Software individuell anpassen lassen. Die Platzierung dieses Streifens ist auf den ersten Blick etwas unorthodox, da sich RGB-Elemente bei Gaming-Laptops für gewöhnlich penetrant in den Vordergrund drängen. Beim Dell G5 15 5500 hingegen ist der Streifen selbst überhaupt nicht sichtbar, wenn du am Laptop sitzt, sondern leuchtet den Tisch an und sorgt dadurch für eine indirekte Beleuchtung, die über die Größe des Laptops hinausgeht – vermutlich am ehesten vergleichbar mit Ambilight bei vielen Philips-Fernsehern. Uns gefällt es jedenfalls.

Loben wollen wir explizit die recht üppige Auswahl an Anschlüssen: Links befinden sich, von vorne nach hinten, ein USB-C/Thunderbolt 3.0-Port, eine RJ-45 LAN-Buchse, ein USB-A 3.2-, HDMI-, Mini-DisplayPort- und der Stromanschluss. Auf der rechten Seite hingegen befinden sich der SD-Kartenleser, die Kombi-Audio-Buchse und zwei USB-A 2.0-Anschlüsse. Da es sich beim Dell G5 15 5500 aber nicht um ein ultraflaches Ultrabook handelt, hätten wir uns über weniger definitiv geärgert.

Die Verarbeitung ist trotz viel Plastik sehr gut. Nichts knarzt oder lässt sich verbiegen. Das mittig angebrachte Scharnier hat für unseren Geschmack allerdings etwas zu viel Widerstand, da sich der Laptop, ohne ihn mit der zweiten Hand festzuhalten, gerne nach hinten verschiebt.

Zwei große Kritikpunkte haben wir letzten Endes jedoch am Design des Dell G5 15 5500. Zum einen ist das die Tastatur: Der Anschlag ist gerade so in Ordnung für einen Gaming-Laptop, die Abstände zwischen den Tasten auch. Diese fühlen sich allerdings recht billig an und sind obendrein noch rutschig, was besonders beim Schreiben recht nervig ist. Hier hätten wir uns entweder mehr Grip oder leicht konkave Tasten gewünscht, damit die Finger besser auf den Tasten liegen.

Zum anderen sind alle glänzenden Flächen des Dell G5 15 5500, insbesondere der Deckel, sehr anfällig für Kratzer. In unserer nicht ganz so langen Zeit mit dem Laptop haben sich besonders am Rand Gebrauchsspuren bemerkbar gemacht. Bei längerem Gebrauch und häufigem Transport gehen wir fest davon aus, dass der ganze Deckel irgendwann mit feinen Kratzern überzogen ist und matt wirkt, als wäre man mit feinem Schleifpapier drübergegangen.

Performance

Benchmarks

So hat der Dell G5 15 5500 in unseren Tests abgeschnitten:

Geekbench 5: 1.230 (Singlecore), 5.912 (Multicore)
Cinebench R23: 1.163 (Singlecore), 6.932 (Multicore)
3DMark FireStrike: 13.603, TimeSpy: 5.687, Port Royal: 3.361, Night Raid: 31.158
PCMark 10: 5.546
PCMark 10 Akku-Test: 5 Stunden 31 Minuten
TechRadar-Filmtest: 6 Stunden 43 Minuten
Total War: Three Kingdoms (1080p, Ultra): 49 FPS, (1080p, niedrig): 134 FPS
Metro Exodus (1080p, Ultra, RTX an): 42 FPS, (1080p, Ultra, RTX aus): 45 FPS, (1080p, niedrig): 121 FPS

Wie eingangs erwähnt, besitzt der Dell G5 15 5500 für seinen Preis überraschend gute Hardware und performt entsprechend gut in unseren Tests. Selbst auf hohen Einstellungen laufen Spiele stabil mit 60 bis 70 FPS, auf niedrigen Grafikeinstellungen wiederum liegen sie weit über 100. Allein auf Ultra-Einstellungen kommt die Nvidia GeForce RTX 2060 bei Total War: Three Kingdoms und Metro Exodus an ihre Grenzen und schafft nicht einmal 50 Bilder pro Sekunde. Dafür ist bei Metro Exodus immerhin der Unterschied zwischen aktiviertem und deaktiviertem Raytracing fast irrelevant.

So viel Leistung braucht natürlich eine entsprechende Kühllösung: Die Lüfter des Dell G5 15 5500 sind zwar ziemlich laut, erledigen dafür aber zuverlässig ihre Arbeit. Wir würden jederzeit einen lauteren Laptop einem bevorzugen, der mit der Kühlung nicht hinterherkommt und drosseln muss. Allerdings wird das Notebook trotzdem ziemlich warm, sodass wir von längeren Gaming-Sessions auf dem Schoß deutlich abraten würden.

Ein weiterer Schwachpunkt des Dell G5 15 5500 liegt im Display: Zwar ist das IPS-Panel mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz sehr schnell, die Farbgenauigkeit lässt allerdings zu wünschen übrig. Außerdem ist die LED-Hintergrundbeleuchtung ziemlich ungleichmäßig, was sich besonders am unteren Rand und in den beiden oberen Ecken bemerkbar macht, wenn man genauer hinsieht. Wenn du also vorhast, abgesehen vom Zocken auch noch im visuellen Bereich zu arbeiten, sei es mit Fotos oder Videos, solltest du definitiv einen anderen Laptop wählen. Wenn du keinen besonders großen Wert auf Farbgenauigkeit legst, sondern einfach ein schnelles Display brauchst, ist der Dell G5 15 5500 hingegen eine durchaus passable Wahl.

In puncto Soundqualität braucht sich der Dell auch nicht zu verstecken. Wir haben zwar schon wesentlich bessere, aber auch wesentlich schlechtere Laptop-Lautsprecher gehört – der Dell G5 15 5500 landet auf diesem Spektrum allerdings ziemlich genau in der Mitte. Wir sind durchaus froh und sogar positiv überrascht, dass die hier verbauten Boxen nicht so schlecht klingen, wie wir bei einem günstigen Gaming-Laptop erwartet hätten. Denn wenn es darum geht, den Preis möglichst tief zu halten, wird bei den Lautsprechern, wenn nicht als erstes, dann als zweites gespart.

dell g5 15 5500

(Image credit: Dell)

Akkulaufzeit

Unser Testgerät des Dell G5 15 5500 verfügt über einen Vier-Zellen-Akku mit 68 Wh, was für Hardware dieses Kalibers gerade so ausreichend ist. Im Schnitt schaffte der Dell G5 15 5500 in unserem Film-Test, bei dem wir ein 1080p-Video in Dauerschleife laufen lassen, bis der Laptop sich ausschaltet, etwas weniger als 7 Stunden.

Etwas schlechter fällt das Ergebnis beim PCMark 10 Akku-Test aus, bei dem alltägliche Arbeitslasten simuliert werden. Hier kommt der Dell sogar nur auf rund 5 Stunden und 30 Minuten. Beim Gaming dürfte die Akkulaufzeit noch schlechter ausfallen. Wenn du also vorhast, im ICE von München nach Berlin zu zocken, solltest du sicherheitshalber darauf achten, dass du einen Platz mit Steckdose hast – und nicht im Ruhebereich sitzt.

dell g5 15 5500

(Image credit: Dell)

Fazit

Wenn man allein von der Performance ausgeht, ist der Dell G5 15 5500 in seiner Preisklasse kaum zu übertreffen. Das macht ihn zu einem der besten günstigen Gaming-Laptops. Nichts von dem, was er kann, ist zwar besonders revolutionär und insbesondere das Design wirkt etwas betagt. Wenn du jedoch mehr Wert darauf legst, viel Leistung für wenig Geld zu bekommen, dann ist der Dell G5 15 5500 auf jeden Fall eine gute Wahl.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de