Microsoft bittet AMD um Hilfe mit Xbox Series X-Knappheit

Xbox Series X
(Bildnachweis: Micosoft)

Fast drei Monate nach der Veröffentlichung der Xbox Series X und Xbox Series S hat Microsoft immer noch mit Lieferschwierigkeiten seiner neuen Konsolen zu kämpfen, sodass der Nachschub noch mindestens bis April 2021 knapp sein soll.

In einem kürzlichen Auftritt beim Video-Podcast (via VGC) von Xbox Live-Programmdirektor Larry Hryb (auch bekannt als Major Nelson), versichert Xbox-Chef Spencer den Fans allerdings, dass das Unternehmen „so hart wie möglich“ an der Verfügbarkeit der Xbox Series X arbeitet, und fügt hinzu, dass er sogar AMD gefragt hat, ob und wie der Prozessorhersteller dabei helfen kann.

AMD produziert die GPU und die CPU für die Xbox Series X und Xbox Series S. Dabei handelt es sich um Sonderanfertigungen bestehend aus einer AMD Zen 2-CPU mit acht Kernen und einer RDNA 2-GPU. Wenn AMD die Produktion dieser Chips steigern würde, könnte Microsoft (theoretisch) mehr Konsolen herstellen.

Doch nicht nur die Xbox verwendet Chips von AMD. Auch die PS5 setzt auf eine Radeon RDNA 2-GPU und eine AMD Zen 2-basierte CPU mit acht Kernen und ist gleichermaßen betroffen von Lieferschwierigkeiten.

Wie lange könnte der Engpass anhalten?

Während Microsoft entschlossen scheint, mehr Konsolen herzustellen, ist es zwangsläufig durch die Komponenten gebunden, die für die Produktion benötigt werden.

Aktuell gibt es noch Lieferschwierigkeiten bei AMD- und Nvidia-Grafikkarten, die sich Berichten zufolge noch bis in Februar 2021 ziehen könnten.

Laut dem französischen Magazin Cowcotland sind AMD und Nvidia von Lieferengpässen bei GDDR6-Speicher betroffen, die noch ein paar Monate ins Jahr 2021 anhalten sollen. Dieser RAM wird auch bei der PS5 und Xbox Series X verwendet – und könnte die Produktion der neuen Konsolen verlangsamen.

Es ist außerdem möglich, dass die Lieferung von Komponenten weiterhin von Covid-19 und der Verteilung von Impfstoffen dafür betroffen sein kann.

Doch es sind nicht nur Engpässe bei Komponenten, die zur Konsolenknappheit beisteuern könnten: Viele Konsolen werden von sog. Scalpern gekauft, sobald Nachschub eingetroffen ist, um sie für horrende Preise auf Plattformen wie eBay zu verkaufen.

Während der Jefferies Interactive Entertainment Virtual Conference Mitte November 2020 erklärte der Xbox-Finanzchef Tim Stuart, dass das Microsoft es für unwahrscheinlich hält, dass sich die Situation vor April dieses Jahres verbessert. Das lässt darauf schließen, dass wir keinen nennenswerten Nachschub weit in 2021 hinein sehen könnten – mindestens bis April, möglicherweise aber noch später.

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