Just Dance scheint jetzt eine olympische Sportart zu sein

Just Dance 2023: three characters lined up and dancing
(Bildnachweis: Ubisoft Entertainment)

Das Internationale Olympische Komitee hat die Esports Series für 2023 angekündigt. Dieser Wettbewerb umfasst eine breite Palette von Online-Spielen und wird vom 22. bis 25. Juni in Singapur live ausgetragen. 

Zu den Spielen, die in der Serie vertreten sein werden, gehören das Tanzspiel Just Dance, das Online-Motorsportspiel Gran Turismo 7 und das virtuelle Fahrradspiel Zwift. Das sind die großen Hits der Gruppe, aber auch Spiele, die eher dem olympischen Geist entsprechen, wie virtuelles Taekwondo und Tennis, sind dabei. 

"Die Olympic Esports Series 2023 ist ein weiterer Schritt zur Unterstützung der Entwicklung virtueller Sportarten. Die Zusammenarbeit mit den Gaming- und Esports-Communities wird neue Möglichkeiten für Spieler und Fans schaffen", heißt es in einem Blogbeitrag des IOC.

Ist Just Dance wirklich Esports?

Just Dance 2023: solo dancer singing

(Image credit: Ubisoft Entertainment)

Die Aufnahme von Esports in die Olympischen Spiele ist ein aufregender und ermutigender Schritt nach vorne für das kompetitive Gaming. Allerdings kann ich nicht umhin zu denken, dass diese Liste von Spielen das Ziel verfehlt.

Wenn ich an Esports denke, kommen mir sofort wettbewerbsfähige FPS-Titel wie Overwatch 2 und CSGO oder Kampfspiele wie Tekken und Super Smash Bros. Ultimate in den Sinn. Ich kann nicht behaupten, dass das Online-Bogenschießen und Tic Tac Toe-Handyspiel Tic Tac Bow mein erster Gedanke ist, wenn es um fesselndes Esports-Gameplay geht. 

Selbst Just Dance in all seiner Pracht schreit für mich nicht nach kompetitivem Esport. Die Wettkämpfer führen körperlich anstrengende Aktivitäten durch, wobei der einzige Unterschied zum normalen Wetttanzen darin besteht, dass ein Bildschirm im Spiel ist. Für mich ist es vergleichbar mit einem Gesangswettbewerb, bei dem die Teilnehmer den Text vorlesen können. 

Von allen verfügbaren Optionen ist Gran Turismo 7 der einzige Titel, der meiner Meinung nach zu Recht aus dem Esport-Stoff geschnitten ist. Dieses rasante Rennspiel bringt seine eigene Identität in die Olympischen Spiele ein, da Motorsport noch keine Veranstaltung ist, und zeigt gleichzeitig die Fähigkeiten und die Intensität, die für Online-Spiele erforderlich sind.

Keine Optionen mehr

Just Dance 2023: a sancer surrounded by back-up performers

(Image credit: Ubisoft Entertainment)

Es wäre schön, wenn mehr generische Esports-Titel bei den Olympischen Spielen auftauchen würden. Nicht nur, um den Sport besser zu repräsentieren, sondern auch, um dem IOC zu helfen, den Wettbewerb zu modernisieren.

Ich denke jedoch, dass der Zug bereits abgefahren ist. Die meisten Online-Wettkämpfe haben inzwischen ein olympisches Äquivalent. Ob es sich dabei um den Overwatch World Cup oder die League of Legends World Championships handelt, es gibt bereits lukrative und berühmt-berüchtigte Wettbewerbe, an denen sich Fans und Spieler die Zähne ausbeißen können. 

Es scheint wirklich so, als ob das IOC mit dem schwächsten Glied des Wurfes vorlieb nehmen muss, das nicht so recht ins Bild passt. Trotzdem bin ich mir sicher, dass sie das Beste aus der Situation machen werden. 

 

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Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben.

Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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