Microsoft Surface Pro 7 review

Die Ruhe vor einem Innovationssturm

Surface Pro 7
Das Surface Pro 7 wirkt mehr wie die Ruhe vor einem Sturm an Innovationen. (Bild: © Future)
(Image: © Future)

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Das Surface Pro 7 ist das erste seiner Art, das einen der neuen 10-Nanometer-Prozessoren (nm) von Intel für alle Varianten einsetzt. Die Ergebnisse belegen dies.

In Anbetracht dessen darfst du ein Gerät erwarten, das sowohl alltägliche als auch anspruchsvollere Aufgaben schnell erledigt und das mit Intel Iris Plus-Grafik per Intel UHD-Grafikprozessor (GPU) jetzt noch leistungsfähiger ist.

Letzteres dürfte zu einem besseren Streaming von Videos vor allem bei höheren Auflösungen sowie einer leicht verbesserten Performance bei Spielen beitragen.

Benchmarks

So hat sich das Surface Pro 7 in unseren Benchmark-Tests geschlagen:

PCMark 8 Home: 3.312
Geekbench 4 (Single-Core): 5.904; (Multi-Core): 17.512
Cinebench CPU: 559; Grafik: 61 fps
PCMark 8 Akkulaufzeit: 3 Stunden und 12 Minuten
TechRadar Akkulaufzeit-Test: 6 Stunden und 2 Minuten

Das Surface Pro 6 aus 2018 war mit einer Intel Core-CPU mit 14 nm ausgestattet, was für die Arbeit in Ordnung war (und es wohl auch immer noch ist). Bei der neuen CPU wurde die Transistorgröße auf 10 nm reduziert, was zur Folge hat, dass mehr Transistoren auf dem gleichen Chip Platz finden.

Grundsätzlich sorgen mehr Transistoren für eine bessere Leistung. Und das belegen auch die Zahlen.

Das Surface Pro 7 erzielte im Geekbench 4-Multicore-Test ein beeindruckendes Plus von 25 % gegenüber dem Surface Pro 6. Beim Cinebench-Grafiktest wurde die Leistung des Pro 7 im Vergleich zum Pro 6 um 15 % gesteigert, was in 60 Bilder pro Sekunde resultiert.

Kannst du mit dem Surface Pro 7 spielen? Sicherlich, schließlich verspricht Intel flüssiges 1080p-Gaming für die neuesten CPUs. Aber wir würden dieses Tablet für diesen Zweck sicherlich nicht kaufen. Du kannst Fortnite zwar spielen, aber mit vernünftiger Bildrate bei 1080p. Aber warum solltest du das machen, wenn du einen soliden Gaming-Laptop zum gleichen Preis kaufen könntest?

Zusammengefasst ist dieses Tablet ein solider Arbeiter, der aufgrund seiner Vielseitigkeit auch für eine Gaming-Session in der Mittagspause geeignet ist. Die zusätzliche Grafikpower dürfte auch Digitalkünstlern gelegen kommen. Alles handelt es sich um einen durchaus großen Leistungssprung, den Power-User auf jeden Fall bemerken dürften. Der durchschnittliche Benutzer wird es aber vermutlich nicht...

Microsoft Surface Pro 7

Das Gerät misst noch immer 292 x 201 x 8,5 mm. (Bildquelle: Future) (Image credit: Future)

Akkulaufzeit

Wenn es um dauerhafte Leistung geht, ist die Akkulaufzeit der vorherigen Generation des Surface Pro mit dem Intel Core-CPU mit 14 nm jedoch nicht vergleichbar. In unseren Tests hat das Surface Pro 7 die 8 Stunden und 45 Minuten, die 2018 das Pro 6 in unserem lokalen Akkutest erzielen konnte, um mehr als zwei Stunden unterschritten.

Auch beim PCMark 8-Akkutest hat das Surface Pro 7 um mehr als mehr als 45 Minuten schlechter abgeschnitten und konnte bei weitem nicht die 4 Stunden erreichen, die das Pro 6 im Vorjahr hingelegt hatte.

Normalerweise sollte sich die Akkulaufzeit erhöhen, wenn man zu einer vermeintlich effizienteren Prozessorarchitektur wechselt. Die Core i5- und i7-Versionen der neuen Intel-CPUs weisen jedoch eine deutlich verbesserte grafische Leistung auf, was zu Lasten der Akkulaufzeit geht.

Hardware- und Softwarehersteller, zu denen auch Microsoft gehört, hatten ein halbes Jahrzehnt Zeit, um ihre Produkte rund um das 14-nm-Silizium von Intel zu optimieren. Wahrscheinlich hatten sie hingegen nur einen Bruchteil davon, um sich auf die neuen 10-nm-Chips von Intel vorzubereiten und sich darauf einzustellen. Dies könnte erklären, warum die Akkulaufzeit des Surface Pro 7 im Vergleich zum Vorgängermodell schlechter ist.

Somit ist es merkwürdigerweise sogar möglicherweise besser, wenn du eines der Surface Pro 6-Modelle von Microsoft kaufst. Das ist genau dann der Fall, wenn dir eine lange Akkulaufzeit besonders wichtig ist. Das ist zumindest solange der Fall, bis das Unternehmen die Akkulaufzeit des Surface Pro 7 über Firmware-Patches verbessert. Das wäre durchaus möglich und wir würden es sehr begrüßen.

Microsoft Surface Pro 7

Der Touchscreen ist genauso scharf, lebendig und berührungsempfindlich wie bei der Vorgängergeneration. (Bildquelle: Future) (Image credit: Future)

Software und Features

Wie so gut wie jedes Surface zuvor ist auch das Surface Pro 7 nicht sonderlich umfangreich mit Funktionen und Software ausgestattet, was Vor- und Nachteile hat. Der große Vorteil ist, dass dieses Tablet praktisch überhaupt keine Bloatware enthält, da es direkt von Microsoft herausgegeben wird.

Ein weiterer Vorteil ist die Windows Hello-Gesichtserkennung, bei der die Infrarotkamera des Tablets neben der Webcam zum Einsatz kommt und die genauso schnell und zuverlässig funktioniert wie zuvor. Erneut ist es so, dass du bereits bei Windows 10 angemeldet bist, sobald du das Type Cover öffnest.

Allerdings gibt es sonst quasi keine weiteren Features und Software, die es zu erwähnen gäbe. Was von diesem Geräte geboten wird, kannst du auch bei jedem anderen Windows 10-Tablet bekommen. Dazu zählt z. B. die Möglichkeit, dass du dein Android-Smartphone mit Windows synchronisierst, um Textnachrichten anzuzeigen und zu beantworten, Kalendereinträge zu bearbeiten oder sogar Anrufe anzunehmen.

Microsoft Surface Pro 7

Dies ist im Wesentlichen dasselbe Surface Pro, das Sie seit Jahren kennen. (Bildquelle: Future) (Image credit: Future)

Finales Fazit

Alles in allem ist das Microsoft Surface Pro 7 das bislang leistungsstärkste Surface-Tablet des Unternehmens. Diese Leistungssteigerung scheint jedoch - zumindest vorerst - die Laufzeit des Akkus deutlich zu mindern.

Wenn du bereit bist, auf eine Verbesserung der Akkulaufzeit zu warten und nicht unbedingt ein Gerät benötigst, das einen ganzen Tag durchhält, ist es das technologisch fortschrittlichste Surface aller Zeiten. Beachte allerdings, dass diese Fortschritte nicht gerade gewaltig sind und andere Leistungsaspekte, insbesondere die Akkuleistung, in Mitleidenschaft ziehen.

Wir hätten ehrlich gesagt ein bisschen mehr vom siebten Surface Pro-Tablet erwartet. USB-C ist nett, aber für ein Gerät mit solch einem Preis sollte Thunderbolt 3 Standard sein. Und der Bildschirmrahmen ist für ein Tablet des Jahres 2019 furchtbar dick. Microsoft hat anscheinend alle diesjährigen Fortschritte für sein Pro X aufgespart, was schade für alle ist, die den gleichen Preis wie letztes Jahr bezahlen wollen. Kurz gesagt: Das Surface Pro 7 ist nicht ausreichend besser als das Pro 6, um es als Upgrade oder Benutzern, die sich erstmals mit einem Tablet von Microsoft ausstatten wollen, zu empfehlen.