Neue Canon EOS R5 Video Specs bestätigen: die R5 wird ein Gamechanger - wir erklären dir, warum!

Canon EOS R5
(Bildnachweis: Canon)

Die Canon EOS R5 hat Video Regisseuren und YouTubern den Mund wässrig gemacht, indem ein paar weitere offizielle Daten veröffentlicht wurden. Und die neuen Informationen bestätigen, dass die R5 für spiegellose Kameras zum neuen Vorreiter wird.

Letzten Monat hat Canon Gerüchte abgewehrt, die EOS R5 würde in Sachen Video ähnliche Abstriche machen, wie das vorige Modell EOS R, indem sie offiziell bestätigt haben, dass die R5 intern 8K Videos bei 30fps aufzeichnen können soll und dabei auch den ganzen Sensor nutzt.

Und nun hat Canon weitere Details vorgestellt, die noch beeindruckender sind. Einer der interessantesten Aspekte ist, dass die EOS R5 4K Videos mit bis zu 120fps aufzeichnen können soll. Damit wäre sie perfekt für das Filmen hochwertiger Zeitlupen. Diese Möglichkeit boten bisher nur die professionellen Cinema EOS Kameras wie die C200.

Noch besser: Canon hat bestätigt, dass bei der EOS R5 der "Dual Pixel AF in allen Video-Modi bei allen Auflösungen und Framerates verfügbar" ist. Das ist extrem beeindruckend, denn selbst die Canon 1DX Mark III kann das nicht leisten. Die Profi DSLR bietet im 60p Modus oder bei RAW Aufnahmen keinen Dual Pixel AF.

Was ist sonst noch neu?

Ebenfalls sehr interessant sind die Videocodecs der Canon EOS R5. Bei ungecropten 8K und 4K kann die R5 4:2:2 10-Bit in Canon Log (H.265) aufzeichnen oder in 4:2:2 10-Bit HDR PQ (H.265). Aus früheren Ankündigungen wissen wir, dass man auch 8K RAW Video bei bis zu 29,97 fps aufzeichnen können soll.

Es gibt bisher keine Ankündigungen zu 8-Bit Optionen für kleinere Videodatei-Größen, aber die bestätigten 10-Bit Optionen und die Codecs sind willkommene News für alle Profis, die die R5 als zweite Kamera neben ihren Kino-Arbeitstieren nutzen wollen. Das Aufzeichnen in 10-Bit 4:2:2, ein Feature, dass die DSLM-Welt mit der Panasonic GH5 erreichte, bietet mehr Farbinformationen und Farbtiefe für die Coloristen in der Postproduktion, verglichen mit einfachen 8-Bit 4:2:0 Dateien.

Canon sagt, das bedeutet, dass die EOS R5 "eine ideale Support-Filmkamera" sein wird, "die problemlos auf High-End Produktionssets genutzt werden kann". Und nach den reinen Spezifikationen lässt sich da auch nichts anderes entgegnen. Allerdings wissen wir immer noch nichts über wichtige Details wie die Aufnahmelimits (bleibt es bei 30 Minuten oder wird wie bei Panasonic GH5 und S1H das Limit aufgehoben?). Und die große Frage bei allen ist die Lösung des Hitzeproblems. Die R5 hat ein viel kleineres Gehäuse als die großen Brüder der C-Reihe und nach bisherigem Stand keine aktive Kühlung, wie beispielsweise die Panasonic S1H. Canon hat sich hier noch nicht in die Karten schauen lassen, aber in einem früheren Techradar Interview angedeutet, dass sie ihre passiven Temperaturverteilungssystem optimiert haben.

Canon EOS R5

(Image credit: Canon)

Ein letzter Informationshappen zeigt möglicherweise die Zielgruppe auf. Die dualen Kartslots der R5 sind ein CFexpress Slot und ein SD UHS-II Slot. Die 1DX Mark III hat zwei CFexpress Kartenslots, was entweder an der Gehäusegröße liegt, oder dass die EOS R5 auch semiprofessionelle Nutzer und motivierte Amateurfilmer ansprechen will.

CFexpress Karten bieten unglaublich schnellen Datentransfer und sind damit ideal für das Speichern von 8K Video und Fotos in hoher Serienbildgeschwindigkeit; sie sind aber auch deutlich teurer als die üblichen SD Karten. Selbst SD Karten der Geschwindigkeit UHS-II (wie für die R5 benötigt) kosten ca. 100 Euro weniger bei 128 GB Richtwert. Vielleicht hofft Canon damit, die Zielgruppe der R5 auszuweiten und nicht nur die Profi-Welt anzusprechen.

Warum die EOS R5 eine große Sache ist

Was bedeutet also diese Vorstellung der Videodetails für die Canon EOS R5 und Kameras generell? Die EOS R5 wird nicht die erste kompakte DSLM sein, die professionelle Regisseure, Kameraleute und Filmemacher nutzen werden. Die Panasonic GH5 wird seit längerer Zeit bereits von Profis wie Werner Herzog genutzt. Die Kamera bot bereits 2017 interne 10-Bit 4:2:2 Aufzeichnung für die breite Masse.

Aber vom Spec-Sheet her wird die EOS R5 die Messlatte für Videopower von DSLM Kameras erneut deutlich höher legen. Zuallererst ist es eine Vollformatkamera mit deutlich größerem Sensor als die Micro Four Thirds Kamer GH5. Und neben dem großen Sensor bietet die R5 ungecroptes 8K Video, 4K Video mit 120fps und das vielleicht beste: Dual Pixel AF in allen Video-Modi. Das alles in einem Gehäuse von ähnlicher Größe wie die Canon EOS R und obendrein bietet die R5 auch einen 5-Achsen IBIS (Sensor-Bildstabilisierung).

Canon EOS R5

(Image credit: Canon)

Auf dem Papier ist das extrem beeindruckend und verspricht ein Ende der extrem starken Video-Limitierungen seitens Canon bei ihren DSLRs und DSLMs wie der EOS R. Features, die wir bisher nur in der Cinema-Reihe von Canon gesehen haben. Und während die EOS R5 nicht günstig werden wird, bringt sie doch deutlich mehr starke Features mit, als jede andere Kamera dieser Kategorie. Selbst der aktuelle Platzhirsch, die Panasonic S1H wird dann wohl vom Thron gestoßen. Und solange Sony in der noch nicht vorgestellten A7S III nicht ganz tief in die Trickkiste greift, wird Canon nach vielen Jahren wieder den Olymp der kompakten Kameras für Videoaufnahmen betreten.

Preislich wissen wir noch nicht genau, was wir zu erwarten haben. Gerüchte sprechen von 3.500 - 4.000 Euro für das Gehäuse. Wenn man sich die Leistung der R5 anschaut und dann mit den Preisen der Canon-Kamera mit ungefähr vergleichbarer Videopower misst, könnte die R5 deutlich teurer werden, als es viele erwarten. Die Canon 1DX Mark III kostet 7.300 Euro (nur das Gehäuse) und die neu vorgestellte Kinokamera Canon EOS C300 Mark III, deren Videoleistung nochmal etwas oberhalb der R5 liegt, kostet 12.000 Euro (ebenfalls ohne Objektive). Daher kann es ebenfalls sein, dass wir bei der finalen Vorstellung der Canon EOS R5 beim Preis große Augen bekommen werden. Wenn man die anderen Canon Schwergewichte in Sachen Video zum Vergleich nimmt, könnte die R5 möglicherweise auch 6000 bis 7000 Euro kosten.

Natürlich bleiben auch weiterhin noch viele Details im Dunkeln. Die Aufnahmelimits sind unbekannt, und die Lösung der Hitzeentwicklung wurde ebenfalls noch nicht preisgegeben. Solange wir auch keine R5 in den eigenen Händen halten, können wir ebenfalls nichts über das reale Handling und klassische Video-Anfälligkeiten wie Rolling Shutter sagen, was bekanntermaßen eine große Schwäche der Canon EOS RP ist.

Aber ausgehend von den vorgestellten Spezifikationen wird die Canon EOS R5 zweifellos die spannendste Kamera des Jahres werden, egal ob man Fotos schießt oder Videos dreht. Sobald es Neuigkeiten gibt, sind wir für euch dran.

Mark Wilson
Senior news editor

Mark is TechRadar's Senior news editor. Having worked in tech journalism for a ludicrous 17 years, Mark is now attempting to break the world record for the number of camera bags hoarded by one person. He was previously Cameras Editor at both TechRadar and Trusted Reviews, Acting editor on Stuff.tv, as well as Features editor and Reviews editor on Stuff magazine. As a freelancer, he's contributed to titles including The Sunday Times, FourFourTwo and Arena. And in a former life, he also won The Daily Telegraph's Young Sportswriter of the Year. But that was before he discovered the strange joys of getting up at 4am for a photo shoot in London's Square Mile.