Switch OLED anfällig für Burn-in… nach 150 Tagen Dauerbetrieb

Nintendo Switch OLED review
(Bildnachweis: Future)

Die Nintendo Switch OLED scheint fast immun gegen Burn-in zu sein, wie der extreme Belastungstest eines YouTubers zeigt.

Unsere englischen Kollegen haben im Januar darüber berichtet, dass YouTuber Wulff Den seine Switch OLED absichtlich 1.800 Stunden im Dauerbetrieb gelassen hat, um herauszufinden, wie lange es bis zu den ersten Spuren von Burn-in dauert.

Der Stresstest bestand darin, einen statischen Screenshot von The Legend of Zelda: Breath of the Wild bei voller Helligkeit den ganzen Tag über auf dem Bildschirm zu lassen. Nach 2.000 Stunden gab es immer noch keine Anzeichen von Burn-in, was Wulff Den zu dem Schluss brachte, dass „OLED Burn-in kein Problem darstellen sollte. Ich glaube nicht, dass es für irgendjemanden ein praktisches Problem darstellt.“

Es scheint jedoch, dass das OLED-Panel von Switch tatsächlich von Burn-in betroffen sein kann – aber es dauerte sage und schreibe 150 Tage, bis etwas zu sehen war.

Wulffs neuestes Video zeigt, dass nach 3.600 Stunden einige kleine „Geisterbilder“ auf dem Panel erschienen sind. Diese Umrisse können während des Spiels oder beim Betrachten bestimmter Farben wie Orange und Lila sichtbar werden.

Wulff betont aber noch einmal, dass du dir keine Sorgen über Burn-in bei der Switch OLED machen musst. 

„Ich habe 3.600 Stunden gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen, und es lief die ganze Zeit bei voller Helligkeit auf dem Bildschirm“, sagt Wulff. „In einem einzigen Spiel bräuchte man dafür Jahre und das Spiel braucht ein UI-Element, das sich nicht auf dem Bildschirm bewegt. Dieses Element muss mindestens 3.600 Stunden auf dem Bildschirm sein, damit auch nur ein kleines bisschen Ghosting auftritt.“

Wulff ist mit seinem Switch OLED Burn-in Test aber noch nicht fertig. Der YouTuber plant, die Switch weiterlaufen zu lassen, um zu sehen, ob der Burn-in so weit fortgeschritten ist, dass das System „unspielbar“ wird. Den neuesten Ergebnissen nach zu urteilen, könnte es noch eine ganze Weile dauern, bis es so weit ist – wenn überhaupt.

Interessanterweise hat sich der Akku der Konsole nicht verschlechtert, obwohl die Switch seit dem Launch auf Hochtouren läuft. Ein Twitch-Zuschauer bat Wulff, den Akku zu testen, da die Konsole bereits seit sechs Monaten aufgeladen war. Wulff sagte, dass die Konsole nach etwa acht Stunden bei voller Helligkeit den Geist aufgab. Nicht schlecht.


Analyse: Burn-in ist immer weniger ein Problem

Pressebild der Nintendo Switch OLED

(Image credit: Nintendo)

Eines der wenigen Probleme, die ein OLED-TV mit sich bringt, ist das Risiko von Burn-in, das auftreten kann, wenn ein statisches Bild über einen längeren Zeitraum hinweg angezeigt wird. Dies kann zu einer Bildretention oder Geisterbildern führen, d. h. du siehst dasselbe statische Bild, wenn du andere Inhalte ansiehst.

Besonders beim Spielen von Videospielen ist Burn-in ein Problem, da statische Bilder wie HUDs und Benutzeroberflächeninformationen oft über einen langen Zeitraum auf dem Bildschirm erscheinen. Wenn du ein Spiel unzählige Stunden lang immer und immer wieder spielst, besteht die Gefahr, dass diese Elemente beim Betrachten anderer Inhalte sichtbar werden.

Glücklicherweise sind die meisten OLED-Fernseher heute so ausgestattet, dass sie Burn-in sehr gut entgegenwirken können. Technologien in LG OLED-Fernsehern wie Pixel-Shifting und Logo-Helligkeit helfen dabei, das Risiko von Burn-in extrem effektiv zu mindern. Außerdem kann ein Pixel-Refresh durchgeführt werden, wenn einmal Probleme mit der Bildaufbewahrung auftreten. 

Es ist also beruhigend zu wissen, dass die Nintendo Switch OLED praktisch immun gegen Burn-in ist, besonders für diejenigen, die ausschließlich im Handheld-Modus spielen. Die OLED-Technologie hat sich in den letzten Jahren so stark verbessert, dass Burn-in nur für diejenigen ein Problem sein sollte, die ihren Fernseher 24 Stunden am Tag laufen lassen und regelmäßig dieselben Inhalte anzeigen, darunter viele statische Inhalte. 

Für alle anderen gilt: Solange du die nötigen Vorsichtsmaßnahmen triffst – z.B. deinen Fernseher ausschaltest, wenn du fertig bist, und eine Vielzahl verschiedener Inhalte ansiehst – musst du dir keine Sorgen machen.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de

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