TechRadar Fazit
Die Nintendo Switch OLED ist zwar ein Upgrade, aber es bleiben auch weiterhin Wünsche offen. So wunderbar die Upgrades (Bildschirm, Handling usw.) im Handheld-Modus auch sind, so enttäuschender sind die nicht vorhandenen Upgrades im TV-Modus. Wer noch keine Switch sein Eigentum nennt, sollte sich daher überlegen zu welchem Modell er greift, denn der Anwendungsfall ist hier entscheidend.
Pro
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Der größere 7-Zoll-Bildschirm macht einen Unterschied
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OLED liefert tolle Schwarztöne und satte Farben
- +
Konsole liegt angenehmer in der Hand als der Vorgänger
Kontra
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Keine Upgrades im TV-Modus
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Die internen Spezifikationen bleiben gleich
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Nintendo Switch OLED Preis und Erscheinungsdatum
- Was ist die Switch OLED? Die vierte Version von Nintendos Hybridkonsole
- Wann kam sie heraus? Am 8. Oktober 2021
- Was kostet sie? 349,99€
Die Nintendo Switch OLED ist am 8. Oktober 2021 erschienen und ist die vierte Version von Nintendos Heimkonsole. Mit einem Preis von 349,99€ ist sie damit etwas teurer als die klassische Nintendo Switch, die zu Release für 329€ in der Regel zu haben war und jetzt einen regulären Preis von 289€ aufruft.
Der höhere Preis des Nintendo Switch OLED-Modells ist jedoch für die Upgrades in einem angemessenen Rahmen. Die Switch OLED hat ein größeres 7-Zoll-OLED-Display, doppelt so viel internen Speicherplatz und einen breiteren Klappfußständer. Außerdem erhältst du ein leicht verbessertes Dock mit einem LAN-Anschluss für stabileres Online-Gaming. Das ist zwar alles cool, aber eben auch keine bahnbrechende Neuerung.
Nintendo Switch OLED Design
Die auffallenden Änderungen sind überschaubar, verleihen dem OLED-Model aber trotzdem einen neuen Look, dass man das Upgrade auch erkennt. Würde der größere Bildschirm und die schneeweisen Joy-Con-Controllerwegfallen, dann würde man die Unterschiede zur klassischen Variante eigentlich nicht merken.
Hangeln wir uns aber mal an den Neuerungen im Detail entlang. Das neue 7-Zoll-OLED-Display ist das auffälligste neue Designmerkmal. Mit etwa einem Zoll Display-Vergrößerung (genau genommen 0,8) ist die OLED-Switch überraschenderweise unmerklich größer als die "normale" Nintendo Switch. Der Unterschied fällt nur auf, wenn man beide Konsolen direkt nebeneinander legt und unmittelbar miteinander vergleichen kann. Für Gewohnheitstiere sicherlich eine gute Nachricht, schließlich soll sich das Gerät möglichst vertraut anfühlen.
Da OLED in seiner Produktion offensichtlich schwerere Komponenten benötigt, ist das neue Modell auch etwas schwerer als der Vorgänger. Mit den Joy-Con-Controllern wiegt sie 422 Gramm, das sind etwa 20 Gramm mehr als vorher. Unsere Muskeln waren aber ausreichend dafür trainiert, während den Sessions keinen Schwächeanfall zu erleiden. Unbemerkt bleibt das zusätzliche Gewicht aber auch nicht.
Ebenfalls neu ist die Überarbeitung des Nintendo Switch-Docks, das den neuen LAN-Anschluss enthält. Es ist etwas länger, aber nicht ganz so tief wie das ursprüngliche Dock. Es gibt auch etwas mehr Spielraum im Inneren, was für einen effizienteren Luftstrom sorgen sollte. Das Dock hat übrigens auch - aus welchen Gründen auch immer - einen 2.0 USB-Anschluss weniger.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es bei euch eintreten sollte: Die Switch OLED kann ohne Bedenken in die alte Dockingstation gesteckt werden und umgekehrt. Vielleicht bekommt ihr einen Hinweis, dass ein Systemupdate benötigt wird, aber mehr Aufwand sollte nicht notwendig sein.
Zu den weiteren - aber weniger relevanten - Änderungen am OLED-Design der Switch gehören ein neu positionierter microSD-Steckplatz, der sich hinter dem breiteren Ständer befindet und nun bequemer zu finden ist als beim Vorgängermodell. Die Überarbeitung des Power-Buttons und der breiteren Lautstärkewippe, sind nicht weiter erwähnenswert. Außerdem bekommt ihr beim OLED-Modell kleinere Schlitze für die Lüfter, um die heiße Luft abzuführen, was durchaus ein wenig moderner aussieht. Der Kopfhöreranschluss in Form einer 3,5mm Klinkenbuchse bleibt bestehen.
Ästhetisch gesehen bringt die Nintendo Switch OLED angenehme Neuerungen und verleiht Nintendos Kassenschlager ein zeitgemäßeres Design. Der neue Ständer verkleidet die Anschlüsse elegant und lässt dadurch die Rückseite aufgeräumter aussehen.
Nintendo Switch OLED: Handheld-Modus
- Das neue 7-Zoll-OLED-Display ist ein angenehmes Upgrade
- Das herkömmliche Design bleibt bestehen
- Problematik bezüglich der Haltbarkeit der Joy-Con ist weiterhin vorhanden
Bei der Nintendo Switch OLED kannst du zwischen zwei Bildschirmeinstellungen wählen: Lebendig und Standard. Lebendig ist die Standardeinstellung und bietet extrem kräftige und lebendige Farben, die viele als angenehm empfinden werden. Standard hingegen entspricht eher der Farbeinstellung der ursprünglichen Switch und bietet ein natürlicheres und genaueres Bild. Du kannst herausfinden, welche Einstellung dir am besten gefällt, indem du zu Systemeinstellungen > System > Konsolenbildschirmhelligkeit gehst.
Das OLED-Modell punktet mit dem Display im Handheld-Modus, da die Schwarzwerte und die kontrastreichen Farben einfach nur gut aussehen. Schwach beleuchtete Level bei Super Mario 3D World oder Pokémon können von den Vorzügen des OLED-Displays besonders profitieren. Im Vergleich mit dem neuen Display sieht das LCD-Display der Original-Switch fast schon verwaschen aus.
Was das Display der Switch OLED leider mitgenommen hat, sind die 720p. Natürlich sind die Texte scharf und gut lesbar, aber hätte eine höhere Auflösung der Konsole geschadet? Eher nicht.
Wenn man die Konsole in der - Achtung Wortwitz - Hand hält, dann fühlt sie sich auch griffiger und angenehmer als der Vorgänger an. Wahrscheinlich spielen hier verschiedene Faktoren (wie das zusätzliche Gewicht oder die andere Beschichtung der Rückseite) mit hinein, die das Gefühl aufkommen lassen.
Nintendo Switch OLED: TV Modus
- Weiterhin die gleiche 1080p-Ausgabe und kein 4k
- HDR-Unterstützung fehlt ebenfalls
Es ist wirklich schade, dass Nintendo an dieser Stelle der Mut gefehlt hat einen Schritt vorwärts zu wagen. Fans haben lange darauf gewartet, dass der Nachfolger der normalen Switch mehr unter der Haube hat oder zumindest eine 4k-Auflösung mit sich bringt. All das sucht man vergeblich bei der Nintendo Switch OLED. Wenn das nicht schon reicht, wird es sogar umso trauriger, dass die Switch OLED im TV-Modus absolut keine Verbesserungen gegenüber ihrem Vorgänger bringt.
Okay, die neue Dockingstation verfügt über einen LAN-Anschluss für stabilere Online-Spiele im Vergleich zum Spielen über Wi-Fi, aber du bekommst immer noch die gleiche 720p-Benutzeroberfläche und eine maximale Ausgabeauflösung von 1080p. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz (PS5 und Xbox Series X) einfach zu wenig.
Da 4K-Fernseher mittlerweile in den meisten Haushalten zu finden sind, ist es die Konsolenpolitik von Nintendo an diesem Punkt einfach nur schwer nachzuvollziehen. Es ist zwar verständlich, dass Nintendo möglichst viel Kontrolle über ihr Ökosystem haben möchte und die Angst mitschwingt, durch ein umfassenderes Hardware-Upgrade Ärger mit Entwicklern zu bekommen. Konsumenten hätten davon aber durchaus profitiert.
Der OLED-Bildschirm der Nintendo Switch unterstützt auch keinen hohen Dynamikbereich oder HDR, wie es gemeinhin genannt wird. Auch diese Funktion bieten Konsolen der Konkurrenz bereits der letzten Generation (PS4 und die Xbox One) schon seit Jahren. Es wäre also schön gewesen, wenn Nintendo einige moderne Display-Technologien implementiert hätte, um dem TV-Modus einen dringend benötigten Schub zu geben.
Nintendo Switch OLED Performance
- Genau die gleichen technischen Daten wie die ursprüngliche Switch
Die ursprüngliche Nintendo Switch nährt sich ihrem fünften Geburtstag und die Nintendo Switch OLED-Modell keinerlei Leistungssteigerung. Abgesehen von dem verbesserten Display sehen selbst die besten Switch-Spiele genauso aus und spielen sich genauso wie zuvor auch. Die neue Konsole hat den gleichen Nvidia Custom Tegra X1 Prozessor und 4 GB RAM wie ihr Vorgänger, was für diejenigen, die auf ein leistungsstärkeres Switch-Modell gehofft haben, eine große Enttäuschung sein dürfte.
Die meisten Switch-Spiele laufen natürlich immer noch einwandfrei, aber man muss auch erwähnen, dass die Hardware der Konsole langsam in die Jahre kommt.
Dank des neuen, kontrastreichen Displays der Konsole sehen die Spiele zumindest hübscher aus, aber wir hatten uns beispielsweise im TV-Modus mehr erhofft. Zum Glück ist die Akkulaufzeit genauso lang wie bei der Nintendo Switch (2019), so dass du je nach Spiel zwischen 5 und 9 Stunden erwarten kannst.
Solltest du die Nintendo Switch OLED kaufen?
Kauf sie, wenn...
Du spielst fast ausschließlich im Handheld- und Tabletop-Modus
Die wichtigsten Verbesserungen der Nintendo Switch OLED treten in den Vordergrund, wenn du im Handheld- oder Tischmodus spielst. Der wunderschöne OLED-Bildschirm, der breitere Ständer und die leicht verbesserten Lautsprecher sorgen für ein angenehmeres Erlebnis, das den Aufpreis wert ist.
Du bist ein Erstkäufer der Switch
Mit ihrem neuen Display, dem verbesserten Kickstand und den verbesserten Lautsprechern ist dies die bisher beste Version der Nintendo Switch. Wenn du zum ersten Mal eine Switch kaufst, kannst du sie trotz des höheren Preises dem Originalmodell vorziehen. Aber auch nur dann, wenn du es häufig im Handheld-Modus verwendest.
Kaufe sie nicht, wenn...
Du spielst Switch-Spiele hauptsächlich im TV-Modus
Fast alle neuen Vorteile der Konsole verschwinden, sobald die Nintendo Switch OLED in ihrem Dock steht. Die Konsole gibt immer noch 1080p aus, was auf 4K-Bildschirmen oft zu weich aussehen kann. Es gibt weiterhin keine Unterstützung für HDR, VRR oder den automatischen Low-Latency-Modus.
Du willst eine leistungsstärkere Switch
Abgesehen von der Erhöhung des internen Speichers hat die Switch OLED genau die gleichen technischen Daten wie das ursprüngliche Modell, sodass du beim Spielen keine Verbesserungen bei der Auflösung oder den Bildraten gegenüber der ursprünglichen Switch erleben wirst.
FAQs
Was ist ein OLED-Display?
OLED steht für "Organic Light Emitting Diode". OLED-Panels bieten eine bessere Bildqualität (schwärzeres Schwarz und helleres Weiß), einen geringeren Stromverbrauch und schnellere Reaktionszeiten. OLED-Panels geben ihr eigenes Licht ab, wenn elektrischer Strom durch sie fließt, während die Zellen in einem LCD-LED-Display eine externe Lichtquelle wie eine riesige Hintergrundbeleuchtung benötigen, um hell zu sein. Das bedeutet, dass einzelne Pixel ein- und ausgeschaltet werden können und verhindert, dass das Display ein Ausbluten der Hintergrundbeleuchtung, ein Aufblühen oder einen Lichthof aufweist, wie es bei anderen Displaytechnologien vorkommen kann.
Ist das OLED der Nintendo Switch anfällig für Einbrennen?
Einer der häufigsten Kritikpunkte an OLED-Displays ist, dass sie einbrennen können. Der Begriff "Einbrennen" beschreibt die dauerhafte Beibehaltung von Bildern auf OLED-Displays, die durch Logos in Schleifen oder statische HUDs entstehen können. Wenn solche Elemente stundenlang angezeigt werden, können sie die Pixel des Panels dauerhaft vernarben und "Geisterbilder" hinterlassen, die sich nicht mehr abschalten lassen.
Glücklicherweise haben die Hersteller von OLED-Panels große Fortschritte gemacht, um das Einbrennen zu verhindern. LG verwendet die "Screen-Shift"-Technologie, die statische Bilder auf dem Bildschirm verschiebt, um sicherzustellen, dass einzelne Pixel nicht über längere Zeit dieselben Informationen ausgeben.
Aber könnte der OLED-Bildschirm der Nintendo Switch anfällig für Einbrennen sein? Nintendo sagte zu TechRadar: "Wir haben den OLED-Bildschirm so konzipiert, dass er möglichst langlebig ist, aber OLED-Displays können einbrennen, wenn sie über einen längeren Zeitraum statischen Bildern ausgesetzt sind.
"Die Nutzerinnen und Nutzer können jedoch vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um den Bildschirm zu schonen, indem sie einige der Funktionen der Nintendo Switch-Konsole nutzen, z. B. die automatische Helligkeitseinstellung, um zu verhindern, dass der Bildschirm zu hell wird, und die automatische Ruhefunktion, um die Konsole in den "automatischen Ruhezustand" zu versetzen und den Bildschirm nach einer kurzen Zeitspanne auszuschalten.
Hi, ich bin William und als Experte für Gaming (insbesondere PlayStation), VR und YouTube hier bei TechRadar tätig. Seit 20 Jahren bin ich von Technik und Videospielen begeistert und ich teile meine Meinungen und Erfahrungen gerne mit anderen. Bei Fragen oder Anregungen erreicht ihr mich per E-Mail unter wschubert@purpleclouds.de