Overwatch 2-Interview: Neue Infos zu Beta, Bezahlmodell, PvE-Inhalten und mehr

Junker Queen ist Teil der kommenden Betaphase von Overwatch 2 und verspricht eine aggressive und belohnende Spielweise
(Bildnachweis: Activision Blizzard)

"Das Team ist voller Vorfreude. Die Moral ist überaus hoch. Wir können es nicht abwarten das Spiel mit allen zu spielen und auch einfach nur mehr darüber zu erzählen." 

So äußerte sich Aaron Keller, Game Director von Overwatch 2, zu Beginn unseres kürzlichen Interviews - und er verriet tatsächlich mehr. Über welche Inhalte genau gesprochen wurden, erfährst du im Folgenden.

Die Früchte der Entwicklung

Mit Junker Queen wurde uns kürzlich die neueste Ergänzung des Heldenensembles präsentiert. Bei der taffen Lady handelt es sich um "einen überaus widerstandsfähigen Tank und viele ihrer Fähigkeiten drehen sich rund um den ausgeteilten Schaden und die Heilung, die sie infolgedessen erhält", so Keller.

Diese ist mit Messer, Axt und modifizierter Schrotflinte auf beinahe jeder Entfernung eine Gefahr und hält zudem durch großartige Selbstheilungsoptionen auch längeren Konfrontationen an der Front stand.

In näherer Zukunft erhalten aber auch die hinteren Reihen Unterstützung. Allgemein sei der Plan die Rollen und den zugehörigen Charakterpool weiter anzugleichen. TechRadar geht also davon aus, dass bis zum Release - aber auch darüber hinaus - noch der ein oder andere Support oder Tank die Riege verstärkt.

Vereinfacht wurde die Entwicklung und Konzeption neuer Ideen für Charaktere, Karten oder Modi dabei durch das überarbeitete technologische Konstrukt hinter Overwatch 2, welches auch auf lange Sicht ein solides Fundament für die Inhalterstellung darstellen dürfte.

Reden wir übers Geschäftliche 

Overwatch lässt die Community teilhaben an dem Plan für die kommenden Wochen und Monate rund um die Beta und den Early-Access-Release des Titels

(Image credit: Blizzard)

Der jüngst verkündete Wechsel zum Free-to-Play-Modell dürfte beim Großteil Unsicherheit, Unmut oder zumindest einen faden Beigeschmack hinterlassen haben. Leider können wir dir die Sorge um einen weiteres Service-Produkt a lá Diablo Immortal zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollends nehmen...

Die Entwickler hüllten sich diesbezüglich nämlich weitgehend in Schweigen. Trotzdem äußerte man im Interviewverlauf etwaige pikante Details, die zumindest eine Richtung angeben dürften.

Demnach wird Overwatch sich von Lootboxen distanzieren und stattdessen auf eine Kombination aus Battle-Pass und Ingame-Shop zur Monetarisierung setzen. Vom Letzteren erhoffen wir uns zumindest ein ähnlich faires und auf kosmetische Inhalte beschränktes Modell, wie es bei der Konkurrenz von Epic und Riot Games schon der Fall ist.

Genjis Mythic-Skin verspricht interessante Variationen eines ohnehin schon coolen, individuellen Looks

(Image credit: Activision Blizzard)

Apropos Kosmetik: Diesbezüglich erwarten uns neue Individualisierungsoption durch Anhänger sowie kreative Designs entlang der neuen Mythic-Skins. Die Skins kommen mit ganz eigenen, neuen Interaktionszeilen daher und stellen eine deutliche Umgestaltung des Helden dar. 

Wie wir entlang der Vorstellung des ersten Mythic-Skins für Genji erfuhren, wird sich diese Anpassung auch auf das Gameplay auswirken. Demnach verzerrt sich das Gesicht des Helden bei der Nutzung seiner ultimativen Fähigkeit. "Die Fähigkeit spiegelt seinen Spielstil. Es wird dir Angst einjagen. Es wird erschreckend sein", ergänzt Geoff Goodmann, Lead Hero Designer von Overwatch 2.

Wie genau wir die Skins ergattern können, wurde uns bedauerlicherweise noch verschwiegen. Immerhin wissen wir jedoch bereits, dass das Team die Veröffentlichung von einem Mythic-Skin pro Saison anstrebt.

Saisonales Vergnügen

Wie wir bereits wissen, können wir uns etwa alle 2 bis 2,5 Monate auf ein neues umfangreiches Update freuen.

(Image credit: Blizzard)

Aaron Keller äußerte sich weiterhin zur Umstellung auf das Live-Service-Modell in Form von neunwöchigen Saison-Zyklen.

"Wir werden neue Inhalte hinzufügen[...] neue Karten, neue Helden, neue Modi. Und indem wir das Spiel regelmäßig mit Inhalten versorgen, versuchen wir es kontinuierlich frisch zu halten", so Aaron Keller. 

Etwa alle zwei Monate erwartet uns also ein dick geschnürtes Content-Paket mit Balancing-Patch und Spielinhalten aller Art. Auch die Rückkehr von bekannten Inhalten und Karten ist hier nicht auszuschließen.

"Wir lieben viele der Assault-Maps. Insbesondere Karten wie Hanamura. Folglich schauen wir, wie wir diese in andere Modi transferieren können", sagt Dion Rogers, Art Director von Overwatch 2. "Wir sprechen hier von Karten wie Hanamura, Tempel des Anubis, Volskaya... diese sind artistisch großartig und wir freuen uns darauf sie wieder verwenden zu können."

Ob sich die Modellumstellung mit relativ striktem Zeitplan jedoch als Fluch oder Segen entpuppt, bleibt zunächst abzuwarten. Wir hoffen nur, dass die gewohnte Kreativität der Entwickler infolgedessen nicht zu kurz kommt...

PvP bald, PvE später 

Overwatch 2 wird auch einen separierten PvE-Modus haben, der jedoch zu Release noch nicht Teil des Paketes sein wird

(Image credit: Blizzard)

Aufgrund der F2P-Umstellung darf man sich berechtigterweise fragen, ob und wie das sehnsüchtig erwartete PvE-Segment davon betroffen sein mag. Hierzu gab es jedoch wenig zufriedenstellende Antworten durch die Entwickler. Die vertröstende Antwort: "Haltet die Businessmodell-Vorstellung im Blick, welche im Jahresverlauf weitere Informationen diesbezüglich liefern wird." 

Immerhin können wir uns, Keller zufolge, bereits auf PvE-Inhalte freuen "die in dieser Form im PvP nicht umsetzbar wären." Namentlich sprechen wir hierbei von neuartigen und bestehenden Fähigkeiten oder Mechaniken in übermächtigen Ausführungen. 

Gedulden müssen wir uns hierfür jedoch noch etwas länger, da der PvE-Teil des Helden-Shooters uns erst 2023 nachgereicht wird. 

Die neue Karte Rio wird die Auswahl an verfügbaren Kampfplätzen zeitnah erweitern

Ein erster Blick auf die neue Karte - kleiner Tipp: Lucio fühlt sich hier sicher wie zuhause (Image credit: Activision Blizzard)

Aber auch dem PvP-Bereich bleiben Änderungen nicht vorenthalten. Nachdem bereits die Teamgröße verringert wurde und der Fokus nun auf flotter, aggressiverer Action liegt, dürfen wir in naher Zukunft mit Charakteranpassungen, Patches, Modi und variierender, saisonaler Helden-Meta rechnen. 

Ziel sei es "Eine Saison-Identität zu schaffen, sodass Spieler sich gezielt an Patches und die jeweils stärksten Helden oder Meta zurückerinnern können", so Keller. Als Service-Spiel dürfte Overwatch 2 ohnehin fortlaufendes Balancing in Form von größeren und kleineren Anpassungen erfordern. 

Und wie bereits oberhalb erwähnt, dürfen sich SpielerInnen auch auf die ein oder andere Rückkehr bekannter Schauplätze in angepasster Form freuen - Hanamura please come back...

Zukunft und Vergangenheit

Overwatch 2 Junker Queen Cinematic zeigt die Konfrontation mit Widersachern in einer Arena

(Image credit: Blizzard)

Das zuletzt besprochenes Steckenpferd war die Lore, also die Geschichte des Overwatch-Universums uns seiner Charaktere. Hier möchte man deutlich mehr Optionen anbieten und Inhalte liefern, sodass die SpielerInnen die Welt besser kennenlernen können.

Geschehen soll dies beispielsweise durch Erweiterung der unterhaltsamen, knappen Interaktionen innerhalb einer Partie. "Zu den bekannten 1800 Ingame-Interaktionen haben wir 1200 weitere, neue hinzugefügt, sodass wir knapp 3000 variierende Interaktionen in das Spiel integriert haben", kommentiert Gavin Jurgens-Fyhrie, Lead Narrative Designer des Titels. 

Auch die Skins werden hierzu ihren Beitrag leisten. Wie gewohnt erfahren wir indirekt durch die Auswahl etwas über Vorlieben, Vergangenheit oder Charakterzüge der Helden. Hervorzuheben sind hier auch die Mythic-Skins, da diese noch einmal ganz eigene, neue Interaktionen hinzufügen und demnach die Lore von Blizzards-Helden-Universum zugänglicher gestalten.

Zuletzt könnte aber auch eine spekulierte Serien-Umsetzung die Geschichte zugänglicher machen. Bestätigt wurde diese nicht offiziell, jedoch darf man annehmen, dass der Erfolg von Arcane auch das Animationsteam von Blizzard hellhörig gemacht hat. Und wie überaus kompetent diese im Segment sind, beweisen die Damen und Herren am laufenden Band durch Cinematic-Trailer wie diesem: 

Ganz abseits von der Geschichte erwartet die Gamer-Gemeinde jedoch zunächst einmal die zweite Betaphase des Titels. Unter Anderem wird dabei auch Junker Queen erstmalig zugänglich sein. Bereitet euch bestenfalls zeitnah darauf vor und ergattert mit etwas Glück ab dem 16. Juni einen der raren Zugangscodes zur Testphase. 

Die nächste Infowelle dürfte uns daraufhin voraussichtlich im August oder September erreichen. Diese könnte dann auch schon die letzten Neuigkeiten beinhalten, die vor der Spielveröffentlichung am 4. Oktober geteilt werden, wenn der Titel auf PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series sowie Nintendo Switch erscheint.

Christian Schmidt
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