Die Embracer Group hat in den letzten drei Monaten über 900 Mitarbeiter entlassen ... und das obwohl man "eines der stärksten Quartale für Neuveröffentlichungen" zelebrierte!

Payday 3, Dead Island 2 und Remnant 2 in tryptych
(Bildnachweis: Gunfire Games / Deep Silver Dambuster Studios / Starbreeze Studios)

Die Embracer Group, eine schwedische Videospiel- und Medienholding, die für ein breites Portfolio an geistigem Eigentum und Spielestudios verantwortlich ist, hat in den letzten drei Monaten eine Entlassungswelle von insgesamt 900 Mitarbeiter/innen angekündigt. 

Trotz dieser einschneidenden Maßnahme konnte Embracer im zweiten Quartal 2023 (Juli bis September) allerdings einen beeindruckenden Anstieg des Nettoumsatzes um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. In ihrem aktuellen Geschäftsbericht gibt die Holding an, dass der Umsatz ihres PC- und Konsolenspielportfolios um fünf Prozent gesunken ist. Dennoch wird betont, dass die letzten drei Monate zu den "stärksten Quartalen für Neuerscheinungen überhaupt" zählen (via RockPaperShotgun).

Lars Wingefors, der CEO von Embracer, betonte in dem Bericht, dass "unsere intern entwickelten Spiele in den letzten zwei Jahren mehr als doppelt so viel Gewinn generiert haben wie externe Entwicklungen". 

Unter den Veröffentlichungen, die unter dem Dach von Embracer erfolgten, hebt Wingefors besonders Remnant 2 hervor, das mit über zwei Millionen verkauften Exemplaren als Erfolg für das Konglomerat verbucht wird. Auch Dead Island 2 erhielt Lob, und der CEO sprach von einer "erfolgreichen Veröffentlichung" des Zombie-Actionspiels.

Dagegen hatte der auf Raubüberfälle fokussierte Ego-Shooter Payday 3 von Starbreeze Studios laut Wingefors eine "gemischte Aufnahme und Leistung" abgeliefert, was angesichts der technischen Probleme des Spiels durchaus nachvollziehbar ist ...

Figuren, die bei Sonnenaufgang auf einen Fluss blicken

(Image credit: Deep Silver)

Trotz der optimistischen Darstellung im Quartalsbericht von Embracer, haben die Tochtergesellschaften des Unternehmens massive Entlassungen erlebt. Die jüngste "Umstrukturierung" führte dazu, dass Hunderte von Mitarbeitern ihre Jobs verloren.

Es wird berichtet, dass Free Radical Design, das Studio hinter dem Shooter-Klassiker TimeSplitters, von Embracer mit der Möglichkeit der Schließung konfrontiert wurde, während Volition, der Entwickler von Saints Row, vollständig geschlossen wurde. Auch bei Crystal Dynamics, dem Entwickler von Tomb Raider, wurden im September Mitarbeiter entlassen. Darüber hinaus gibt es Gerüchte, dass Embracer den Verkauf des Borderlands-Entwicklers Gearbox in Erwägung zieht.

Bezeichnend ist das alles einmal mehr für das Spielejahr 2023 als solches. Denn auch wenn wir es dieses Jahr mit mehr Hochkarätern denn je zutun gehabt haben, gab es zeitgleich allerlei Negativschlagzeilen rund um Crunch, Verschiebungen und reichlich Entlassungen, die mehr als nur einmal einen faden Beigeschmack hinterließen. Bleibt nur zu hoffen, dass 2024 demnach nicht nur mit Klasse sondern auch Empathie für die Entwicklergemeinde unseres liebsten Unterhaltungsmediums punktet ...

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Christian Schmidt
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