Der schwache Start von Suicide Squad lässt die Hoffnung auf eine baldige Erholung an den Kinokassen schwinden

Idris Elba als Bloodsport und Sylvester Stallone als King Shark in The Suicide Squad
(Bildnachweis: Warner Bros.)

Den meisten Berichten zufolge ist The Suicide Squad ein guter Film. Vor dem weltweiten Kinostart lobten die Kritiker James Gunns stilisiertes Superschurken-Abenteuer für seine unkonventionelle Herangehensweise an die Comic-Formel. Dadurch erhoffte man sich auch, dass die Zuschauer den Film entsprechend gut aufnehmen würden.

Nun hat The Suicide Squad in den USA den zweitschlechtesten Start in der Geschichte des DCEU hingelegt. Der Film spielte weltweit 72,2 Mio. US-Dollar ein und nur 26,5 Mio. in den USA.

Berichten zufolge hatte Warner Bros. gehofft, mit einem Budget von 185 Mio. US-Dollar zwischen 30 und 40 Mio. US-Dollar in den USA einzunehmen – Zahlen, die sowohl von Disney's Black Widow als auch Jungle Cruise erreicht wurden. 

Was sagt uns das also über die Zukunft des Kinos?

Es ist erwähnenswert, dass diese glanzlosen Eröffnungswochenenden The Suicide Squad noch lange nicht zu einem Flop machen. Der Film hat fast die Hälfte seines Produktionsbudgets wieder hereingeholt und ist (zumindest weltweit) erst seit weniger als einer Woche draußen. 

Aber es wurde erwartet, dass er viel besser laufen würde. Mehr als das, man hoffte, dass The Suicide Squad ein Zeichen setzen würde, das den Studios mit hybriden Veröffentlichungen beweist, dass das Kino wieder zurück ist.

Wenn man bedenkt, dass der vergleichsweise schreckliche Suicide Squad 2016 an seinem Eröffnungswochenende 267 Millionen Dollar einspielte, scheinen 72 Millionen Dollar ein fast schon unfaires Ergebnis für ein objektiv besseres Kinoerlebnis zu sein. Aber das steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Es ist auch klar, dass Covid-19 immer noch seinen Teil dazu beiträgt, die Zuschauer fernzuhalten. Trotz der vielversprechenden Verbreitung des Impfstoffs auf der ganzen Welt, verhindert die Angst vor neuen Varianten weiterhin, dass die Kinos das vorpandemische Niveau der Einnahmen und Besucherzahlen erreichen. Laut The Hollywood Reporter ist das Vertrauen der US-amerikanischen Kinobesucher in den letzten drei Wochen von 81% auf 72% gefallen. 

Das bedeutet, dass gleichzeitige Veröffentlichungen zunächst die Norm bleiben könnten. Warner hat einige weitere Veröffentlichungen, die noch vor Ende des Jahres auf dem Streamingdienst erscheinen werden, darunter auch der vierte Film der Matrix-Reihe. 

Es stimmt zwar, dass die Veröffentlichung von The Suicide Squad auf HBO Max in den USA einige Zuschauer vom Kinobesuch abgehalten hat, die sonst vielleicht ein Ticket gekauft hätten, aber Studios wie Warner Bros. mindern das Risiko, einen großen Film zu veröffentlichen, indem sie Einnahmen durch Streaming generieren. 

Obwohl Warner Bros. noch keine Streaming-Zahlen zu The Suicide Squad und Mortal Kombat bekannt gegeben hat, kann man davon ausgehen, dass diese Filme ein großer Anreiz für neue Abonnenten sind. Obwohl es nicht offiziell ist, sagen HBO-Insider, dass Gunns Film die zweitgrößte Veröffentlichung seiner Art auf dem Streamingdienst war, was zweifellos gut für die Abonnentenzahl ist.

Was den Rest des Jahres angeht, blicken wir äußerst gespannt auf die Veröffentlichungen von Keine Zeit zu sterben und Dune. Letzterer wird, wie auch The Suicide Squad, für 31 Tage zeitgleich auf HBO Max erscheinen. Der neuste Teil der James Bond Reihe wird jedoch den klassischen Weg gehen und zunächst exklusiv in den Kinos zu sehen sein. 

Könnte Bond also wirklich der Retter des Kinos sein? Wir werden es im Oktober 2021 herausfinden.

Stephan Sediq
Business Development Manager

Stephan Sediq ist Business Development Manager bei techradar DE. Bitte wende dich mit allen Fragen zum Thema Native Advertising und Gastbeiträgen direkt an ihn.

Darüber hinaus ist Stephan für die Bereiche Cinema & Entertainment sowie Audio verantwortlich.


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