Nvidia kauft ARM für 40 Milliarden Dollar

Nvidia kauft ARM
(Bildnachweis: Nvidia)

Nvidia hat offiziell bestätigt, dass es für 40 Milliarden Dollar ARM von SoftBank kauft.

„Arm und NVIDIA teilen die Vision und Leidenschaft, dass allgegenwärtiges, energieeffizientes Computing dabei helfen wird, die dringendsten Probleme der Welt zu lösen, vom Klimawandel bis zum Gesundheitswesen, von der Landwirtschaft bis zur Bildung“, erklärt Simon Segars, CEO von ARM.

„Die Verwirklichung dieser Vision erfordert neue Ansätze für Hard- und Software und ein langfristiges Engagement in Forschung und Entwicklung. Indem wir die technischen Stärken unserer beiden Unternehmen zusammenführen, können wir unseren Fortschritt beschleunigen und neue Lösungen schaffen, die ein globales Ökosystem von Innovatoren ermöglichen. Mein Management-Team und ich freuen uns, Teil von NVIDIA zu werden, damit wir dieses nächste Kapitel gemeinsam schreiben können“.

Nvidia ARM

Nvidia wird SoftBank zunächst 12 Mrd. USD direkt und 21,5 Mrd. USD in Nvidia-Aktien zahlen, wobei weitere Geldmittel oder Aktien (bis zu 5 Mrd. USD) im Rahmen eines Earn-out-Plans, der bestimmte von ARM zu erreichende finanzielle Ziele festlegt, künftig gezahlt werden sollen. Die Mitarbeiter von ARM werden auch von der Ausschüttung von etwa 1,5 Milliarden Dollar an Eigenkapital profitieren.

Wie immer steht der vorgeschlagene Deal unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung. Einige haben bereits Zweifel daran geäußert, wie problematisch dies noch sein könnte.

ARM wird in eine Abteilung von Nvidia umgewandelt und „sein Modell der offenen Lizenzvergabe unter Beibehaltung der globalen Kundenneutralität, die für seinen Erfolg ausschlaggebend war, weiterführen“, verspricht Nvidia in einer Stellungnahme zu der Übernahme.

Nvidia versichert auch, dass ARM seinen Hauptsitz im Vereinigten Königreich behalten wird und sein geistiges Eigentum in Großbritannien registriert bleibt. Das Unternehmen verspricht ferner, auf den britischen Einrichtungen von ARM aufzubauen, indem es ein „globales Exzellenzzentrum für KI-Forschung“ auf dem Cambridge-Campus einrichtet.

Jensen Huang, CEO von Nvidia, zeigt sich begeistert: „KI ist die stärkste technologische Kraft unserer Zeit und hat eine neue Welle des Computings ausgelöst. In den kommenden Jahren werden Billionen von Computern mit künstlicher Intelligenz ein neues Internet der Dinge schaffen, das tausendmal größer ist als das heutige Internet der Menschen. Unsere Kombination wird ein Unternehmen schaffen, das für das Zeitalter der KI fabelhaft positioniert ist“.

Entgegengesetzte Kräfte?

Nvidia betont zwar, dass es im Großen und Ganzen die Arbeitsweise von ARM nicht verändern wird. Das ist jedoch nicht wirklich überraschend, da einige der großen Kunden von ARM angesichts der Übernahme möglicherweise ihre Position überdenken könnten. Angesichts der voraussichtlichen Reaktion Chinas im Hinblick auf die Übertragung von ARM-Eigentum an ein US-Unternehmen hat die Übernahme auch eine politische Dimension.

Wie der Analyst Geoff Blaber von CCS Insight kommentiert: „Es wird auf großen Widerstand stoßen, nicht zuletzt bei den Lizenznehmern von ARM.“ Blaber fügt hinzu, dass es „sehr schwer zu erkennen ist, wie Nvidia seine eigenen Anforderungen mit denen des ARM-Ökosystems in Einklang bringen kann“.

Offensichtlich handelt es sich hier um eine riesige Übernahme und eine potenziell große Machtverschiebung innerhalb der Technologiebranche, wobei viele Augen darauf gerichtet sind, wie sie sich abspielt – natürlich unter der Voraussetzung, dass der oben erwähnte regulatorische Startschuss gegeben wird.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de