Laut eines Wissenschaftlers ist dies das beste neue Pokémon in Karmesin und Purpur
Merkwürdige Wissenschaft
Obwohl ich viel Zeit mit Pokémon Karmesin und Purpur verbracht habe, war ich von der schieren Anzahl der neuen Pokémon, mit denen sich angehende Trainer auseinandersetzen müssen, überwältigt. Aber nicht, weil sie alle so cool aussehen. Im Gegenteil. Ich hatte große Schwierigkeiten überhaupt sechs Pokémon für mein Team zusammenzukriegen. Von Flaminkno bis Pamo gibt es in Game Freaks neuestem Titel weit über 100 neue Taschenmonster, womit sich die Gesamtzahl der Kreaturen auf weit über 1.000 erhöht. Das sind eine ganze Menge.
In Zeiten der Krise müssen wir uns an die Experten wenden. Deshalb haben wir uns an einen qualifizierten Biologen und lebenslangen Pokémon-Fan gewandt, der einen Doktortitel in Zoologie hat. Er will anonym bleiben, weil er befürchtet, dass seine Antworten für das Pokémon-Publikum zu schockierend sein könnten, aber "Doktor X" war bereit, sich mit uns zu einem sehr wissenschaftlichen Interview zusammenzusetzen.
Er hatte noch viel mehr über das Design der neuen Pokémon zu sagen, gab Tipps, was ein gutes Design ausmacht, und erklärte, warum Pokémon, die aus leblosen Gegenständen bestehen, so verstörend sind. Und er hat das objektiv beste Pokémon in Karmesin und Purpur ein für alle Mal bestätigt. Also, lehne dich zurück, entspanne dich und mach dich bereit für die Wissenschaft.
Schweineohren
Laut unseres Wissenschaftlers ist das beste neue Pokémon in Karmesin und Purpur Fragrunz. Für diejenigen, die es nicht kennen: hierbei handelt es sich um die Weiterentwicklung des Schweinchens Ferkuli. Fragrunz ist nicht nur eine Art liebenswertes Schwein, sondern verkörpert auch eine der besten Eigenschaften, die ein Pokémon haben kann. Die besten Pokémon basieren auf Dingen, die sich "in der Natur widerspiegeln", wie Doktor X sagt. Pokémon sind, um es anders auszudrücken, besser als echte Tiere, bauen aber auch auf den Eigenschaften auf, die Tiere so toll machen.
Doctor X erinnerte sich daran, dass es, als er "noch Paläontologie studierte", einen großen Artikel in der BBC gab, in dem beklagt wurde, dass "Kinder mehr Pokémon erkennen konnten als britische Tierarten". Das liegt daran, dass Pokémon auf der "visuellen Unverwechselbarkeit" von Tieren in der realen Welt aufbaut und Kreaturen erschafft, die "leicht zu erkennen" seien. Hier kommt Fragrunz ins Spiel.
Frangrunz ist nicht nur eine unverwechselbare und einzigartige Verbesserung von Schweinen in der realen Welt, sondern bietet auch unverwechselbare und einprägsame Abweichungen von der Schweineorthodoxie und bleibt dabei visuell geerdet. Darüber hinaus gibt es Frangrunz in zwei verschiedenen Varianten, je nach Geschlecht, aber im Gegensatz zu den meisten Pokémon weist es einen starken "Geschlechtsdimorphismus" auf.
"Die Weibchen sind viel heller, während die Männchen eine viel kräftigere Farbe haben", erklärt uns der gute Doktor X. Das Wichtigste für den Doktor ist jedoch, dass sie im Spiel nicht "als eigene Arten" klassifiziert werden, wie die weiblichen und männlichen Nidoran in Pokémon Rot und Blau. Stattdessen wird einfach akzeptiert, dass es Pokémon in verschiedenen Formen und Größen gibt, als Teil einer großen, in sich stimmigen fiktiven Ökologie.
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Tierkönigreich
Keine noch so hochtrabende wissenschaftliche Qualifikation konnte Doktor X davon abhalten, "völlig abgelenkt von kleinen Pokémon-Scharen" zu sein, die "Herdenverhalten zeigen". "Pokémon als offene Welt ist die beste Idee", heißt es weiter. "Es ist fantastisch, ihnen einfach dabei zuzusehen, wie sie in ihrer Umgebung herumlaufen und ihren Dingen nachgehen."
Selbst im "frühen Spiel" wird die Welt von Karmesin und Purpur von "Pokémon der mittleren Entwicklungsstufe bevölkert, umgeben von einem kleinen Heiligenschein aus Pokémon der ersten Stufe". Fragrunz und Ferkuli sind keine Ausnahme von dieser Regel. Indem der Entwickler Game Freak die Handlungen seiner Pokémon an das Verhalten von Tieren aus dem echten Leben angelehnt hat, hat man der Serie etwas wirklich Neues hinzugefügt und uns eine ganz neue Ebene der Immersion geboten.
Das "Interessanteste" an den neueren Pokémon-Spielen "sind die regionalen Formen", fährt X fort. Regionale Formen spiegeln auch die Realität wider und verankern die Ökologie von Pokémon in einem realen biologischen Kontext. Im echten Leben gibt es auf Inseln und anderen "geografisch isolierten" Gebieten "wirklich seltsame Dinge". In Karmesin und Purpur führt das dazu, dass wir regionale Variationen bestehender Pokémon erhalten. Schligda spiegelt das traditionelle Digda wider, während Tentagra die Tentacha von früher darstellen.
Dr. X vedeutlicht jedoch, dass Pokémon Sonne und Mond weitaus interessantere Taschenmonster als Karmesin und Purpur bieten. Während einige über den extrem langen Hals von Kokoweis Alola-Form erstaunt waren, erinnerte uns X daran, dass "Inselzwergwuchs" ebenso wie "Gigantismus" eine evolutionäre Eigenart in abgeschlossenen, isolierten Ökosystemen ist. X war von den kühneren, biologisch fundierteren Designs von Sonne und Mond weitaus mehr beeindruckt als von den konservativeren Bemühungen in Schwert und Schild oder Karmesin und Purpur.
Abnehmende Erträge
Tatsächlich ist X vom modernen Pokémon-Design größtenteils unbeeindruckt. "Die neueren Pokémon sind nicht so kohärent und interessant wie die älteren Generationen", sagt X. "Ich glaube, ihnen sind die Ideen ausgegangen." Schließlich war es das Sammeln von Käfern und anderen Insekten, das Satoshi Tajiri dazu inspirierte, Pokémon zu entwickeln. Das Bekenntnis zu einer Art Pseudo-Naturalismus hat dazu beigetragen, dass "das Original erstaunlich visuell unverwechselbar" war.
"Es gibt nur so viele Möglichkeiten, wie man ein kleines, niedliches Tier erfinden kann", fährt X fort. Wie viele Pokémon-Fans steht der Arzt Pokémon, die auf unbelebten Gegenständen basieren, genau aus diesem Grund sehr skeptisch gegenüber. "In den späteren Editionen gab es viel mehr von 'Hey, lass uns eine Eistüte animieren!'", beklagt X. Durch die Hinwendung zu unbelebten Objekten hat Game Freak die reale pseudo-biologische Grundlage von Pokémon ausgehöhlt. Doktor X drückt es gut aus: "Je weniger über Clavion gesagt wird, desto besser".
Allerdings ist das kein neues Problem von Pokémon. Auch wenn Voltobal, eines der ursprünglichen 150, "konzeptionell fabelhaft" ist, ist die Tatsache, dass es "versucht, sich als Pokéball zu tarnen", "fragwürdig". In Wirklichkeit wollen "die meisten Tiere nicht zufällig von einem Menschen aufgelesen werden und mit ihm weglaufen", also scheint es in Bezug auf die Evolution "kontraproduktiv" zu sein.
Obwohl Karmesin und Purpur viel für die Verwirklichung einer Pokémon-Ökologie getan haben, wirft die Analyse von Doktor X die wichtige Frage auf, ob die Erfindung neuer Taschenmonster wirklich die beste Lösung für Game Freak ist oder nicht. Vielleicht wäre es besser, wenn sie mehr Zeit darauf verwenden würden, den bestehenden Tieren etwas mehr Liebe zu schenken.
Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.
- Cat BussellFreelance contributor