Fortnite OG macht als Zero Build-Fan ernüchternderweise kaum Freude – Es sollte eben nicht alles wiederholt aufgewärmt werden

Tilted Towers in Fortnite.
(Bildnachweis: Epic Games)

Die Nachricht, dass Fortnite zu seinen Wurzeln zurückkehren und die Karte aus Kapitel eins wieder einführen würde, löste bei einer Vielzahl von Fans die pure Begeisterung aus ...

Und ja, als jemand, der erst in diesem Jahr mit dem riesigen Battle-Royale-Titel von Epic Games begonnen hatte, war auch ich gespannt hierauf, da mein Einstieg erst im vierten Kapitel erfolgte. Ich hatte die sogenannte "goldene Ära" des Spiels dementsprechend vollkommen verpasst und schien – zumindest bis vor Kurzem –keine Möglichkeit zu haben, das volle Ausmaß des Hypes zu erleben.

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(Image credit: Pexels | Porapak Apichodilok)

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Doch vergangene Woche änderte sich das schlagartig mit dem Start von "Fortnite OG". Wenn du jetzt in den Battle Bus einsteigst, ist es, als würdest du eine Zeitreise ins Jahr 2018 unternehmen, genauer gesagt ins erste Kapitel der Season 5. Beliebte Orte wie die Tilted Towers, Greasy Grove und Risky Reels sind folgerichtig zurück auf der Karte, ebenso wie all die ikonischen Waffen und Gegenstände vergangener Tage. 

Und es kommt sogar noch besser: Im Verlauf des Monats wird das Spiel mit weiteren Verweisen auf die verschiedenen Seasoninhalte des legendären ersten Kapitels bestückt. Wahrlich ein nostalgisches Erlebnis also!

Und eben jenes Event war (oder ist) auch ganz offensichtlich ein großer Erfolg für viele: Am Tag nach dem Start der Saison verzeichnete Fortnite seinen bisher größten Tag in der Geschichte, mit über 44 Millionen Spielern, die sich einloggten, und insgesamt 102 Millionen Stunden Spielzeit, die vor Rechner oder Konsole verbracht wurden. Doch als ich das Spiel auf die Probe stellte ... war ich zügig ernüchtert!

Viele der Features, an die ich mich unlängst gewöhnt hatte, wie das Fahren von Autos, das Plündern von Holo-Truhen mit seltenen Waffen und das Aktivieren von Reality Augments für zusätzliche Vorteile und Fähigkeiten, fehlten komplett.

Das größte Problem von Fortnite OG ist jedoch, dass es wenig Rücksicht auf sogenannte "Zero Build"-Spieler nimmt ...

Für diejenigen, die mit diesem Begriff nicht vertraut sind: Zero Build wurde letztes Jahr zu Fortnite hinzugefügt und bietet eine neue Spielweise, bei der Spieler keine Materialien sammeln und Verteidigungsanlagen bauen müssen, um sich zu verteidigen. Epic Games beschreibt es als eine "schnellere und taktischere" Version des Battle Royale. 

Seit ich mit Fortnite begonnen habe, war dies auch immer meine bevorzugte Art, das Multiplayer-Chaos zu genießen – und eben deswegen ist das Fehlen dieser Option in Fortnite OG eine herbe Enttäuschung.

Kein Bauen? Wie wär's mit: "Keine Rücksicht"?

Fortnite OG Ladebildschirm

(Image credit: Epic Games)

Unabhängig davon, ob du dich nun für den Zero-Build- oder doch den altbekannten Build-Modus entscheidest, bleibt die Karte des modernen Fortnites für gewöhnlich dieselbe. 

Aus offensichtlichen Gründen bedeutet das aber eben auch, dass seit letztem Jahr neue Karten für den Zero-Build-Modus entwickelt wurden, genauso wie entsprechende Anpassungen und Hilfen, die den Wegfall der Bauoption gelungen kaschieren. Um eine steile Klippe zu erklimmen, brauchst du also beispielsweise entweder einen Hilfsgegenstand wie den Greifhandschuh oder eine vorbereitete Seilrutsche, sonst musst du den langen Weg zu Fuß zurücklegen. Kein Vergleich zum Build-Modus, wo du einfach deine eigene Brücke bauen kannst. Und doch hat Epic Games es geschafft, dass ich die Baumöglichkeit eigentlich nie vermisst habe – Im Gegenteil! Ich habe es sogar geschätzt, dass ich nicht schon aus kilometerweiter Entfernung muntere Bastler sah, die sich in Sekundenschnelle mit ihrer Sniper auf einen selbst errichteten Wolkenkratzer positionierten ...

Und damit fangen die Probleme von Fortnite OG an. Mit Wiedereinführung einer Karte aus dem Jahr 2018, die nicht verändert wurde, um einem Hauptmodus zu entsprechen, den Tausende jeden Tag spielen, kann kaum jemandem ein Gefallen getan worden sein. 

Einige der riesigen Klippen sind folglich ein wahrer Alptraum, insofern man sie denn überqueren will. In einem meiner Matches hatte ich zwar noch das Glück, dass ich überlebte, ohne durch Sturmschaden zu sterben – einige meiner Weggefährten hatten indessen jedoch nicht so viel Glück. Und das war kein Einzelfall. Immer wieder war ich gezwungen, unzählige Meter Umweg zu nehmen, ohne passende Gegenstände, die Abhilfe schaffen könnten.

Klar, mit Glück ist es auch möglich, auf der neuen (alten?) Karte Grappler (ein Gegenstand, mit dem du dich an weit entfernten Oberflächen wie Klippen und Bäumen festhalten und schwingen kannst) und gelegentlich sogar Rift-To-Go (die dich direkt in die Luft teleportieren, damit du weggleiten kannst) zu finden – aber geh bloß nicht davon aus, dass du eben jene Hilfen vor die Füße geworfen bekommst.

Ach man, ich wollte Fortnite OG wirklich genießen ... Und irgendwo tue ich das ja auch. Gerade die Waffen machen nämlich auch heute noch ordentlich was her. Zeitgleich ist es aber eben unglaublich frustrierend, dafür bestraft zu werden, einen Modus der eigenen Präferenz zu spielen, der offensichtlich nicht für die entsprechende Karte ausgelegt ist – oder eben umgekehrt ...

Sich an die Änderungen im Beutepool anzupassen ist eine Sache, aber gezwungen zu sein, entweder eine schlechtere Erfahrung zu durchleben oder aber einen völlig anderen Spielmodus zu spielen, in dem ich nicht geübt bin, ist eine andere.

Ich möchte aber auch nicht nur meckern ... denn ich glaube ganz fest, dass es mehr als genug Leute gibt, die auch 2023 noch immer mit der 2018er-Karte ihre helle Freude haben ... nur für mich – inklusive fehlender Nostalgie – ist es eben nicht das erhoffte Nachholspektakel geworden, sondern viel eher eine ernüchternde Erfahrung. Und deswegen, ja genau deswegen, bin ich heilfroh, wenn ich alsbald wieder auf modernen, gut abgestimmten Karten OHNE BAUEN mein Unwesen treiben darf.

Christian Schmidt
Business Development Manager

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