The Finals ist der größte Multiplayer-Spaß, den ich das ganze Jahr über in einem Shooter hatte

First-Person-Screenshot zu The Finals zeigt das Stadion
(Bildnachweis: Embark Studios)

The Finals mag zwar noch nicht offiziell erschienen sein, unlängst hat es aber bereits einen festen Platz im Herzen der Fans gefunden! Mit zwei geschlossenen Betas und einer aktuellen offenen Beta, die erstmals Crossplay, eine dritte Karte sowie zahlreiche zusätzliche Waffen, Gadgets und Outfits bietet, ist klar, dass dieser Ego-Shooter (FPS) nicht mit Content geizt und direkt zum Release auf die Vollen gehen mag.

Und die Zeichen dafür stehen auch echt gut, zumindest wenn du mich fragst. Der temporeiche und lebendige Shooter hat das Potenzial, einer der nächsten großen Multiplayer-Hits zu werden, vereint er doch die epische Zerstörung, die wir aus den besten Battlefield-Teilen kennen, mit der spielerischen Unkonventionalität von Overwatch (2), um ein unterhaltsames Spielerlebnis zu bieten. 

Amüsant ist obendrein das Gameshow-Motiv, welches sich durch den gesamten Titel zieht und nicht nur durch auffällige Schriftzüge in den Arenen, sondern auch enthusiastische Kommentatoren manifestiert wird, deren Bemerkungen sich durch das laufende Spielgeschehen ziehen.

The Finals konzentriert sich auf rasantes Chaos, das so viel Spaß macht, dass es dir egal ist, ob du gewinnst oder verlierst

Es gibt außerdem keine Munitionsvorräte, weswegen du deine Waffen unendlich oft nachladen kannst – Nice! Gadgets laden sich mit der Zeit ebenfalls auf und Fallschaden glänzt hier eher durch Abwesenheit, sodass du die Vertikalität des Spiels nutzen und dich wie eine menschliche Abrissbirne durch die Gegend schleudern kannst. 

Klar, viele Shooter, die sich vornehmlich auf ein Gelegenheitspublikum fixieren, überzeugen mit ähnlich verzeihenden Mechaniken. Selten aber war es in 2023 derart spaßig, sich durch den Trubel einer Spielrunde zu bewegen, wie es beim Titel von Embark Studios der Fall ist. Und das Beste: The Finals konzentriert sich auf rasantes Chaos, das so viel Spaß macht, dass es dir egal ist, ob du gewinnst oder verlierst!

The Finals: Die Finalisten fahren Seilrutsche inmitten eines vollen Stadions

(Image credit: Embark Studios)

Dabei hat das Spiel einen ganz besonderen Spielmodus, der für derart viel Aufregung sorgt und noch einmal aus der Masse heraussticht: "Quick Cash". 

Der Modus verlangt von den Spielern, einen Tresor zu knacken und das Geld aus diesem Tresor zu einem Auszahlungspunkt auf der Karte zu bringen. In der aktuellen Beta gibt es dabei aber eine kleine Änderung: Es gibt nur noch einen Geldblock im Spiel, jedoch mehrere Auszahlungspunkte. Um zu gewinnen, musst du den Geldblock zum Auszahlungspunkt bringen und diesen verteidigen, bis der Timer abläuft, um 10.000 zu erhalten. Wenn du insgesamt 20.000 sammelst, gewinnst du.

Einfache Prämisse, komplexe Ausführung. Allein der Raub erfordert ein eingespieltes Team ... und insbesondere der Zeitraum der Verwundbarkeit kurz vorm 'Eincashen' kann von Gegenspielern genutzt werden, um dein Team auszuschalten.

Das Ganze gerät demnach denkbar schnell ins Chaos, und es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kasse durch die Luft fliegt, aus dem Fenster geworfen wird oder sogar in kugelsicherem Schaumstoff verpackt wird, um sie vor dem nächsten Diebstahl zu schützen. Aber eben das ist es ja gerade, was The Finals so besonders macht. Und eben so ein frisches Spielerlebnis habe ich jüngst im Segment der Ego-Shooter vermisst!

Ein dramatischer Showdown in einer Straße der Stadt

(Image credit: Embark Studios)

Doch warte, es kommt noch besser: In The Finals kann praktisch jede Umgebung zerstört werden, und es ist keine Seltenheit, dass Gebäude, um die heftig gekämpft wird, unter dem Gewicht mehrerer Explosionen zusammenbrechen. Das sorgt für zusätzliches Chaos, welches durch die Wahl der jeweiligen Rolle noch einmal für deutlich mehr Abwechslung und unvorhersehbare Runden garantiert.

Stichwort Rollenwahl: Wie gewohnt gibt es die heilige Dreifaltigkeit bestehend aus DPS-Vertretern, Supports und Tanks. Erstgenannte sind wie schnelle, wendige Wespen, die hohen Schaden austeilen, wie ihr metaphorisches Ebenbild allerdings auch kaum etwas einstecken können. 

Supports hingegen begeistern durch ein Arsenal an Hilfswerkzeugen, die von Heilstrahlen und Defibrillatoren bis hin zu Geschütztürmen reichen. Am ehesten würde ich aber jederzeit wieder zum Tank greifen. Der Grund? Einerseits sind eben diese äußerst robust und dementsprechend lang im turbulenten Zentrum des Gefechtschaos involviert, andererseits sind sie mit einer Panzerfaust bestückt, die Löcher in Dinge sprengt – und da geht meinem zerstörungswütigen Alter-Ego doch das Herz auf!

Aber am ehesten gefällt mir die Tatsache, dass der Tank wohl die mitunter größte Schlüsselrolle zum Sieg in einer Runde spielen kann – und das in aller Regelmäßigkeit. Immerhin eröffnet eben selbiger seinem Team durch gezielte Sprengung den Weg hin zum Tresor oder dem nächsten Team und vereitelt so dessen Bereicherung in letzter Sekunde. 

Oder aber du stürmst ein Nest ahnungsloser Scharfschützen, indem du dich von oben auf sie herabstürzt ... oder aber du sprengst eine Brücke und damit den nächsten möglichen Angriffspunkt deiner Konkurrenz, oder, oder, oder ... du merkst es schon: Die Szenarien sind zahlreich!

Doch Moment mal ... du kannst Brücken sprengen? Ja klar! Allerdings ist das (so toll es auch klingen mag) kaum eine permanente Lösung, um sich Zeit zu verschaffen ... konkret ist es sogar eine ziemlich lausige, wo doch Spieler mithilfe von Ziplines und Sprungpolstern gute Alternativen haben, um trotzdem in Angriffsreichweite zu gelangen. Und natürlich tragen eben jene Optionen umso mehr dazu bei, dass der Kampf gegen die Mitbewerber zum reinsten Chaos wird!

A combatant readies her weapon

(Image credit: Embark Studios)

Aber das soll es eben auch sein: chaotische Action ohne Atempause. Wer sich eher auf rein strategisches, vorsichtiges Vorgehen konzentriert, der dürfte bei Titeln wie Counter-Strike 2 oder aber Valorant besser beraten sein. Wer allerdings auf seine Skills vertraut, eine gewisse Abwechslung im Spielablauf willkommen heißt und auch gern einmal mit dem Kopf durch die Wand will (wortwörtlich), der ist mit The Finals goldrichtig beraten!

Aber genug geschwärmt ... ich würde sagen, du probierst es einfach mal selbst aus. Immerhin ist die offene Betaphase noch ein paar Tage aktiv, womit die Gelegenheit denkbar günstig ist, sich 1-2 Freunde zu schnappen und einmal zu schauen, wie viel Chaos es im Showformat auf PC und Konsole zu generieren gilt.

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Christian Schmidt
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