Warum es besser ist, noch eine kleine Weile zu warten, bevor du dir deinen nächsten neuen Fernseher kaufst

LG G3 lifestyle
(Bildnachweis: LG)

Solltest du noch auf der Suche nach einem neuen Fernseher sein oder womöglich gar schon einen der besten seiner Klasse ins Visier genommen haben, empfehle ich dir hiermit dringlichst, dich noch ein kleines bisschen zu gedulden!

Ganz egal, ob du nun ein Auge auf einen OLED-, microLED- oder LCD-Fernseher geworfen hast, ist der Zeitpunkt für einen voreiligen Kauf doch gerade jetzt denkbar ungünstig. Warum? Na weil in ein paar Wochen schon wieder der Black Friday vor der Tür steht (konkret ist es am 24. November wieder so weit). Und wie wir bereit wissen, ist eben jener ja nur allzu bekannt für seine grandiosen Rabatte auf alle Arten (und Größen) von TV-Geräten.

In die Karten spielt dir hierbei obendrein, dass wir in den letzten Monaten und Jahren nur so mit erstklassigen 4K-Modellen überschwemmt wurden, die zwar einerseits die Messlatte höher denn je gelegt haben, aber eben auch dafür sorgen, dass grandiose Vorgänger immens im Preis gefallen sind ... und noch einmal fallen könnten!

Doch warum solltest du nicht schon jetzt zuschlagen, wenn du ein gutes Angebot ausfindig machst? Ich will es dir nicht direkt ausreden, dich jedoch zumindest dazu anhalten, dich im Vorhinein auf Vergleichsseiten und mithilfe von Preisanalysen auf Idealo und Co. entsprechend zu wappnen. Immerhin gibt es seit geraumer Zeit einen unangenehmen Trend der Hersteller und Händler, bei denen die Preise vorab bewusst nach oben angepasst werden, sodass der darauffolgende Rabatt attraktiver wirkt als er es vermutlich eigentlich ist.

Abwarten und Tee trinken soll da lieber die Devise sein. 

Und vielleicht helfen dir auch noch die folgenden Tipps dabei, den bestmöglichen Preis vor, während und nach dem Black Friday ausfindig zu machen.

LG C3 OLED

(Image credit: Future)

1. Keine Scheu vor (etwas) älteren Geräten

Je älter ein Produkt ist, desto attraktiver ist auch der Preis – macht ja auch Sinn, wo doch mit umherstehenden Restbeständen keiner Partei wirklich geholfen ist.

Und das gilt längst nicht nur für Notebooks, Smartphones oder Auslaufmodelle einer Spielekonsole, sondern eben auch das umfangreiche TV-Segment. Im Vergleich haben einige TV-Modelle (vor allem die noch nicht allzu betagten) jedoch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Im Vergleich zum Nachfolger ist die Technik zumeist weitgehend identisch und damit auch der TV-Komfort auf einem ähnlich hohen Niveau.

Bei Smartphones würde ich persönlich mich beispielsweise eher davor sträuben ein Modell zu wählen, was schon mehr als 3 Jahre auf dem Buckel hat, weil dann eben eine entsprechende Langlebigkeit nicht mehr garantiert ist ... dann kann ich ja auch gleich zum aktuelleren Pendant greifen und mich noch 1-2 Jahre länger mit eben jenem, neuen Modell begnügen. 

Doch bei Fernsehgeräten ist das ein bisschen anders. Natürlich gibt es auch hier entsprechende Grenzen und sicher will niemand einen Oldtimer im Wohnzimmer stehen haben. Solange du jedoch auf eine tolle Bildschirmqualität (und ein entsprechend grandioses Display) wert legst, bist du schon einmal gut beraten. Jenseits davon ist es aber natürlich auch eine Typenfrage, ob man beispielsweise direkt zum Samsung-TV mit durchdachter Tizen-Oberfläche greift oder womöglich manuell den TV noch einen Ticken smarter macht, indem man sich einen Amazon Fire TV- oder ROKU-TV-Stick hinzukauft.

Neben der Bildqualität und Menüführung können aber auch Bildqualität, Ton, Helligkeit sowie Bildwiederholungsfrequenz je nach Anwendung und Nutzertyp von Belangen sein.

LG C2 OLED TV

Warum direkt auf den C3 upgraden, wenn der LG C2 seine Sache doch auch im Jahr 2023 grandios macht? (Image credit: Future)

2. Wirf einen Blick auf den Panel-Typ

Die Auswahl der Panel-Typen nimmt stetig zu, gängig sind heutzutage aber vor allem LED-LCDs sowie OLEDs. Natürlich gibt es aber auch microLED, QLED, QD-OLED und viele weitere Varianten ... da kann man schnell mal den Überblick verlieren.

Und zeitgleich bedeutet das eben auch, dass 4K-TV nicht gleich 4K-TV ist. Preislich hat das Ganze aber ebenfalls einen großen Einfluss. Klar, wir werden hier nicht jeden Panel-Typ im Detail besprechen können, in aller Kürze möchte ich dir aber trotzdem einmal ein paar Vor- wie Nachteile der gängigsten Varianten mit auf den Weg geben.

LED-LCD ist derzeit die schwächste Bildschirmtechnologie, die du in (Smart-)TVs vorfinden kannst, kann sich aber noch immer rentieren, wenn du dich an der minderen Bildqualität nicht störst, im Gegenzug aber ordentlich sparen magst. Vernünftige 4K-Modelle bekommst du so schon für knapp 500 Euro (natürlich ist das auch von der Größe abhängig), während du für OLED-Panel gern einmal das Doppelte hinlegen musst. Im Gegenzug kämpft ein LED-LCD-TV allerdings auch entsprechend oft mit Schwarztönen, Kontrast und lebendigen Farben – Probleme, die dir mit der OLED-Alternative häufig erspart bleiben.

JBL Bar 1000

Wer sich das Geld beim TV-Kauf spart, kann obendrein übrigens noch in eine Ergänzung der Soundkulisse (Soundbar, Surround-Sound-System) investieren. (Image credit: Future)

QLED ist noch einmal einen Ticken frischer und dementsprechend für einige Nutzer heutzutage noch immer ein irreführender Begriff. Zunächst könnte man meinen, dass es sich hierbei einfach nur um eine Variante der OLED-Technologie handelt, tatsächlich ist es aber der überlegene Nachfolger zur LCD-LED-Technologie. QLED bietet demzufolge eine spürbar bessere Farbwiedergabe als die früheren LCD-TVs, zeichnet sich aber in puncto Helligkeit ebenso aus und ist demzufolge gar der OLED-Technologie überlegen. 

MicroLED ist im Vergleich wieder ähnlicher zur OLED-Variante, die Technologie ist aber erst frisch auf den Markt gekommen, weswegen es hier wohl kaum schon die großen Rabatte regnen wird ...

Wenn du konkrete Empfehlungen präferierst, sei dir an dieser Stelle einmal mehr der (inzwischen schon betagtere) OLED-TV von LG, der LG C2 OLED, empfohlen – ein toller Allrounder, der vom C3 nur geringfügig übertrumpft wird, in Sachen Preis-Leistung aber nach wie vor (mindestens) ebenbürtig ist. Und auch der Philips OLED807 kann eine tolle Wahl sein. Sicher, die Bildqualität kann hier nicht mehr ganz mit der Crème de la Crème aus dem Jahr 2023 mithalten und auch die Helligkeitswerte sind inzwischen nicht mehr das Wahre. Wer allerdings länger nicht mehr auf ein aktuelleres Modell gewechselt hat, wird das alles kaum wahrnehmen und auch mit dem OLED807 bestens versorgt sein! 

3. Inwieweit legst du Wert auf hohe Aktualisierungsraten?

Etwas, das für viele keine Rolle spielt, ist die Bildwiederholfrequenz. Sie wird in Hertz angegeben und gibt an, wie oft das Bild pro Sekunde aktualisiert wird. Je höher die Bildwiederholfrequenz, desto flüssiger sieht das Bild dementsprechend auch aus. 

Und ja, die meisten Smartphones haben heutzutage bereits 120 Hertz oder noch mehr, was beim Scrollen durch Apps und Menüs deutlich wird. Doch beim TV-Konsum? Alles eine Frage der Gewohnheit ...

Samsung S90C

Für Gamer kann eine hohe Bildwiederholrate höchst relevant sein, für den Rest eher weniger (Image credit: Future)

Klar, ich würde jetzt auch nicht wieder auf ein 60-Hz-Display wechseln, wenn ich seit Jahren bereits in den Genuss der doppelten Menge Bilder pro Sekunde gekommen bin. Und auch als Gamer könnte ich es verstehen, wenn man seine Current-Gen-Konsole nicht nur leistungstechnisch voll ausreizen mag, sondern auch das bestmögliche Ergebnis auf dem TV bestaunen mag. Eben dann ist der Wechsel (oder eben Verbleib) bei 120-Hz-TV-Modellen also vertretbar und durchaus empfehlenswert.

In allen anderen Fällen? Nicht wirklich ... zumindest, wenn du mich fragst. Wenn du kein Gamer bist und nur fernsehen willst, brauchst du definitiv keine 120Hz! Fast alle Filme und Serien werden gerade einmal mit 24 FPS aufgenommen. Kaum wirst du also beim nächsten Netflix-Binge-Abend einen Unterschied zwischen 60 und den flotteren 120 Hertz feststellen.

Ein "lästiges" Problem ist allerdings, dass immer mehr Premium-Fernseher eine Bildwiederholfrequenz von 120Hz von Haus aus bieten. Wer also bereit ist für das Beste vom Besten entsprechend zu zahlen, der kommt ohnehin kaum um den modernen Standard herum. Aber unterm Strich gilt hier für mich: Kann man machen, muss man nicht ...

Nicht verzagen also, wenn dein TV nur 60 Hertz bietet, du aber insgeheim gar nicht mehr brauchen dürftest! 

Christian Schmidt
Business Development Manager

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