The Mageseeker: A League of Legends Story im Test: Der nächste Indie-Hit?

The Mageseeker ist eine kurze, knackige Exkursion in den bekannten LoL-Kosmos, welche mit schickem Pixellook und flotten Kämpfen begeistern kann

The Mageseeker lässt uns in die Schuhe des magiebegabten Sylas schlüpfen, der noch soeben seinem Tod von der Schippe springt
(Image: © Future)

TechRadar Fazit

The Mageseeker: A League of Legends Story begeistert als tolles Spielehäppchen für zwischendurch. Einmal mehr steckt man bekannte Charaktere des MOBAs in ein frisches Spielgewand, welches durch kurzweiliges Gameplay und hübsche Optik begeistert. Wer kleinere Schwächen in Erzählung in Steuerung verzeiht und über den recht üppigen Anschaffungspreis hinwegsieht, ist mit dem Solo-Abenteuer von Sylas bestens beraten.

Pro

  • +

    Stilsicherer Hi-Bit-Pixel-Look

  • +

    Erstklassiges Sounddesign

  • +

    Flottes, forderndes Gameplay mit tollem Progressionsgefühl

Kontra

  • -

    Zuweilen unpräzise Steuerung

  • -

    Auffällige, recycelte Design-Assets

  • -

    Üppiger Anschaffungspreis für überschaubaren Inhalt

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Das nächste Soloabenteuer aus dem League of Legends-Universum hört auf den schicken Namen "The Mageseeker: A League of Legends Story" und wurde von den Moonlighter-Schöpfern Digital Sun Games in Zusammenarbeit mit Riot Forge entwickelt.

Informationen zum Test

The Mageseeker: A League of Legends Story – Cover Art

(Image credit: Riot Games)

Spielzeit: ~10 Stunden
Releasedatum: 18. April 2023
Plattform: Nintendo Switch, PC, PlayStation 4PlayStation 5,  Xbox OneXbox Series X|S
Preis: 29,99 Euro (Standard-Edition), 39,99 Euro (Deluxe Edition), 169,99 Euro (physische Collector's Edition)

Im Gegensatz zur Turn-Based-Taktik aus The Ruined King oder dem Rhythmus-Plattforming aus Hextech Mayhem wird dem Spieler diesmal aber ein recht klassisches Action-RPG im schicker Pixeloptik präsentiert. Als Kettenschwinger Sylas machen wir hierbei schließlich Demacia sowie die umgebenden Ländereien unsicher, während wir vom Gedanken an Vergeltung angetrieben werden.

Neue Geschichte, neuer Stil und ein gänzlich neues Spiel – aber kann Riot mit The Mageseeker an bisherige Erfolge anknüpfen oder geht man doch gegen die bärenstarke Konkurrenz im Spielejahr 2023 baden? Ich verrate es dir!

Teurer Spaß?

The Mageseeker: A League of Legends Story ist seit dem vergangenen Dienstag, dem 18. April, für so ziemlich jede gängige Konsolenplattform sowie den PC erhältlich.

Wahlweise kannst du das Abenteuer von Sylas bereits für etwa 30 Euro in seiner Standardvariante erwerben. Willst du dir hingegen auf keinen Fall das ein oder andere Ingame-Goodie entgehen lassen, empfiehlt sich die Deluxe Variante, die mit 10 Euro Aufpreis daherkommt.

Fans von Collector's Editions dürfen sich hingegen auf eine physische Variante freuen, die mit einer Statue, einem Soundtrack auf Vinyl sowie weiteren Annehmlichkeiten daherkommt. Preispunkt sind hier allerdings stolze 169,99 Euro!

Insgesamt ist The Mageseeker mit seinem recht überschaubaren Umfang damit keinesfalls für Jedermann eine No-Brainer-Investition. Kannst du dich hingegen auch an kurzen, knackigen Abenteuern erfreuen, sind deine 30 Euro hier gut investiert.

Ein Held wider Willen

Wie bereits angekündigt, übernimmt man in The Mageseeker die Steuerung des magiebegabten, rachsüchtigen Sylas. Selbiger konnte noch gerade soeben seiner eigenen Hinrichtung entfliehen und wird im folgenden Dutzend Spielstunden weitestgehend vom Hass gegen die Magiesuchenden angetrieben. 

Die Magiesuchenden sehen Magiebegabte wie Sylas als Bedrohung an und unterbinden infolgedessen die Entwicklung weiterer, potenzieller Gefahren, indem sie alle annähernd magiebegabten Personen... gefangen nehmen – nicht töten... ist ja logisch. Natürlich könnte man auch radikaler Vorgehen, das würde aber auch Familienmitglieder der Magiesuchenden oder treue Freunde der Königsfamilie wie beispielsweise Lux oder Shyvanna treffen.

Für alle Fans des LoL-Kosmos dürfte es wenig überraschend sein, dass wir im Spielverlauf auf selbige und einige weitere bekannte Gesichter treffen. Und gerade diese Aufeinandertreffen funktionieren für mich als alter LoL-Hase erstaunlich gut und dürfte so ziemlich jedes Fan-Herz höher schlagen lassen.

Im Verlauf der Geschichte treffen wir immer wieder auf bekannte Figuren aus der League of Legends-Vorlage

(Image credit: Future)

Aber zurück zu Sylas: Während Selbiger als Entflohener zeitgleich untertauchen muss, aber auch seinen Rachegedanken weiterverfolgen möchte, landet er inmitten einer Rebellengruppe, die er schon kurze Zeit darauf als eine der Leitfiguren in den Kampf gegen die Unterdrückung anführt. 

Das Führen dieser Rebellion treibt aber nicht nur die Story, sondern auch die Gameplay-Progression in Form neuer Fähigkeiten oder Verbesserungsmöglichkeiten voran. Zudem wollen neue Mitstreiter gefunden und Nebengeschichten erkundet werden, während kleine Konversationen im Lager (dem Hub des Spiels) mehr zu den Motiven und der Spielwelt offenbaren. Vertont ist allerdings nur das Allerwenigste – Schade!

Insgesamt punktet die Geschichte übrigens auch recht selten durch Originalität oder gar Unvorhersehbarkeit. Durch bekannte Charaktere, Umgebungen und Völker dürfte sie aber vor allem all diejenigen Spieler begeistern, die schon einmal einen Fuß in die Kluft der Beschwörer gesetzt haben.

Was du kannst, kann ich besser!

Wenn wir gerade einmal nicht die aktuellen Geschehnisse in Textbox-Form verfolgen, geben wir Widersachern mit unseren Ketten im Nahkampf eine ordentliche Tracht Prügel oder kopieren Dreist die Zauber unserer magiebegabten Widersacher – egal ob nun Mensch, Tier oder irgendwas dazwischen. 

Die Zauber selbst können wir auch auf Dauer in unser Arsenal aufnehmen, sodass wir selbige unabhängig von unseren Gegnern anwenden können. Und mit 6 Elementen, die sich jeweils paarweise auskontern, ist auch eine gewisse Tiefe geboten.

The Mageseeker glänzt mit tollen Effekten, die auch in Pixeloptik einen hohen Detailgrad aufweisen.

Im Kampf können wir beispielsweise Feuermagier mit Eisfähigkeiten überwältigen, oder umgekehrt. (Image credit: Riot Games)

Abgerundet wird das Fähigkeitenensemble zudem durch Bewegungsmanöver, welche im Kampf sowie der Erkundung Einsatz finden. Die Erkundung selbst beschränkt sich zumeist aber auf das Absuchen kleinerer Nebenwege, die (zu) häufig in Sackgassen mit einer Truhe als Belohnung enden. 

Sicher ist aber, dass mir spätestens nach The Mageseeker wieder einmal klargeworden ist, dass die Ketten von Sylas sowohl im Soloabenteuer als auch in der MOBA-Vorlage nahezu übermächtig sind.

Der Hub dient als zentraler Rückzugsort sowie Dreh- und Angelpunkt der Progression

Im Hub können wir uns mit Gefährten unterhalten, mehr über die Welt erfahren und Sylas für kommende Gefechte aufrüsten. (Image credit: Future)

Damit die Ketten aber auch im kompletten Spielverlauf nützlich bleiben, braucht es regelmäßige Upgrades, die mit Ressourcen im Lager erworben werden können. Hier kann ich die Angriffskraft sowie Verteidigung steigern, neue Magiefähigkeiten erwerben oder meine Mitstreiter auf kleinere Exkursionen schicken, die unsere Anhängerschaft vergrößern und Boni auf einzelne Magielemente bescheren. 

Vieles hiervon trägt deutlich die Handschrift von Moonlighter – zumindest erkenne ich selbige wieder, wo ich doch schon das letzte Projekt von Digital Sun Games wegen dem tollen Stil und kurzweiligen Gameplay geliebt habe. 

Aber auch The Mageseeker ist nicht perfekt. Entsprechend beginnt die Kritik für viele Interessenten sicher schon beim Preis. Mit 30 Euro ist die günstigste Version des Indie-Abenteuers nämlich noch immer ein teurer Spaß... vor allem für den gebotenen Umfang. Die Deluxe-Variante sowie die Collector's Edition sind sogar noch teurer und meines Erachtens nur den Fans des Titels sowie Sammlern zu empfehlen.

Neben dem Preis muss aber auch das Gameplay Kritik einstecken. Die Steuerung ist nicht immer präzise und nach der Hälfte des Spiels schleicht sich auch das Gefühl von Repetitivität ein. Und wenn es schließlich einmal zum Ableben kommt (was auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad nicht unwahrscheinlich ist), dann darf man sich auch bekannte Dialoge wieder und wieder aufs Neue anhören. Überspringen? Denkste! Allenfalls vorspulen kann man die Sequenzen, was in vielen Momenten aber allenfalls ein schwacher Trost ist.

Einiges für Auge und Ohren

Ob man ein Fan von The Mageseeker wird, hängt aber nicht nur von deiner Toleranz im Bezug auf kleinere Gameplay-Schwächen ab, sondern vor allem von deinem Geschmack in puncto Grafik. 

The Mageseeker will mit einer 2D-Hi-Bit-Pixel-Optik punkten und... schafft das auch – zumindest bei mir. So hatte ich über weite Strecken große Freude daran, die Welt rund um Demacia aus der Top-Down-Perspektive und im pixelligen Look zu erkunden. Vieles fühlt sich hierbei einfach unheimlich vertraut und zeitgleich recht frisch an...

Im Dialog erfahren wir mehr über die Motive und Hintergründe der Charaktere sowie die aktuelle Lage in und um Demacia

Neben Sylas begegnen wir auch weiteren Figuren aus dem Charakterpool des Top-MOBAs. Und natürlich erinnern diese nicht nur in puncto Optik an ihr League of Legends-Pendant. (Image credit: Future)

... wobei diese Frische nach wenigen Stunden leider etwas nachlässt. Schuld hieran hat vor allem das Recycling diverser Assets, die bei der Umgebungsgestaltung ein-, zweimal zu häufig Anwendung finden. Klar ist es sinnig, wenn ich mich in drei aufeinanderfolgenden Missionen durch die Hauptstadt prügele, aber eben nicht dann, wenn ich in gefühlt jeder Nebenmission die gleichen Korridore oder Waldareale erkunden muss. Hier wäre ein kleinen wenig mehr Abwechslung wünschenswert gewesen.

Immerhin überzeugt aber vor allem der Detailgrad der Pixelmodelle von bekannten Legenden aus der Kluft, welche auch mit ihrem Pixelpendant durch viel Charme, ikonische One-Liner und spektakuläre Effekte bei der Nutzung ihrer bekannten Fähigkeiten punkten. 

Und immerhin überzeugt auch der Sound auf ganzer Linie. Sicher ist es schade, dass Dialoge nicht vertont wurden und mir jenseits von einem "Demacia!!!!" und anderen, ikonischen One-Linern kaum gesprochener Inhalt um die Ohren gefeuert wird. Allerdings bin ich begeistert von der Vielzahl an großartigen Soundtracks, die mich als Sylas durch meine Rachegeschichte begleiten. Immer sind selbige stimmig und zur Situation passend gewählt. Und auch die Kämpfe profitieren durch die tollen Soundeffekte, welche die Kettenhiebe wuchtig und die Magiefähigkeiten extrem mächtig wirken lassen. 

Frischer Spielspaß aus der Schmiede

The Mageseeker: Bosskämpfe fordern von Sylas und dem Spieler den geschickten Einsatz der Zaubertalente

In einem Land voller Magie ist ein riesiger, magischer Helm das Normalste der Welt... (Image credit: Future)

Riot Forge und Digital Sun knüpfen mit The Mageseeker: A League of Legends Story an die bisherigen Erfolge ihrer Single-Player-Auskopplungen an. Die Geschichte von Sylas ist recht vorhersehbar, aber durchaus interessant. Motivierend sind aber vor allem das tolle Progressionsgefühle sowie die wuchtigen Kämpfe. 

Erwähnte spielerische Schwächen waren für mich weitgehend verzeihbar, schlussendlich kann das aber jeder entlang meiner Einblicke für sich selbst entscheiden. Sicher ist, dass man hier ein tolles, kurzweiliges Abenteuer bekommt, was genau das richtige Spiel sein könnte, bevor man sich den kommenden AAA-Krachern widmet. Ob einem der Titel aber satte 30 Euro oder mehrt wert ist, liegt schließlich im eigenen Ermessen. 

LoL- und Lore-Fans sollten sich aber auch das Abenteuer von Sylas nicht entgehen lassen und beim nächsten Sale zuschlagen. Und angefixte Frischlinge können spätestens dann ebenso einen Blick riskieren.


The Mageseeker ist eine tolle Wahl, um die Wartezeit auf die nächsten großen Titel wie Redfall, The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom oder aber Jedi: Survivor verkürzen kann. 

Wenn du bis dahin allerdings noch einige der Kracher aus den Vormonaten nachholen willst, dir aber noch unsicher bist, auf welchen Titel deine Wahl fallen soll, dann schau dir doch unsere Testberichte zum Remake von Resident Evil 4 oder aber dem neuesten Bayonetta-Abenteuer an, welches dich auf der Nintendo Switch ein weiteres Mal verzaubern könnte. 

Christian Schmidt
Business Development Manager

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