Apple geht mit dem neuesten MacBook Air einen Schritt in die falsche Richtung

Das 15 Zoll MacBook und die 13 Zoll Alternative im direkten Vergleich
(Bildnachweis: Future / Lance Ulanoff)

Nachdem Apple auf der WWDC 2023 das neue Air angekündigt hat, beendete das Unternehmen hiermit eine ganze Reihe von Spekulationen. Und für viele Interessenten ist das neue MacBook zweifelsfrei die beste Wahl, die der Markt aktuell hergibt. Allerdings gibt es eben auch einige Nutzer, die es wohl eher eine Dimension kleiner präferiert hätten ...

Klar, 15 Zoll (ca. 38 cm) sind jetzt nicht gigantisch und auch 13 Zoll (ca. 33 cm) sind schon äußerst kompakt, wirklich klein ist das MacBook damit aber noch immer nicht. Wie wäre es denn also endlich mal mit einem 11-Zoll-Vertreter? Der Laptop, den Apple liefern könnte, um auch die letzten Reste des Marktes, das Segment der Netbooks, wieder für sich zu beanspruchen. 

Stell dir das mal vor: 11 Zoll, gespickt mit flottem Silizium-Chip und all den beliebten macOS-Benefits – Das 11-Zoll-iPad als vollwertiges Notebook. Wäre das nicht ein Traum?

Ein (Hand)Taschen-MacBook

Vor allem seit der Apple-Silizium das Innere der aktuellen MacBook-Vertreter schmückt, komme ich nicht mehr vom Gedanken eines kompakteren Apple-Ultrabooks los. Aber warte mal ... gab es da nicht schon einmal einen Vertreter in dieser Größenordnung?

Tatsächlich! Apple hat einst wahrhaftig schon ein 11-Zoll MacBook Air verkauft. Eben dieses hatte jedoch einen mageren Flash-Speicher, konnte aber bereits mit grandiosem Display punkten. Größter Kritikpunkt war aber nicht die Speicherarmut, sondern der Prozessor. Damals wurden die Teile ja noch von Intel produziert. Und auch wenn das Unternehmen einige der besten CPUs produziert, war keiner hiervon im MacBook verbaut oder dafür gedacht.

Entsprechend konntest du hier allenfalls zwischen Pest und Cholera wählen. Entweder du gibst dich mit einem Dual-Core Intel-Core i5 zufrieden und gönnst dir etwaige Kaffeepausen aufgrund der eeeeewigen Ladezeiten oder du rüstest auf den flotteren i7 auf, gehst dann aber das Risiko verbrannter Finger ein – Stichwort: Temperaturentwicklung. Und wirklich leistungsstark war die Lösung am Tagesende auch nicht ...

Ein geistiger Nachfolger

Das Ende vom Lied: Apple stellt 2016 das 11-Zoll MacBook ein. Immerhin sollte aber schon kurze Zeit später ein Nachfolger erscheinen, der nur minimal größer war, das 12-Zoll-MacBook aka das Retina-MacBook

Es war klein, leicht und kam komplett ohne Lüfter daher. Noch immer war es aber die ultimative portable Lösung für alle MacBook-Fans. 

Einziger (großer) Wermutstropfen: Performance-technisch war das Teil noch immer eine Zumutung. Zwar war noch Intel am Werk, die CPUs des Herstellers aber weniger das Problem. Viel eher war es jedoch die Prämisse, die für Probleme sorgte. So sollte das Retina-MacBook zeitgleich ausdauernd sein, aber auch wenig Wärme produzieren. Und wie schafft man das? Natürlich indem man die Leistung drosselt!

Entsprechend dauerte es nicht lang, bis es um den Erfolg des 12-Zoll-MacBooks geschehen war und dieses im Sommer 2019 einem neuen Projekt weichen musste, einem mit viel, viel größeren Ambitionen.

Apples Glanzstunde: Die Silizium-Chips werden vorgestellt

An Apple M2 logo against a white backdrop with a semi-rainbow dropshadow

(Image credit: Apple)

Performance is Key! – Das dachte sich auch Apple und forcierte so die Entwicklung eines Chips, der das bekannte Design mit entsprechender Leistung unterfüttert. Und ganz nebenbei machte man sich so auch noch zunehmend unabhängig von Intel als CPU-Lieferant. 

Die große Glanzstunde des M1-Chips rückte näher und damit ein neues Zeitalter im Notebook-Kosmos rund um das Unternehmen mit dem markanten Apfel als Logo. Das M1 MacBook Air bewies recht anschaulich, was der Chip an Leistung bietet und seine Vorstellung war eine wahre Erleuchtung für die Apple-Fangemeinde.

Der bisherige Kompromiss zwischen Design und Leistung schien vergessen und bis heute ist es nur schwer begreiflich, dass Apple es tatsächlich geschafft hat, einen Chip zu entwickeln, welcher derart performant ist und zeitgleich kaum Wärme produziert – noch immer sind die MacBooks ja deswegen lüfterlos unterwegs.

Zeitgleich ist der M1-Chip aber nicht nur leistungsstark, sondern sogar stromsparend. Und auch 2023 zählen die Silizium-MacBooks so zu den besten MacBooks, einige sogar zu den besten Laptops, und bieten mit Leistung, üppigen Akkukaufzeiten und erstklassigen Designs hervorragende All-in-One-Lösungen.

MacBook Air M1

Das M1 MacBook Air brilliert bis heute durch den Mix aus Leistung, Durchhaltevermögen und Design. (Image credit: Apple)

Und jetzt stelle dir das einmal in einem noch kompaktereren MacBook vor. Stell dir das alles in einer Alternative vor, die bequem in jeden Rucksack, sogar in jede Handtasche passen könnte. So viel Potenzial ...

Kein hauseigener Wettbewerb gewünscht

Aber soll ich ehrlich sein? So sehr ich mir auch wünsche, dass das 11-Zoll-MacBook eines Tages Realität werden könnte, ich glaube nicht wirklich daran, dass es noch angekündigt wird. Grund hierfür ist die klar erkennbare Trennlinie, die Apple nunmehr seit Jahren pflegt und somit aufrechterhält. 

Um es kurz zu machen: Alles, was ein Display mit mehr als 13 Zoll misst, gehört zu den MacBooks, alles darunter bleibt hingegen dem iPad-Segment vorbehalten.

Ja genau, Apple hat sich selbst einen Konkurrenten zum 11-Zoll-MacBook geschaffen, der dessen Existenz überflüssig machen dürfte – zumindest aus Sicht des Unternehmens selbst. Zuweilen verstehe ich das auch, wo selbst iPads inzwischen mit den Silizium-Chips bestückt werden und ein iPad Pro der neuesten Generation derart umfassende Arbeitsmöglichkeiten bietet, dass es von vielen Nutzern doch schon jetzt als Laptop-Alternative gebraucht wird.

Allerdings ist ein iPad nie und nimmer das Gleiche wie ein MacBook. Und iPadOS ist nun einmal nicht macOS. Es sind zwei grundverschiedene Geräte, die zwei unterschiedliche Aufgabenprofile bewerkstelligen sollen. Und nur weil ein iPad das zu großen Teilen könnte, heißt es nicht, dass ein MacBook nicht noch viel besser dafür geeignet wäre ...

Christian Schmidt
Business Development Manager

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