Marvels Serien überzeugen neue Nutzer nicht, sich bei Disney Plus anzumelden

Marc und Steven schreien, nachdem sie Taweret in Moon Knight Folge 4 gesehen haben
(Bildnachweis: Marvel Studios/Disney Plus)

Moon Knight und andere Marvel-Fernsehserien scheinen Disney+ nicht dazu beizutragen, neue Abonnenten zu gewinnen.

Laut einer neuen Studie von Parrot Analytics haben Moon Knight, WandaVision und andere Marvel-Serien wenig Einfluss auf die Erhöhung der Abonnentenzahlen von Disney+.

Nach den Erkenntnissen des führenden Unternehmens für Unterhaltungsanalysen ist jedes der Marvel TV-Angebote innerhalb von zwei Wochen nach dem Start die meistgesehene Serie weltweit geworden. Die Zuschauernachfrage nach Loki, Hawkeye und Co. übertraf auch viele (wenn nicht sogar alle) ihrer Konkurrenten, wobei Moon Knight 93,5 Mal mehr nachgefragt wurde als die durchschnittliche Serie.

Die Daten zu den einzelnen Serien darauf allerdings auch hin, dass diese nicht zu einem großen Anstieg der Abonnentenzahlen bei Disney+ geführt haben.

Eine Grafik, die zeigt, wie die Zuschauernachfrage für jede Marvel Disney Plus Serie einem ähnlichen Muster folgt

Marvels Serien folgen alle einem ähnlichen Muster. (Image credit: Parrot Analytics)

Wie die Grafik zeigt, hat sich jede Marvel Cinematic Universe-Serie in den Wochen nach dem Start relativ ähnlich entwickelt. Unter den fünf Serien war die Nachfrage nach WandaVision am höchsten (102,1 Mal höher als bei einer normalen Serie), während Hawkeye den niedrigsten Wert aufwies (68,6 Mal höher).

Das sind ziemlich beeindruckende Zahlen. Laut Parrot Analytics deuten die Daten jedoch darauf hin, dass Moon Knight und Co. nur das Stammpublikum des MCU ansprechen – also diejenigen, die bisher alle Marvel-Filme und -Serien gesehen haben. Es sieht also so aus, als würden die Marvel-Serien Disney+ helfen, seine Stammkundschaft zu halten, aber nicht unbedingt dazu beitragen, neue Abonnenten zu gewinnen.

Könnte es also sein, dass die rasante Expansion des MCU negative Auswirkungen auf die Erweiterung der Zuschauerzahlen hat und somit das Abonnentenwachstum von Disney+ verringert? Zum jetzigen Zeitpunkt umfasst das MCU 27 Filme und sechs Serien – eine enormale Zahl, die potenzielle Fans abschrecken könnte, die sich vor der Menge an Inhalten scheuen, die sie konsumieren müssen, um zunächst einmal Anschluss zu finden.

Im Gegensatz dazu gibt es nur 11 Star Wars-Filme und zwei Live-Action-Fernsehserien, die sich potenzielle Fans von Lucasfilms Mega-Franchise ansehen können. Zwar gibt es noch die sieben Staffeln der Zeichentrickserie The Clone Wars, vier Staffeln von Rebels und eine Staffel von The Bad Batch, allerdings sind diese Serien für neue Star Wars-Fans kein Pflichtprogramm. Das ändert sich jedoch vermutlich bald mit der eigenständigen Live-Action-Serie von Ahsoka Tano auf Disney+.

Eines von Ahsokas Live-Action-Geschwistern in The Mandalorian – dem bei weitem größten und beliebtesten Star Wars-Spin-Off – hat maßgeblich dazu beigetragen, neue Abonnenten für Disneys Streamingdienst zu gewinnen. Mit Baby Yodas Hilfe war die Nachfrage nach der Star Wars-Serie zum Zeitpunkt des Finales von Staffel 1 von The Mandalorian 161,5 Mal größer als die einer durchschnittlichen Fernsehserie.

Eine Grafik zeigt die Popularität von The Mandalorian im Vergleich zu The Book of Boba Fett

(Image credit: Parrot Analytics)

The Mandalorian war also viel beliebter als The Book of Boba Fett, als dessen erste Staffel Ende 2021/Anfang 2022 ausgestrahlt wurde. Tatsächlich wurde die erste Staffel von The Mandalorian zu einer der drei gefragtesten Serien, die Parrot Analytics je gemessen hat.

So hilfreich The Mandalorian für den frühen Erfolg von Disney+ in Bezug auf das Abonnentenwachstum war, so sehr wurde Disneys Streaming-Plattform auch von der Neugierde der Film- und Fernsehfans unterstützt. 

The Mandalorianer wurde mit dem Start von Disney+ im März 2020 vorgestellt. Da es in den ersten Tagen nur wenige Originalfilme und -serien für Abonnenten gab, wird The Mandalorian sicherlich auch von dem Mangel an Inhalten profitiert haben. Disney+ startete zwar mit einer Reihe beliebter Zeichentrick- und Live-Action-Filme und -Serien, aber es fehlte anfangs deutlich an Originalinhalten. The Mandalorian ist eine großartige Fernsehserie, aber ihr Erfolg wurde sicherlich dadurch begünstigt, dass es keine ähnlich neuen Produktionen gab, die um die Aufmerksamkeit der Zuschauerinnen und Zuschauer buhlten.

Es bleibt abzuwarten, ob Star Wars als das Franchise angesehen wird, das das Abonnentenwachstum von Disney+ wirklich vorantreibt. The Book of Boba Fett hat gezeigt, dass dies vielleicht nicht der Fall ist, aber mit der mit Spannung erwarteten Serie von Obi-Wan Kenobi, die am 27. Mai anläuft, werden wir einen klareren Hinweis darauf bekommen, welches Franchise die Abonnentenbasis von Disney Plus wirklich ankurbelt. Wenn Obi-Wan Kenobi ähnliche Zahlen wie The Mandalorian vorweisen kann, könnte das beweisen, dass Star Wars- und nicht Marvel-Serien Garanten für Abonnentenwachstum sind.

Stephan Sediq
Business Development Manager

Stephan Sediq ist Business Development Manager bei techradar DE. Bitte wende dich mit allen Fragen zum Thema Native Advertising und Gastbeiträgen direkt an ihn.

Darüber hinaus ist Stephan für die Bereiche Cinema & Entertainment sowie Audio verantwortlich.


E-Mail: ssediq[at]purpleclouds.de

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