Dead by Daylight ist womöglich eines der gruseligsten, aber auch harmlosesten Horrorspiele aller Zeiten – und genau das liebe ich!

Der Clown aus Dead by Daylight – eine blutrünstige Killermaschine, die zu Beginn erschaudern lässt ... sich jedoch alsbald als recht träge Giftschleuder entpuppt
(Bildnachweis: Starbreeze)

Durch dunkle Wälder zu rennen und dabei von einem furchterregenden, maskierten Killer gejagt zu werden, ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung an einem Dienstagabend ... zumindest nicht im realen Leben. Im Horrorspiel Dead by Daylight stelle ich mich aber bewusst diesem und etwaigen anderen grauenerregenden Szenarien – und weißt du was? Ich habe die pure Freude dabei.

Der asymmetrische Multiplayer-Survival-Titel gehört seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2016 zu den Grundpfeilern des Genres, und das aus gutem Grund: Mit vier Überlebenden und einem Killer ist die Prämisse denkbar einfach, aber effektiv. Als Überlebender musst du nur die Generatoren reparieren, um den Ausgang zu öffnen, bevor der Killer dich jagt, aufspießt und dir das Leben nimmt – easy, oder?

Doch wie kann es eigentlich sein, dass bekannte wie neu interpretierte Horror-Figuren, die unheimliche Umgebung sowie die stimmige Soundkulisse inzwischen fast schon heimelig anmutet? Das liegt zu gewissen Teilen daran, dass der Horror von der Spielergruppe selbst steuerbar ist. Du stehst auf Gruselflair? Dann wirf dich allein in eine frische Runde ohne Vorkenntnisse, mit einem Paar erstklassiger Kopfhörer und lass das Blut in deinen Adern gefrieren, während du dich vor dem Killer in Schränken oder Büschen versteckst – oder lasse das Adrenalin in einer packenden Verfolgungsjagd nur so durch deine Venen schießen.

Das ist alles eher nichts für dich? Dann packe dir einfach ein paar Freunde, sammelt gemeinsam Erfahrung und entpuppt die Mördergestalten als das, was sie eigentlich sein – einfach Spieler wie du und ich, welche lieber zu den Jägern statt Gejagten gehören. "Killer" mögen zunächst wie blutgierige Tyrannen der jeweiligen Map erscheinen, hast du ihre Möglichkeiten aber einmal entlarvt, verliert der Horror-Aspekt des Titels an Bedeutung und macht einem strategischen Ansatz sowie geschickten Ausweich- und Ablenkungsmanövern Raum. Eine Entwicklung, die mir zumindest nur allzu recht war.

Zwischen Terror und Tratsch

Als Überlebender bist du zu Beginn in Dead by Daylight noch unerfahren, überfordert und womöglich schreckhaft, schnell weichen diese Schwächen aber Kenntnissen und Fähigkeiten, die dein Überleben maximieren

(Image credit: Starbreeze)

Und gerade die gemeinsame Spielerfahrung mit Freunden macht ja irgendwie auch Multiplayer-Titel aus, oder? Dank der lebhaften Online-Community musst du zwar nicht zwangsweise nur mit Freunden spielen, mit Kumpels gemeinsam auf die Jagd gehen und in recht koordinierter Manier die Killer überlisten, hat für mich aber allzeit seinen ganz eigenen Reiz. Irgendwie ist es nahezu entspannend, sich gemeinsam um den Rundensieg zu kümmern, während meine Freunde von ihrem Arbeitstag erzählen und im Hintergrund ein wütender Oni durch die Karte heizt.

Ja, Dead by Daylight kann gruselig sein, sehr sogar – muss es aber eben nicht. Wer sich bisher nicht an den Titel getraut hat, sollte jedenfalls keine Scheu vor den möglichen Schreckmomenten haben ... eben jene sind nämlich nach ein paar Stunden nur noch äußerst rar. Viel mehr sollte man jedoch frustresistent sein, wo doch erfahrene Spieler (egal ob Überlebender oder Killer) einer Runde gern einmal ein vorschnelles Ende bereiten können – zum Leidwesen der Neulinge ...

Doch wie kann man denn als Veteran noch immer die Ekstase eines Jumpscares provozieren? Na ganz einfach: In Dead by Daylight gibt es mehr als genug Möglichkeiten, um sich die Erfahrung packender zu gestalten. Verzichte beispielsweise in der Custom-Lobby einmal auf den Voice-Chat und auch die Textalternative während der Runde und sieh zu, wie der Puls nur so in die Höhe treibt. Maximieren kann man das Ganze noch, indem der jeweilige Killer sich beispielsweise als umherteleportierende Krankenschwester mit Handsäge, als umherschleichender Ghostface oder aber das ebenso tückische "Pig" (nach Vorlage der Horror-IP "Saw") durch die Büsche und nebeligen Kartenflecke tummelt.

Und schwups: Schon steht der grandiosen, passenden Unterhaltung zur Halloweenzeit kaum mehr etwas im Weg.

@techradargaming

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Kurzum: Dead by Daylight ist ein Horrorspiel für jedermann und bis heute eine meiner liebsten Herzensempfehlungen, komplett unabhängig davon, wie tolerant (oder weniger tolerant) du gegenüber Schrecken und beängstigenden Aktivitäten bist. Das perfekte Futter für die aktuelle Jahreszeit eben. Und mit den passenden Kostümen, allerlei Charakteren auf jeder Seite und regelmäßigen Updates ist natürlich allzeit für frisches Gameplay-Futter sowie Individualisierung garantiert.

Du bist nicht so der Multiplayer-Fan, dem Horror-Genre aber keineswegs abgetan? Dann schau dich einmal in unsere eigens erstellten Auswahl um und finde noch das passende Futter für die kommenden Gruseltage.

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Christian Schmidt
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