Assassin's Creed Mirage Preview: Gelungener Mix aus alten wie neuen Stärken lässt auf spaßiges Assassinenabenteuer hoffen

Basim mit einer Feder in seiner Hand in Assassin's Creed Mirage
(Bildnachweis: Ubisoft)

Die Stealth-Action von Assassin's Creed Mirage ist vom ersten Moment an packend, befriedigend und offeriert eine geschmeidige Mischung aus alten Elementen und modernem Glanz!

Vom gut getimten Taschendiebstahl über die isolierte Eliminierung eines Wächters mithilfe von Pfeifsignalen bis hin zum Abtauchen über den Dächern von Bagdad (dank praktischer Rauchwolke) und dem Verfolgen prominenter Attentatsziele ist hier alles so altbekannt wie gern gesehen – die Rückkehr hin zu den Wurzeln war keinesfalls aus der Luft gegriffen! 

Doch endlich einmal durften wir ja auch selbst Hand anlegen und uns gleich durch ein Dreiergespann unterschiedlicher Abschnitte zocken, wo erstmalig auch selbst spürbar wird, wie viel der ursprünglichen Assassin's-Creed-DNA hier eigentlich wieder aufgegriffen wurde. Man erlebt Basim, den Protagonisten des neuesten Abenteuers, hierbei als ehrgeizigen wie aufstrebenden Straßendieb, einem Attentäter in Ausbildung und später auch als vollwertiges Mitglied des Assassinenordens. Und ja, obwohl viele Elemente einem hier direkt vertraut waren, zeigen genauso viele Ecken doch auch, dass sich in den gut 16 Jahren seit dem ersten Eintrag der Reihe inzwischen einiges getan hat und neu ausgerichtet wurde – und das ist auch gut so! 

Schneller, flüssiger, aber doch altbekannt und vertraut

Basis bewegt sich in Windeseile über die Dächer von Bagdad auf dem Weg zu seinem nächsten Auftrag

(Image credit: Ubisoft)

Basim, der Straßendieb und Hauptcharakter von Mirage, ist ein erfahrener Taschendieb sowie Freerunner. Und dass der ehrgeizige Bandit somit geschickt über Bagdads Dächer fliegt und die Geldbörsen der Händler und Passanten im Nu stibitzt, versteht sich da nur von selbst.

Seine Fähigkeiten hinterließen aber dennoch direkt einmal Eindruck und fühlten sich flüssig wie auch geschmeidig an. Zeitgleich wirkt Bagdad aber auch wieder deutlich einladender für Parkour, Spionage und Attentate als es noch bei Origins, Odyssey oder zuletzt Valhalla der Fall war. Es fühlt sich schlichtweg viel flüssiger und unmittelbarer an über die Gebäude zu heizen, wobei Zug um Zug, Bewegung um Bewegung nahtlos miteinander verknüpft wurden und schon nach Minuten (vielleicht sogar nur Sekunden) der Eingewöhnung in schnellen Kombos zusammenfließen.

Die Einführung neuer Optionen wie der Pfosten, um zwischen Gebäuden und über Gassen zu springen, ist aber auch ein Anzeichen dafür, dass nicht bloß Copy-Paste-Arbeit betrieben wurde. Und es ist ein Anzeichen dafür, dass Parkour wohl wieder eine der großen Hauptsäulen des Spiels sein wird – genau so, wie es meiner Meinung nach auch sein sollte.

Aber Bagdad im neunten Jahrhundert fühlt sich nicht nur maßgeschneidert für Parkour an, sondern ist auch nahezu schon das perfekte Fundament für eine gute Assassin's-Creed-Geschichte: Bagdad ist zu Zeiten von Mirage eine der reichsten, mächtigsten und wichtigsten Städte der Welt. Es ist eine goldene Stadt, mit einer Verderbnis und Korruption unter ihrer Oberfläche, die gereinigt werden muss. Und da ist es doch äußerst passend, dass wir nun in Form von Basim auf der Bildfläche erscheinen, oder?

He's got the Moves!

Screenshot from Assassin's Creed Mirage showing Basim launching into an attack

(Image credit: Ubisoft)

Doch wir werden eben nicht nur als Straßengauner und Athlet unsere Brötchen verdienen, sondern auch im Zuge des Baus der Festung Alamut ein waschechter Assassine – oder zumindest Lehrling des Ordens selbiger sein.

Hierbei lernen wir auch die Kampftalente unseres Protagonisten näher kennen. Sein Kampfstil und seine Aktionen fühlen sich dabei robust wie agil an – und zunehmend auch denen eines Assassinen typisch. Nicht selten fühle ich mich hier an meine Abenteuer mit Altaïr oder Ezio erinnert. Und während Basim sowohl leichte als auch schwere Angriffe ausführen kann, fühlte sich die Kombination aus Schwert und Dolch, mit der wir in Mirage unterwegs sein durften, geschickt, aufregend und spektakulär an.

Ein herausragendes Merkmal im Kampf ist zudem der Fokuswechsel hin zum Abwehren, dem Parieren und auch dem Warten auf die ideale Angriffsoption. In Verbindung mit effektiven Ausweichbewegungen hat das schon fast strategische Züge ... Aber keine Angst! Spielt sich alles nämlich trotzdem unglaublich flott, angenehm fordernd und ist demzufolge sehr belohnend.

Doch Pariermanöver sind nicht nur reine Defensivmaßnahme, sie sind auch entscheidend, um die bitter nötige Ausdauer für Angriffs- oder weitere Verteidigungsoptionen zu generiere. Geduld und Präzision sind hier die größten Tugenden. Und weil wir unsere Feinde genauso schnell einmal überwältigen können, wie das auch umgekehrt der Fall ist, sollten wir als Basim immer schnellen Schrittes sein und hellwach bleiben.

Reichlich investigative Arbeit wartet auf dich

Im dritten Abschnitt schließlich dürfen wir noch die natürlichen Begabungen und Früchte der Ausbildung Basims einmal in Kombination auf die Probe stellen, während wir weiter in die Zukunft reisen und erneut nach Bagdad versetzt werden. Hier besteht unsere Aufgabe zunächst darin, den Hafenmeister zu verfolgen und schließlich zu eliminieren – eine vorerst geheimnisvolle Figur, die den Handel wie auch die Wirtschaft in Bagdad lenkt (zum eigenen Vorteil, versteht sich).

Du kannst aber nicht einfach blindlings die halbe Population von Bagdad auf gut Glück dem Erdboden gleichmachen und brauchst deswegen natürlich einen konkreten Plan, um zu finden, was beziehungsweise wen du suchst. Dies ist ein Element, welches im Kern vieler Missionen von Mirage steht, und es signalisiert demzufolge, dass Untersuchungen, Informationsbeschaffung und Bildaufbau künftig eine weit größere Rolle von Ubisoft eingeräumt wird.

Diese Untersuchungen sind umfangreich und vielschichtig; sie nehmen Wendungen und Biegungen. Demnach führt mich gleich die erste Reise von Gesprächen mit alten Bekannten Basims über die Teilnahme an einer hochkarätigen Auktion bis hin zum Versuch, Informationen auf dem überfüllten Basar zu beschaffen. All das nur, um schließlich dem Hafenmeister einen Schritt näherzukommen. Das kann für einige durchaus stressig sein, für mich zählt es aber mindestens zu gleichen Teilen zur Arbeit eines guten Attentäters und ist damit eine willkommene Ergänzung der Meuchelaufträge.

Und so bin ich wieder und wieder bereit, auch zu Release mein Netz auszubreiten, Wachposten zu infiltrieren, Hinweise zu finden und schließlich die richtigen Infos von den richtgen Leuten zu erhaschen – wobei auch das Mitlauschen bei Gesprächen wie das beliebte Adlerauge zum Einsatz kommen werden.

Selbst der Menübildschirm deutet auf ein großes Netzwerk aus Intrigen, Geheimnissen und Ermittlungen hin, das sich über die Stadtteile von Bagdad erstreckt – und ich freue mich darauf, es nach und nach für mich zu entdecken.

An den richtigen Stellschrauben gedreht

Screenshot aus dem neuesten Assassin's Creed-Abenteuer, Assassin's Creed Mirage

(Image credit: Ubisoft)

Dieser Tiefgang ist im Übrigen auch entlang der Optionen erkennbar, die Basim hat, während er eine Untersuchung durchführt. Die Markierung von Feinden oder lohnenswerten Objekten mit Adler-Begleitung Enkidu, die Nutzung der verschiedenen Wege innerhalb gesperrter Gebiete oder die Verwendung von Basims kleinem, aber geschärften Assassinen-Werkzeugkasten, um Ablenkungen zu erzeugen oder in einer Rauchwolke zu verschwinden, sollten die Dinge zu heiß werden, spielen allesamt eine große Rolle in deiner Herangehensweise aus den Schatten heraus. Basim kann entsprechend nicht nur gegen jeden offen im Kampf antreten, sondern nutzt Guerillataktiken, Aufklärung und schnelle Manöver, um sich den entscheiden Vorteil zu verschaffen.

Zeitgleich kannst du aber natürlich nicht immer nur in den Schatten verweilen: Sichtbare Handlungen beispielsweise führen zur Konsequenz und gerade entlang des Bekanntheitssystems ist dir so in Windeseile gern einmal die halbe Stadt auf den Fersen, wenn du nicht ebenso zügig wieder untertauchst, wie du erschienen bist.

Auch hier finde ich es allerdings grandios, dass ein einst so grandioses Element es in aufgearbeiteter Form auch wieder in den neuesten Ableger geschafft hat und heute wie damals die gleiche Art von adrenalingeladenen Konfrontationen wie Verfolgungsjagden nach sich zieht.

Viele Elemente des Spiels fühlen sich somit tatsächlich an wie ein Palimpsest, wobei jede Schicht und jedes Element zu einer komprimierten und reichen Erfahrung beiträgt.

Diese Vielschichtigkeit erstreckt sich auch auf Bagdad selbst. Bei einem kleinen Umweg stießen wir so an einer Stelle mitunter auf historische Stätten, Sehenswürdigkeiten, Händler aller Art, Stadtausrufe, gesperrte Gebiete, neue Untersuchungen und Quests, und gelegentlich stolperte man sogar über die ein oder andere vertraute Figur aus Assassin's Creed Valhalla. Viele Elemente des Spiels fühlen sich somit tatsächlich an wie ein Palimpsest, wobei jede Schicht und jedes Element zu einer komprimierten und reichen Erfahrung beiträgt.

Ob sich das bis zum Ende trägt, muss sich jedoch erst einmal zeigen, immerhin konnten wir bisher nur wenige Stunden in der Haut von Basim verbringen. Gesagt muss aber sein, dass uns bisher schon einmal die verschiedenen Facetten faszinieren konnten und auch die Darstellung des Charakters entlang seiner verschiedenen Etappen auf dem Weg hin zu Meisterassassine konnte einen gewissen Reiz und reichlich Vorfreude auf das Weiterspielen entfachen. 

Insgesamt freut mich an dieser Stelle jedoch am meisten, dass Assassin's Creed tatsächlich wieder deutlich stärker zu dem zurückkehrt, was die Serie einst für mich so unglaublich faszinierend gemacht hat und berechtigterweise zu den besten Action-Adventures zählen ließ ... oder gar noch immer lässt.

Neues Spiel, alte Tricks?

Screenshot of Assassin's Creed Mirage – inklusive Basim höchstpersönlich

(Image credit: Ubisoft)

Ist Assassin's Creed Mirage das große Comeback der Serie für alle, die dem neueren RPG-Anstrich nicht mehr viel abgewinnen können? Sehr gut möglich! 

Jedenfalls hatten wir bei TechRadar schon einige Momente lang das Gefühl, dass wir wohl das beste AC-Abenteuer seit Langem spielen – inklusive Fokus auf Parkour, Stealth und klassische Attentate im Stile eines Altaïr oder Ezio. Füge dem Ganzen dann noch einen modernen Anstrich und frische Elemente hinzu, die auch schon in den neueren Teilen breiten Anklang gefunden haben und schwupp: Du hast einen alten Hund, der neue Tricks lernt ... oder einen neuen, der alte lernt. 

In jedem Fall ist Mirage genau aus dem Stoff, den ich mir erhofft habe und an den richtigen Stellen modernisiert. Es vermischt die Stärken von Origins, Valhalla und Co. und die der frühsten Tage, um seinen Wurzeln treu zu bleiben, aber auch den Fortschritt zu ehren. Das Ergebnis scheint entlang des ersten Eindrucks schon einmal Früchte zu tragen, hoffen wir, dass sich der positive Eindruck auch bis zum Abspann durchzieht! 

Christian Schmidt
Business Development Manager

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