Spars dir! Deswegen sind die besten Grafikkarten aktuell reine Geldverschwendung

Eine Nvidia-Grafikkarte im Testsetup verbaut, zusammen mit eine herausstechenden Stromkabel
(Bildnachweis: Future)

Mit großen Schritten nähern wir uns dem Ende der aktuellen Grafikkartengeneration und viele erwarten bereits freudig die kommende GPU-Welle aus den Häusern AMD und Nvidia

Auch ich bin diesbezüglich gespannt, was die Teams aufzeigen dürften. Allerdings interessieren mich eher Themen wie Energieeffizienz, Mehrwerte für Nutzer und in erster Linie das Preis-Leistungs-Verhältnis. 

Denn, wenn ich eines entlang der aktuellen Generation gelernt habe, ist es, dass sich Anschaffung im vierstelligen Bereich für die meisten Spieler nicht lohnen dürften. Im Folgenden verrate ich dir, warum auch du dir das Geld für die teuersten und besten GPUs vielleicht sparen solltest.

Ray-Tracing ist noch immer eine Baustelle

Lehrling und Künstler bespannen eine Vorrichtung zur Nachverfolgung von Lichtstrahlen

Ray-Tracing, also die Strahlenverfolgungstechnik, wurde bereits im 16. Jahrhundert durch den Renaissancekünstler Albrecht Dürer in analoger Form entwickelt.  (Image credit: Public Domain)

Raytracing ist eine faszinierende Technologie mit vielversprechendem Potenzial für atemberaubende und lebensechte Szenen im Videospielsegment. Zeitgleich ist sie aber vor allem eines: rechenintensiv. 

Der Berechnungsaufwand ist derart enorm, dass eine Umsetzung für Konsumenten-Hardware lange als unmöglich galt. Nvidia hat uns jedoch mithilfe der Turing-Architektur ihrer RTX 2000er Reihe vom Gegenteil überzeugen können. Selbige hat genauso wie ihr aktueller Nachfolger der Ampere-Generation allerdings mit starken FPS-Einbußen zu kämpfen.

Mit Ausnahme der RTX 3090 Ti gibt es aktuell keine Karte, die Cyberpunk 2077 bei aktivem Raytracing sowie nativen 4K mit mehr als 25 Bildern pro Sekunden abbilden kann. Und auch AMDs aktuellste und erste Echtzeit-Raytracing-GPUs sind hierzu nicht imstande.

Die Zukunft hochskalieren

Wie soll man infolgedessen PC-Spiele zeitgleich mit hoher Auflösung und aktivem Raytracing konsumieren können? Na mit grafischem Upscaling! 

Die revolutionärste Entwicklung der vergangenen Jahre vereint Genuss von Raytracing ohne allzu deutliche Einbußen in der Bildqualität. Bei Nvidia kommt hierbei die Deep Learning Super Sampling-Technologie (DLSS) zum Einsatz, während AMD ähnliche Ergebnisse mithilfe seiner FidelityFX Super Resolution erzeugt.

Der Vergleich oberhalb beweist dabei recht eindrucksvoll wie gering die Unterschiede zwischen nativem 4K und aktiviertem DLSS im Qualitäts- sowie Leistungsmodus sein können. Das leistungssparsamere Upscaling ist somit der Hauptgrund für ein GPU-Upgrade – auch wenn noch nicht jedes Spiel hiervon Gebrauch macht.

Der Inhalt ist eben doch wichtiger als die Verpackung

Bei Spielen geht es aber selten allein um die unglaubliche Grafik, sondern vermehrt um das gelungene Gesamterlebnis. Die aktuelle Hardware ermöglich demnach hübsche Spielinhalte, bei schlechter Optimierung und lausigem Gameplay bringt das allerdings rein gar nichts. Cyberpunk 2077 veranschaulicht zuletzt recht deutlich, dass Optik allein nicht über Inhalt hinwegtrösten kann.

Nicht ohne Grund erobern hässliche Entlein wie Vampire Survivors die Steam-Charts, obwohl sie die Optik eines NES-gleichen Pixelbreis haben. Was jedoch hinter der Fassade steckt, ist vor allem Spielspaß. Und die Tatsache, dass wir hierfür nicht immer eine RTX 3090 Ti verbaut haben müssen, vergessen so einige Spieler...

Selbige dürften aber ohnehin in naher Zukunft immer seltener in der Lage sein, sich die teuerste und leistungsstärkste Hardware direkt zur Veröffentlichung zu holen. Vor allem wenn man die aktuelle Preisinflation beobachtet, täten Spieler sowie Grafikkartenhersteller gut daran, sich weniger auf optische Verbesserung und vermehrt auf Faktoren wie Effizienz und Wertigkeit zu fokussieren. Denn am Ende des Tages kann keinem geholfen sein, wenn Grafikkarten in Regalen verstauben und Spieler ihrem liebsten Hobby aufgrund der Kosten nicht mehr nachgehen können.

Christian Schmidt
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