AMDs neuestes Anti-Lag-Feature könnte dich in deinem Lieblingsshooter als Cheater entlarven

Horizon aus Apex Legends nähert sich langsam einer Maschine, die mit blauem Licht leuchtet
(Bildnachweis: Electronic Arts)

Wenn du dich in der Welt der Online-Wettkampf-Shooter heimisch fühlst und eine AMD Radeon Grafikkarte besitzen, solltest du womöglich vorerst auf das exklusive Feature AMD Anti-Lag+ der Radeon RX 7000-Serien-Grafikkarten verzichten – immerhin könnten die Ergebnisse verheerend sein!

Laut AMD soll Anti-Lag+ durch "die Anwendung von Frame-Ausrichtung innerhalb des Spiele-Codes selbst" arbeiten, was zu besserer Frame-Synchronisierung und somit zu geringeren Latenzen und einem rundum großartigen Spielerlebnissen führt. Klingt auf dem Papier doch erst einmal gut ... nur hat die Sache eben einen Haken.

Es scheint nämlich so, als würde das Aktivieren dieses Features für einige der besten (AMD-)Grafikkarten prompt mit einer Exklusion aus kompetitiven Shootern wie Counter-Strike 2, Call of Duty oder Apex Legends quittiert. Dies ist besonders ärgerlich für CS2-Fans, da solche Verbote viel schwieriger wieder rückgängig gemacht werden können. Entsprechend warnen inzwischen sogar schon die Entwickler davor, dass Spieler auf das neue Anti-Lag+-Feature zurückgreifen.

TechRadar hat sich on top einmal direkt an AMD gewandt, um eine Stellungnahme zu erhalten, und wird diesen Artikel aktualisieren, sobald eine Erklärung vorliegt.

Doch warum passiert das eigentlich?

Das Problem scheint auf die Art und Weise zurückzuführen zu sein, wie das Feature "Engine-DLL-Funktionen umleitet", was einem Cheat-Programm ähnelt. Das bedeutet im Grunde, dass das Anti-Lag+-Feature die Informationen zwischen der Spiel-Engine und dem Display-Adapter ausliest und dann einen Schritt weitergeht, um Funktionen zu ersetzen oder gar einzufügen. Es ist im Wesentlichen wie das Abhören eines Telefongesprächs. Und eben diese Art und Weise ähnelt damit der eines Aimbots, welcher die Ausführungsdatei des Spiels umgeht.

Doch nicht nur führt das neue Feature zu Sperren, sondern ist auch maßgeblich für Leistungsprobleme in Titeln wie Fortnite oder Overwatch 2 verantwortlich. 

Doch es gibt eine Lösung: Konkret umgehst du das Dilemma schnellstmöglich, indem du die Funktion via Tastenkombination (ALT + L) deaktivierst. Alternativ kannst du aber auch die Tastenbelegung in der AMD Radeon Software überprüfen, indem du auf das Zahnrad-Symbol klickst und im Anschluss > Tastenkombinationen > Anpassen der Tastenbelegung für Anti-Lag Plus auswählst (via Engadget).

Da es nur in einigen Spielen durch den Adrenaline Edition-Treiber in der Version 23.30.1 verfügbar ist, musst du dir allerdings bisher ohnehin kaum Sorgen darum machen, dass es sich direkt auf deine gesamte Spielebibliothek auswirkt.

AMD am Straucheln?

AMD hat in letzter Zeit diverse neue Tools veröffentlicht, die mit Anti-Lag+ zusammenarbeiten, wie z. B. die Möglichkeit für seine Adrenalin-Grafiktreiber, dir die Systemverzögerung anzuzeigen, die deinen PC ausbremst. Damit soll der PC-Latenzmessung von Nvidia Konkurrenz gemacht werden. Funktioniert auf dem Papier grandios, in der Praxis gibt es aber offenkundig noch ein paar kleinere Hürden ...

Allerdings gibt es nicht nur die bereits erwähnten Probleme mit der Anti-Lag-Technologie. Entsprechend gibt es derzeit auch ganz im Allgemeinen Probleme damit, die Technologie mit einigen der besten PC-Titel zum Laufen zu bringen (nur 12 Vertreter unterstützen eben jene derzeit). Bedeutet kurzum, dass Team Rot wohl noch ein wenig mehr Arbeit vor sich hat, wenn es diesbezüglich auch längerfristig mit der Konkurrenz in Form von Nvidia mithalten mag.

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