Nvidias Pläne für die Zukunft der KI-GPUs, könnten das PC-Gaming nachhaltig prägen
Jährliche Releases für KI-GPUs? Schön und gut – aber was ist nun eigentlich mit den GeForce-Grafikkarten?
Team Grün plant scheinbar, das Tempo der Veröffentlichung neuer Grafikkarten für KI- und Hochleistungsanwendungen weiter anzuziehen – und das könnte sich auch auf Nvidias GeForce-Gaming-GPUs auswirken.
Von SemiAnalysis (via Tom's Hardware) erfahren wir, dass Nvidia große Pläne hat, die KI-Landschaft zu dominieren und sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Genau gesagt soll das ermöglicht werden, in dem das Unternehmen die Geschwindigkeit bei der Einführung neuer Grafikprozessoren erhöht, die Abstände also auf einen jährlichen Release von Produktneuheiten (mit neuer Architektur) minimiert.
Konsequenterweise dürfen wir also schon im nächsten Jahr die Blackwell-Grafikprozessoren (B100) erwarten, wobei es auch schon Pläne für die Hopper-Produktpalette (H200) gibt, die noch zuvor erscheinen dürften. Und 2025 will Nvidia dann weitere Architektur folgen lassen, die derzeit lediglich als "X" betitelt wird – ein Codename für eine Architektur, die es bisher scheinbar noch nicht einmal gibt (X100).
All diese Infos gehen aus einer aktuellen Roadmap hervor, die Nvidia entlang einer Investorenpräsentation zur Schau stellte. Allerdings wird innerhalb dessen nicht bestätigt, dass es auch danach noch jährliche Veröffentlichungen geben wird, womit wir uns vorerst auf den eingangs erwähnten Bericht verlassen müssen.
Klar, es gibt noch viele weitere Details, für den Moment möchte ich aber noch einmal auf ein ganz anderes Thema eingehen: Denn ja, künstliche Intelligenz mag schön und gut sein, als Konsument und enthusiastischer Gamer ist mir doch aber viel eher an neuen Gaming-GPUs gelegen. Doch warum erzähle ich dann die ganze Zeit von Rechenzentrums-Grafikkarten? Na, weil sich letztere GPUs auf die Entwicklung der Erstgenannten auswirken könnten ...
Eine Frage der Gewinnmarge
Nvidia will also tatsächlich jährlich an einer neuen Architektur tüfteln und eben jene gar implementieren. Heißt das jetzt auch, dass wir Jahr für Jahr mit neuen GeForce-Gaming-Grafikkarten rechnen dürfen? Die ernüchternde Antwort: Wohl kaum.
Aber ist Blackwell, Nvidias Rechenzentrumsprodukte der nächsten Generation, nicht auch die Architektur, auf der die GeForce der nächsten Generation basiert? Ja, das stimmt. Allerdings bedeutet es eben nicht, dass im nächsten Jahr auch die ominöse X-Architektur einen GeForce-Spin nach sich ziehen wird (und auch für Folgegenerationen ist das alles andere als gewiss) – einfach, weil es nicht nötig sein dürfte (ich meine, schau dir mal die RTX 4090 an ... was soll da aktuell noch folgen?).
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Viel mehr lässt der Bericht eine Entwicklung erkennen, die ich schon vor ein paar Wochen thematisiert habe: Nvidia wendet sich ein wenig von seiner Gaming-Sparte ab und setzt zunächst einmal vollen Fokus auf den KI-Push. Mitunter ist das dem Potenzial, aber vor allem auch den großen Gewinnspannen im Segment geschuldet. Und um die Vormachtposition hier für absehbare Zeit aufrechtzuerhalten, braucht es eben vollste Aufmerksamkeit ... und womöglich auch jährliche Releases.
Das könnte auch einer der Gründe sein, warum Nvidia mit der Lovelace-Generation so vehement die Preise angezogen hat. Einerseits natürlich, weil sie es können, andererseits aber eben auch, weil man noch das Maximum an Gewinn aus dem Segment quetschen wollte, bevor man sich vorerst anderen Projekten widmet.
Wird Nvidia aber direkt komplett abtauchen und gar keine Gaming-GPUs mehr herstellen? Das wäre möglich, aber äußerst unplausibel. Zumindest kann ich mir aktuell nicht vorstellen, dass Nvidia sich gar nicht mehr um seine Gaming-Community kümmert, die ja sogar die GeForce RTX 4090 (trotz horrender Preise) weitgehend wohlwollend annahm, während die Kreditkarte gezückt wurde. Viel eher gehe ich davon aus, dass wir vereinzelte Ableger erhalten, die nicht länger die großen Sprünge machen, aber zumindest immer mal wieder dafür sorgen, dass die Spielergemeinde bei Laune gehalten wird.
Macht ja auch Sinn, wo doch sogar GeForce Now mit seinem Premium-Tier und Cloud-Zugriff auf brandaktuellen GPUs wirbt. Sicher im KI-Sektor gibt es mehr zu holen, es wäre aber Irrsinn sich ein neues Segment nachhaltig zu erschließen und unterdessen die bestehende Position in einem der größten Bereiche hierfür kampflos aufzugeben. Und zumindest für den Moment würde ich so keine Sekunde am Release einer RTX 5000- oder gar RTX 6000-Generation zweifeln.
Kurzum: Die Zukunft für Nvidia-Gamer dürfte weiterhin gesichert sein ... auch wenn die Releases in den nächsten paar Jahren womöglich weniger spektakulär ausfallen als noch bisher.
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