Im Test: Olympus Tough TG-5

Die beste robuste, wasserfeste Kompaktkamera auf dem Markt

Best in Class

TechRadar Fazit

Sie ist nicht perfekt und nicht für jeden, trotzdem ist die Tough TG-5 die beste "Tough-Kamera" weit und breit. Allerdings sollte sie das für den Preis auch sein.

Pro

  • +

    Reisesicheres Design

  • +

    Nimmt RAW Dateien auf

  • +

    4K Video

  • +

    GPS/Action Tracking

  • +

    Dynamische Bilder bei Tageslicht

  • +

    Über Mikro-USB aufladbar

Kontra

  • -

    Benutzeroberfläche ist verwirrend

  • -

    Teuer für eine Kompaktkamera

  • -

    Fiddelige Apps

  • -

    Durchschnittliche Akkulaufzeit

Warum können Sie TechRadar vertrauen? Unsere Experten verbringen Stunden damit, Produkte und Dienstleistungen zu testen und zu vergleichen, damit Sie das Beste für sich auswählen können. Erfahren Sie mehr darüber, wie wir testen.

Unsere Review: kompakt

Dies ist  TechRadars kompakte Reviewzusammenfassung, die alle relevanten Schlüsselinformationen zusammenfasst, die man für eine kurze Kaufberatung benötigt. Danach beginnt unsere gewohnte, detaillierte Review.

Die Olympus Tough TG-5 ist kein DSLR Killer. Stattdessen zielt diese Kamera auf all jene Outdoor Menschen ab, die von der schlechten Foto- und Videoqualität von Actionkameras frustriert sind. Man darf nicht die genialsten Low-Light Aufnahmen aller Zeiten erwarten aber das lichtstarke 25 - 100 mm Objektiv mit einer maximal offenen Blende von f/2,0 (sehr ungewöhnlich für eine wasserdichte Kompaktkamera) und einem 20 fps Serienbild Modus lässt diese Kamera klassische Actionkameras aber eben auch andere robuste Kameras (auch rugged Kamera genannt) weit hinter sich, wenn es um Fotos geht.

Dabei sticht hier heraus, dass Olympus den ungewohnten Schritt gegangen ist und die Auflösung von 16 MP der TG-4 auf nun 12 MP bei der TG-5 verringert hat. Dadurch haben die einzelnen Pixel nun etwas mehr Platz auf dem relativ kleinen Sensor, sodass das Bildrauschen etwas besser sein sollte. Und nicht zu vergessen, die TG-5 kann RAW Dateien aufnehmen.

Im Vergleich zu JPEG Fotos (die die TG-5 auch aufnehmen kann) werden RAW Dateien nicht durch die Kamera selbst verarbeitet. Das bedeutet, dass die Dateien unbearbeitet bleiben und man die relevanten Parameter in der Nachbearbeitung selbst und in Ruhe festlegen aber auch ändern kann (zum Beispiel mit Photoshop oder ähnlicher Software). Damit erhält man schlussendlich deutlich bessere Ergebnisse mit besseren Details und weniger Bildrauschen, als wenn alle Parameter bereits in der Kamera automatisch und unveränderbar in das Bild eingebacken werden. 

Nichtsdestotrotz werden die Meisten die TG-5 wegen ihrer Robustheit kaufen und das zu Recht. Die TG-5 ist wasserdicht bis 15 Meter Tiefe, mit dem optionalen Tauchgehäuse ist sie sogar bis 45 Meter wasserdicht. Dennoch sollte man sie nicht missverständlicherweise als Unterwasserkamera ansehen. Eine wasserdichte Kamera ist für viele Menschen von Interesse, wie zum Beispiel für Wanderer, Fahrradfahrer, Downhill-Rider, Kajakfahrer, Skier und Snowboarder.

Tatsächlich ist die TG-5 für jede Outdoor Aktivität geschaffen mit ihrer Stabilität bis 100 kg Belastung und ihrer Robustheit bei Fällen bis aus 2,1 Meter Höhe. Selbst bei eiskalten Temperaturen von minus 10 Grad Celsius funktioniert sie problemlos. Das ist besonders für all jene interessant, die diese Kamera auf einen Wintertrip mitnehmen wollen. Egal ob auf die Berge zu einem Ski-Trip oder in die Polarregionen. Sicher, die meisten DSLRs funktionieren ebenfalls noch bei diesen Temperaturen aber eben keine Handys oder normale Reisekameras. Als Bonus hat die TG-5 ein GPS, ein Thermometer und einen Kompass verbaut, als auch einen Tracking Modus. Damit kann man eine bestimmte Reise oder einzelne Kletter-/Wander-/Skirouten mit mit den jeweils exakt passenden Fotos oder Videos verbinden. Videos sind dabei in einer Auflösung von bis zu 4K in 30 fps möglich. Das steht den meisten Actionkameras in nichts nach.

Trotz ihres robusten Designs hat die TG-5 auch Schwächen. Die Menüführung der TG-5 benötigt einige Zeit um sie zu verstehen und obwohl die Kamera WiFi hat, ist es sehr fiddelig und umständlich, Bilder zu übertragen. Zum Teil liegt es auch daran, dass Olympus ganze 3 Apps entwickelt hat, um den Datentransfer, die GPS Datenverarbeitung und die Bildbearbeitung zu ermöglichen.

Die Kamera ist nicht perfekt und nicht für jeden, trotzdem ist die TG-5 die beste "Tough-Kamera" weit und breit. Allerdings sollte sie das bei diesem Preis auch sein.

Für wen ist die Tough TG-5 geeignet und soll ich sie kaufen?

Die Tough TG-5 ist hauptsächlich für Outdoor-Menschen gemacht. Sie ist für jene, die nur leichtes Gepäck beim Wandern, Klettern, Mountainbiken, Skifahren, segeln oder Kajakfahren wollen, die Limitierung von Handykamera oder Actionkamera mit fester Brennweite aber nicht akzeptieren wollen. Wenn man eine Kamera sucht, die auf der Piste aus der Tasche fallen kann, unter einem Wasserfall oder im Regenschauer problemlos ihren Dienst tut, dann ist die TG-5 die erste Wahl.

Die Philosophie vom leichten Reisepartner wird noch weiter getrieben mit der Fähigkeit der TG-5, einfach über Mikro-USB geladen zu werden. Damit kann man sie ebenfalls unterwegs mit einer Powerbank oder sogar über den Laptop aufladen.

Trotzdem bietet diese clevere Kompaktkamera mehr als ihr wasserdichtes, fallsicheres, kälteresistentes und stoßfestes Design vermuten lässt. Wenn man jemand ist, der sonst immer seine DSLR mit auf Reisen nimmt aber auf seinen Outdoortrips bisher auf seine Handykamera beschränkt war, der sollte sich die TG-5 mal genau anschauen. Denn die RAW-Dateien bieten in der Nachbearbeitung ganz andere Möglichkeiten, um die traumhaften Aufnahmen vom letzten Trip noch brillanter zu verewigen und eben diese RAW-Fähigkeiten haben bis heute immer noch nur die wenigsten Handy- und Actionkameras. Deshalb bedeutet die TG-5 vor allem eins für jeden Outdoor Fan: bessere Fotos.

Preis der Olympus Tough TG-5

  • Aktueller Preis: 380€

Die am weitesten entwickelte kompakte "Tough-Kamera" für die nächste Reise

  • Nimmt RAW-Fotos auf
  • 4K 30 fps Video
  • Vielseitiges 25 - 100 mm Zoom Objektiv
Olympus Tough TG-5 Spezifikationen

Sensor: 1/2,3-Zoll, 12 MP

Objektiv: 25 - 100 mm, f/2-4,9 

Bildschirmpixel: 3,0-Zoll, 460.000 Pixel

Sucher: Nein

Serienbildgeschwindigkeit: 20 fps

Videos: 4K/30 fps

Akkulaufzeit: 340 Shots

Benutzer Level: Anfänger / fortgeschrittener Anfänger

Sie ist robust, sogar "ultra widerstandsfähig". Und sie ist extrem gut in Sachen Fotografie. Wenn man Outdoorfotograf ist und nach einer robusten Kompaktkamera mit einigen manuellen Einstellungsmöglichkeiten, sowie RAW-Fähigkeiten sucht, sollte man aufhorchen aber auch nicht zu begeistert werden. Die TG-5 beherrscht all die genannten Punkte, die meisten davon sogar sehr gut, trotzdem darf man den Kontext nicht aus den Augen verlieren. Wir sprechen bei der TG-5 von einer Kompaktkamera mit kleinem Sensor, die hauptsächlich Schnappschüsse in gutem Licht liefert. Man sollte keine DSLR Qualität erwarten, sondern eher sehr gute Leistung einer hosentaschengroßen Kamera. Die Kamera kann in RAW fotografieren, was besonders in schlechteren Lichtsituationen ein großer Vorteil ist. Das alles ist ein Zuschnitt auf den Einsatzzweck der Outdoor Fotografie.

Das Objektiv selbst ist lichtstark; der optische 25 - 100 mm Zoom ist in seiner 4-fachen Vergrößerung stark limitiert, was aber verständlich ist, muss das Objektiv doch hinter dem Schutzglas Platz finden, um wasserdicht zu sein. Damit liefert die Kamera für den Outdoor Zweck trotzdem einen passablen weiten Winkel und darüber hinaus einen anständigen optischen Zoom, den man bei Actionkameras gänzlich vermisst. Mehrere Close-Up Modi für Makro-Aufnahmen inklusive Fokus-Bracketing und Fokus-Stacking, sowie eine Hülle und Fülle an Szenen-Einstellungen und Filtern runden die Fähigkeiten ab.

Einzigartig für eine Kompaktkamera mittlerer Statur dieser Outdoorklasse ("Tough-Kamera") ist die große Auswahl an Zubehör bei der TG-5. Das PT-085 Unterwassergehäuse und der ULF3 Unterwasserblitz machen die TG-5 zu einer echten Unterwasserkamera bis 45 Meter. Dadurch wird die native Wasserdichte bis 15 m ohne zusätzliches Gehäuse bedeutend erweitert. Es gibt auch einen Silikonüberzug gegen Kratzer, ein Gehäuse mit Gürtelschlinge unter Verwendung eines Karabiners, Fisheye- und Teleconverter. Das faszinierendste Zubehör ist aber womöglich der CSCH-123 Sport Holder. Ein Halter für die TG-5, der gleichzeitig ein Spiral-Sicherheitskabel mit der Kamera verbindet. Man kann die Kamera also aus dem Gürtelhalter ziehen und die Kamera bleibt am Spiralkabel befestigt und kann so nicht verloren gehen, indem sie zum Beispiel herunterfällt. Das ist zum Beispiel für Kletterer ideal. Wie viele andere Kameras können das?

Durchdachtes Design aber umständliche Menüführung

  • Wasserdicht bis 15 m & fallsicher aus 2,1 m Höhe
  • Kälteresistent bis -10°C & quetschsicher bis 100 kg
  • Menüführung ist nicht intuitiv

Die TG-5 steht für ihre robusten Qualitäten. Wasserdicht bis 15 Meter zu sein macht die Kamera perfekt zum Schnorcheln und Tauchgänge in flachem Wasser, während die Stoßfestigkeit bis 100 kg bedeutet, dass man mit ihr sorgenfrei Skifahren gehen  und sie einfach in der Skihosentasche tragen kann, ohne sich um die Kamera zu sorgen, sollte man einmal stürzen. Jeder, der schon einmal den gefürchteten "Frozen Phone"-Effekt mit seinem Handy bei 0°C auf dem Berg erlebt hat, wird die Fähigkeit der TG-5, bis -10°C zu funktionieren sehr begrüßen. Ganz egal ob Skifahrer oder Wanderer. Sturzsicher bis zu einer Höhe aus 2,1 Metern zu sein sollte hingegen jedem Nutzer zu Gute kommen.

Neben ihrer Schutzhülle ist das grundsätzliche Design und die Anordnung der Knöpfe bei der TG-5 gut. Mit 250 g und Abmessungen von 113 x 55 x 32 mm ist die TG-5 massiver und mit ihren Knöpfen und Einstellrädern auch vermeintlich direkter zu bedienen als die meisten Kompaktkameras. Das GPS Modul sitzt mittig auf der oberen Seite der Kamera neben einem Schalter, der den Log-Modus aktiviert und so die Bewegungen dokumentiert (und den Akku leer saugt). Man kann diese Feldsensordaten über Karten und Grafiken importieren (neben GPS auch Temperatur und Höhe). Dazu benötigt man die Olympus Image Track (OI.Track) App. Diese funktioniert gut aber es wäre schöner, wenn sie in Olympus' App Image Share (OI.Share) integriert  wäre, da dies die Hauptapp ist, um die Bilddateien der TG-5 auf ein Handy zu übertragen.

Auf der rechten Seite des Objektivs befindet sich ein ergonomischer Griff, auf dessen Oberseite ein Wahlrad zwischen Auslöser und Zoomschalter. Mit diesem Rad kann man durch die verschiedenen Optionen der Onscreen Benutzeroberfläche scrollen, wozu jedoch etwas Einarbeitung gehört. Es verlässt sich dabei sehr stark auf den OK Knopf auf der Rückseite der Kamera. Und während es damit möglicherweise zu einfach strukturiert wirkt, ist es schlicht nicht intuitiv. Außerdem scheint es viele Wege zur gleichen Einstellung zu geben, was noch mehr Verwirrung stiftet, zumindest in den ersten Tagen mit der TG-5.

Das obere Wahlrad auf der Kamera ist grundsätzlich für die Auswahl verschiedener halbmanueller Einstellungsmöglichkeiten von Blende und Verschlusszeit gedacht,  dient aber auch für den Zugriff auf die "Szenen" Einstellungen. Hier gibt es Möglichkeiten für Menschen, Bewegung, Indoor, Nachtaufnahmen und Landschaft mit verschiedenen Kombinationen wie Portrait und Landschaft, Feuerwerk, HDR, Live Composite und Handheld Starlight. Darüber hinaus gibt es auch einige weitentwickelte Features wie den Face-Detection Autofokus, manuell ausgewählte Autofokuspunkte und vollständig manueller Modus, was für eine Point-and-Shoot Kamera sehr ungewöhnlich ist.

Bildqualität

  • Fokus Stacking für Makro Aufnahmen
  • Nimmt RAW-Dateien auf
  • Sehr feine Details

Der beeindruckendste Aspekt der TG-5 ist die Fähigkeit RAW aufzunehmen. Es wirkt zwar, als bräuchte man dieses Feature nicht, aber die Möglichkeiten in der Nachbearbeitung mit einer ORF Datei (Olympus Raw Image file) kann sehr hilfreich sein.

Vor allem wenn es um Low-Light geht. Trotz der guten Leistung durch das f/2,0 Objektiv der TG-5 erzeugt die JPEG Kompression ab ISO 800 starkes Bildrauschen. Wenn man hier nun eine .ORF Datei nimmt und mit einer Bearbeitungssoftware wie Photoshop öffnet, arbeitet man mit einer "vernünftigen" Datei, die deutlich mehr Informationen und Details enthält. Ja, man kann damit einfacher Bildbereiche retuschieren aber auch generell die (Helligkeits-) Parameter verändern, ohne neue Artefakte im Bild zu erhalten.

Man sollte dabei im Hinterkopf behalten, dass das komprimierte JPEG Vorschaubild auf dem LCD Bildschirm der Kamera nicht viel Ähnlichkeit mit den super feinen JPEG und RAW Fotos hat, die die Kamera bei der Aufnahme tatsächlich speichert. In diesem Aspekt ähnelt die TG-5 also eher einer DSLR als einer Kompaktkamera.

Die TG-5 bietet aber mehr als nur die Fähigkeit, RAW Dateien aufzunehmen. Wie jede Kamera und besonders als kleine Kompaktkamera arbeitet die Kamera am Besten draußen bei hellem Tageslicht. Hier verrichtet die TG-5 auch den Großteil ihrer Arbeit, ist sie doch fürs Wandern, Fahrradfahren, Kayakfahren, Skitrips und Tage am Strand konzipiert. Unter solchen Bedingungen sind die Farben im Automatikmodus dynamisch und gut abgestimmt, auch der blaue Himmel wird gut abgebildet. Die diversen HDR Modi sind ebenfalls einen genaueren Blick wert.

Im Gegensatz zu den meisten "Tough- Kameras" nimmt die TG-5 Videos sogar in 4K auf. Im normalen Fotomodus wird mit dem Record-Knopf nur eine Full HD 1080p Aufnahme ausgelöst. Erst wenn man über das Wahlrad oben auf der Kamera explizit den Videomodus anwählt, besteht die Möglichkeit in 4K mit 30 fps zu filmen (bei Full HD sind Bildraten bis 60 fps möglich). Dieser Einstellungsdschungel ist etwas verwirrend, aber das 4K Video ist zumindest scharf, ausgeglichen und die Farben gefallen.

Wie die meisten Kompaktkameras bietet die TG-5 Makro Zoom Modi für super Close-Ups. Dabei bietet die TG-5 zwei faszinierende Unterkategorien. Fokus Stacking und Fokus Bracketing. Beim Stacking nimmt die Kamera automatisch 8 Fotos mit leicht unterschiedlichem Fokuspunkt auf und kombiniert diese zu einem Bild mit dem gesamten Schärfebereich aller Bilder, beim Fokus Bracketing hat man die Möglichkeit, selbst bis zu 30 Bilder unter vollständig manueller Fokuskontrolle zu machen. In der Realität waren beide Modi nicht sonderlich beeindruckend. Die Ergebnisse der Tiefenunschärfe waren nicht wirklich herausragend, die Makro Aufnahmen selbst aber superscharf.

Nicht überzeugt? Schau dir diese an…

Wenn die Tough TG-5 nichts für dich ist, sind hier drei exzellente Alternativen zum Vergleichen:

Jamie Carter

Jamie is a freelance tech, travel and space journalist based in the UK. He’s been writing regularly for Techradar since it was launched in 2008 and also writes regularly for Forbes, The Telegraph, the South China Morning Post, Sky & Telescope and the Sky At Night magazine as well as other Future titles T3, Digital Camera World, All About Space and Space.com. He also edits two of his own websites, TravGear.com and WhenIsTheNextEclipse.com that reflect his obsession with travel gear and solar eclipse travel. He is the author of A Stargazing Program For Beginners (Springer, 2015),