Was ist Abwärtskompatibilität? Das wichtigste Feature von PS5 und Xbox Series X erklärt
Alles, was du wissen musst
Vor ihrem Release Ende 2020 erfahren wir immer mehr über die PlayStation 5 und die Xbox Series X, einschließlich einiger wichtiger Funktionen, mit denen die Konsolen der nächsten Generation das Spielerlebnis auf die nächste Stufe bringen wollen.
Eine der am meisten diskutierten Funktionen für beide Konsolen ist die Abwärtskompatibilität. Wir wissen, dass beide Konsolen dies in gewisser Weise unterstützen werden – aber was bedeutet Abwärtskompatibilität eigentlich? Warum ist sie bei Konsolen der nächsten Generation wichtig? Und warum solltest du dich dafür interessieren? Wir erklären es.
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Was ist Abwärtskompatibilität?
Abwärtskompatibilität bedeutet, dass ein Gerät Software oder Peripherie von älteren Geräten im Interesse der Nachwelt und zum Zweck der Erhaltung verwenden kann.
Im Fall von Spielen heißt das zum Beispiel, dass eine neuere Konsole Spiele abspielen kann, die für eine ältere Konsole entwickelt wurden. Die Xbox One konnte z.B. Spiele der ersten Xbox abspielen.
Das darf man nicht mit Remasters oder Remakes verwechseln, die ein Spiel portieren oder von Grund auf neu für eine Plattform entwickeln.
Was ist Aufwärtskompatibilität?
Aufwärtskompatibilität hingegen bedeutet, dass ältere Hardware Software oder Geräte unterstützt, die für neue Hardware konzipiert wurden.
So kann man beispielsweise die Smart Delivery-Funktion der Xbox Series X durchaus als Aufwärtskompatibilität bezeichnen, da sie Spiele, die für Xbox Series X entwickelt wurden, auch auf Xbox One spielen lässt (Details s. unten).
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Xbox One-Abwärtskompatibilität
Obwohl sie zunächst ohne Unterstützung für Xbox 360*-Titel auf den Markt gekommen ist, unterstützt die Xbox One aktuell 575 Xbox 360-Spiele und 41 der ursprünglichen Xbox.
Das ist ein gutes Stück entfernt von den 3088 Spielen, die für beide Konsolen erschienen sind, aber Microsoft ist offensichtlich interessiert an Erhaltung von Spielen. Tatsächlich behandelt das Unternehmen Kompatibilität als eine der drei Säulen für die Xbox Series X, neben Leistung und Geschwindigkeit.
Auf der Xbox One wird die Abwärtskompatibilität auf der Softwareebene erreicht. Im Wesentlichen verwandelt sich die Konsole selbst in eine Xbox 360, um Software „auszutricksen“. Während Spiele nicht mehr zur Kompatibilitätsliste hinzugefügt werden, erlaubte dies der Xbox One, ausgewählte Xbox 360 (und originale Xbox-Spiele) zu spielen, die digital gekauft wurden oder auf alten Discs, in irgendeiner Schublade herumlagen.
PlayStation 4-Abwärtskompatibilität
Während die ersten Versionen der PlayStation 3* PS2-Titel abspielen konnten (bevor die steigenden Hardwarekosten Sony dazu zwangen, es auf Hardwareebene herunterzufahren), war sie irgendwann in der Lage, PlayStation One-Titel aus dem Store abzuspielen.
In der PlayStation 4-Generation hat Sony seine Wetten darauf gesetzt, dass Streaming-Dienste zu Potte kommen und sich die Abwärtskompatibilität darüber lösen lässt.
PlayStation Now* erlaubt es Nutzern, ausgewählte Spiele der PS2, PS3 und PS4 zu streamen. Ursprünglich als alleiniges Streaming-Feature gedacht, erlaubt es PlayStation Now mittlerweile manche PS4-Spiele herunterzuladen, aber wenn du eine langsame Verbindung hast, brauchst du gar nicht erst damit anzufangen und selbst mit einer guten Verbindung bereitet die Eingabeverzögerung Probleme in reaktionsbasierten Spielen.
Abwärtskompatibilität der nächsten Generation
Sowohl Microsoft als auch Sony haben in dieser Generation etwas nachgelassen, wenn es um Abwärtskompatibilität geht. Was wird sich also mit der Xbox Series X und der PS5 ändern?
Fangen wir mit der PS5 an. Sony hat bisher nicht gerade mit offenen Karten gespielt, was Details zur PlayStation 5 angeht, aber wir wissen, dass die Konsole abwärtskompatibel sein wird. Es wurde bestätigt, dass Sonys Next-Gen-Konsole mit PSVR-Hardware und „fast allen“ PS4-Spielen kompatibel sein wird.
Es ist unbekannt, ob es noch weiter in die Vergangenheit gehen wird, aber Gerüchten zufolge soll die PS5 abwärtskompatibel mit vier Generationen von PlayStation-Spielen sein, was bedeutet, dass ihre Spiele-Bibliothek bis in die glorreiche Zeit Mitte der 90er Jahre zurückreichen könnte.
Microsoft hat wiederum bestätigt, dass die Xbox Series X die Abwärtskompatibilität für Spiele der Xbox, Xbox 360 und Xbox One unterstützen wird. Darüber hinaus werden diese Spiele von schnelleren Ladezeiten, höheren Auflösungen und insgesamt besserer Grafik profitieren. Noch nicht genug? Die Series X wird auch kompatibel mit der gesamten Xbox One-Peripherie sein.
Aber Microsoft blickt nicht nur zurück, sondern auch nach vorne. Die Xbox Series X wird mit dem bereits erwähnten Smart Delivery-System ausgestattet sein, das in gewisser Hinsicht als aufwärtskompatibel angesehen werden könnte.
Smart Delivery auf der Xbox Series X soll sicherstellen, dass du die richtige Version eines Spiels erhältst, egal auf welcher Konsole du es ursprünglich gekauft hast. Wenn du zum Beispiel ein Generationen übergreifendes Spiel auf Xbox One kaufst, bekommst du eine aufgepeppte Version, sobald du das Spiel auf der leistungsfähigeren Xbox Series X startest. Microsofts eigene Spiele werden dieses Feature standardmäßig unterstützen, für andere Entwickler und Publisher ist es aber optional.
Warum ist Abwärtskompatibilität wichtig?
Spiele, Konsolen und ihre Peripheriegeräte sind teuer. Wenn du dich dazu entschließt, dein hart verdientes Geld für eine neue Spielkonsole oder ein neues Spiel auszugeben, willst du sicher sein, dass es nicht in ein paar Jahren überflüssig wird. Deshalb ist Abwärtskompatibilität wichtig, denn sie bedeutet, dass du deine alte Konsole und deine alten Spiele wegwerfen musst, um auf die tolle – und teure – Neue upzugraden.
Es gibt auch, ganz einfach, den Nostalgie-Faktor. Wenn uns der Erfolg der jüngsten Remasters und Remakes eins gelehrt hat, dann dass wir gerne Spiele von damals spielen – auch wenn sie häufig nicht ganz so sind, wie wir sie in Erinnerung haben.
* Link in englischer Sprache
Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.
E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de