Warum das M1 Max MacBook Pro nicht "besser" als die PS5 ist

Das MacBook Pro 14-Zoll (2021) neben einer Sony PlayStation 5 auf blauem Hintergrund
(Bildnachweis: Future)

Kaum 24 Stunden ist es her, dass die neue Generation des Apple Silicon vorgestellt wurde. Auf dem Apple Unleashed Event am 18. Oktober wurden die Chips M1 Pro und M1 Max in den neuen MacBook Pro Laptops präsentiert.

Obwohl er noch feucht hinter den Ohren ist, wurden bereits einige Vergleiche zwischen dem Grafikpotenzial des M1 Max und dem der Sony PlayStation 5 gezogen.

Wenn man bedenkt, dass es sich bei dem einen Produkt um eine Spielkonsole und bei dem anderen um einen leistungsstarken Workstation-Laptop handelt, ist es ziemlich unfair, diesen Vergleich überhaupt anzustellen, aber packen wir mal aus, worum es eigentlich geht.

Lasst uns nicht zu weit vorpreschen

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Wie WCCFTech berichtet, hat der YouTuber Vadim Yuryev einige Leistungsdaten des M1 Max veröffentlicht. Er behauptet, dass er 10,40 Teraflops im Vergleich zu den 10,28 Teraflops der PS5 liefern kann. Auf dem Papier sieht die Konsole damit grafisch schlechter aus als ein MacBook Pro 14-Zoll mit dem Flaggschiff-SoC (System-on-a-Chip) M1 Max, aber das sind nur Theorien, die nicht weiterhelfen.

Wenn der M1 Max in Sachen Teraflops schneller ist als die PS5, heißt das nicht, dass er automatisch die bessere Hardware ist. Es gibt noch andere Leistungskategorien, wie z. B. die Bandbreite des M1 Max von 400 GB/s im Vergleich zu den schnelleren 448 GB/s der PS5.

Es gibt natürlich auch Vergleiche, die Apple direkt mit Gaming-Laptops angestellt hat. Das ist sicherlich vielversprechend für alle, die mit ihrem neuen MacBook Pro spielen wollen (obwohl das angesichts des Preises, den du für ein mit dem M1 Max ausgestattetes Gerät zahlst, eine sehr schlechte Investition wäre). 

Apple behauptet, dass der M1 Max-Chip eine "ähnliche Leistung" wie ein "Profi-Laptop mit leistungsstarker diskreter GPU" bietet und dabei 100 Watt weniger Strom verbraucht. Wir haben das voll ausgestattete 16-Zoll MacBook Pro gegen das MSI GE76 Raider und das Razer Blade 15 Advanced getestet.

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Ein anderer Tech-YouTuber, Zone of Tech, hat ebenfalls einige Leistungsvergleiche zwischen den beiden Geräten angestellt. 

Das Hauptproblem, das wir haben, wenn wir versuchen, die beiden miteinander zu vergleichen, ist, dass sie keine vergleichbaren technischen Geräte sind. Das ist so, als würdest du versuchen, die Unterschiede zwischen einem Dyson Haartrockner und einem Shark Staubsauger zu vergleichen - sie haben zwar ähnliche Komponenten, aber beide sind für völlig unterschiedliche Zwecke gemacht. Schließlich würdest du auch nicht Horizon: Zero Dawn auf einem MacBook Pro spielen und 8K-Videobearbeitung auf deiner PS5 machen.

Wenn diese Schätzungen richtig sind, dann könnte die neue M1 Max grafisch leistungsfähiger sein als eine ein Jahr alte Sony-Konsole. Aber ohne die AAA-Spielebibliothek, die Spieleoptimierung und den Entwickler-Support teilen sich die beiden nicht denselben Markt, vor allem nicht bei dem Preisunterschied.

Die Welt ist bereit für AAA-Spiele unter macOS

Konzentrieren wir uns auf die guten Dinge, die bei diesen Untersuchungen herausgekommen sind. Auch wenn die ARM-Architektur und die Kühlung ein Problem darstellen, sieht das M1 Max so aus, als ob es für AAA-Spiele geeignet wäre.

Die Bibliothek der Spiele, die nativ auf macOS gespielt werden können, ist klein, da viele Entwickler sich dafür entschieden haben, ihre Spiele nicht für Apple-Geräte zu optimieren. Wenn wir die neuesten Titel von Rockstar oder Bethesda auf kommenden Mac-Geräten sehen wollen, müssen sowohl Apple als auch die Spieleschmieden zusammenarbeiten, um dies zu ermöglichen.

Da Apple in den letzten Jahren in andere Branchen expandiert hat, z. B. in die Automobil-, Smart-Home- und Prozessorbranche, ist die Entwicklung eines eigenen Systems, das für die neuesten anspruchsvollen Spiele optimiert ist, ein logischer Schritt für den Tech-Giganten, vor allem angesichts seiner treuen Nutzerbasis.

Apple hat bewiesen, dass viel Geld und Entwicklungsarbeit etwas schaffen kann, das uns umhaut. Solange dieser Fokus nicht zu einem Mac-Gaming-Laptop oder einer Apple-Konsole führt, sollten wir diese Vergleiche lieber sein lassen.

William Schubert
Freelancer

Hi, ich bin William und als Experte für Gaming (insbesondere PlayStation), VR und YouTube hier bei TechRadar tätig. Seit 20 Jahren bin ich von Technik und Videospielen begeistert und ich teile meine Meinungen und Erfahrungen gerne mit anderen. Bei Fragen oder Anregungen erreicht ihr mich per E-Mail unter wschubert@purpleclouds.de