Projekt Cambria: Alles, was wir über Metas angekündigtes High-End VR Headset wissen
Ein neues, hochwertiges VR-Headset ist bei Meta in Arbeit
Mit der Umwandlung von Facebook in Meta und der Einführung des Metaversums wird 2022 ein wichtiges Jahr für neue Virtual Reality (VR)- und Augmented Reality (AR)-Headsets sein. Nach dem großen Erfolg des Oculus Quest 2 wird Project Cambria kommen, ein High-End-Headset, das derzeit von Meta entwickelt wird.
Project Cambria wurde erstmals auf der Meta Connect Konferenz im Oktober 2021 angekündigt. Von eifrigen Fans und Fachleuten als "Oculus Quest Pro" bezeichnet, ist Project Cambria ein High-End-Headset für virtuelle und erweiterte Realität. Damit unterscheidet es sich von der Oculus Quest 2 (und eventuell auch von der Oculus Quest 3), da es für das professionelle und enthusiastische Ende des Mixed-Reality-Marktes gedacht ist.
Meta-Chef Mark Zuckerberg beschrieb es als "ein völlig neues, fortschrittliches und hochwertiges Produkt", das "am oberen Ende des Preisspektrums" angesiedelt sein wird.
Da Apple angeblich ebenfalls an High-End-Geräten für virtuelle und erweiterte Realität arbeitet, ganz zu schweigen von der bevorstehenden Markteinführung des PlayStation VR 2-Headsets von Sony, wird Meta versuchen, seine Position im gesamten VR-Spektrum zu festigen.
Interessiert? Das solltest du sein. Hier erfährst du alles, was du bisher über Project Cambria wissen musst.
Projekt Cambria: Kurz und bündig
Was ist es? Das kommende Top-Headset von Meta. Es soll zeigen, was derzeit im Bereich der kabellosen virtuellen Realität möglich ist und dabei auf Technologien wie Passtrough zurückgreifen.
Wann kommt es heraus? Meta hat sich verpflichtet, das Headset im Jahr 2022 zu veröffentlichen.
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Was wird es kosten? Eine durchgesickerte interne Roadmap deutet darauf hin, dass Project Cambria $799 oder mehr kosten wird. Der Europreis wird vermutlich ähnlich ausfallen.
Neuste News
3. Mai: Metas VR-Hardware-Roadmap ist durchgesickert und verrät uns Details über die nächsten vier Headsets, einschließlich des Preises und der technischen Daten des nächsten VR-Headsets: Project Cambria.
29. April: Auf einer kürzlich abgehaltenen Bilanzkonferenz von Meta sagte Mark Zuckerberg, dass sich Project Cambria auf Produktivität und nicht auf Videospiele konzentrieren wird. Der Meta-CEO hofft, dass es mit der Zeit unseren Laptop und unsere Arbeitsumgebung ersetzen wird.
28. April: In der rund 30-minütigen Meta Quest Gaming Showcase wurden mehrere spannende neue Quest 2 Spiele vorgestellt, die im kommenden Jahr auf uns zukommen werden, darunter Among Us VR und Cities: VR. Neue Hardware wurde jedoch nicht erwähnt.
15. April: Inoffizielle Renderings, die auf durchgesickerten Informationen aus der Zuliefererkette beruhen, könnten einen Einblick in das Design von Project Cambria geben.
12. April: Der Tech-Analyst Ming-Chi Kuo sagt voraus, dass Meta sein VR-Headset bald mit einer verbesserten Bildschirmauflösung und neuen Mini-LED-Displays auffrischen wird. Das aktualisierte Quest-Headset soll in "2H22" (der zweiten Hälfte des Jahres 2022) auf den Markt kommen.
Preis und Erscheinungsdatum
Trotz der Geheimhaltung, die Project Cambria umgibt, haben wir überraschend detaillierte Informationen darüber, was es kosten wird und wann das Gerät erhältlich sein wird. Meta hat sich verpflichtet, das Headset im Jahr 2022 auf den Markt zu bringen.
Aber wann genau die Markteinführung stattfinden wird, ist schwer zu sagen - wir wissen es. Das ursprüngliche Oculus Quest kam im Mai 2019 auf den Markt, das Oculus Quest 2 folgte im Oktober 2020. Das sind etwa 18 Monate Abstand; demnach wäre der Mai 2022 ein angemessener Zeitpunkt.
Die Entwicklungszeiten der einzelnen Produkte können natürlich variieren, und angesichts der anhaltenden Pandemie- und Lieferkettenprobleme, die alle Arten von technischen Konsumgütern betreffen, würden wir uns nicht auf ein bestimmtes Datum verlassen.
Sicher ist, dass es sich um ein teureres Gerät als die Oculus Quest 2 handeln wird, wie Zuckerberg selbst zugab. Eine durchgesickerte interne Roadmap, die von The Information veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass Project Cambria $799kosten und in etwa so leistungsfähig wie ein Chromebook sein wird - und mit Metas eigenem Android-basierten Betriebssystem laufen wird.
Hardware
Meta hat bereits offen darüber gesprochen, was man von der Project Cambria-Hardware erwarten kann, die deutlich fortschrittlicher sein wird als alle Oculus-Headsets, die es bisher gab.
Ausgehend von den besten Chromebooks, die du derzeit kaufen kannst und den technischen Daten des Meta Quest 2, wird Project Cambria mindestens 8 GB RAM und wahrscheinlich 256 GB Speicherplatz haben. Auch der Prozessor wird wahrscheinlich aufgestockt werden. Möglicherweise muss Meta aber einen eigenen Chip entwickeln, da Qualcomm noch keinen Nachfolger für den Snapdragon XR2, der die Meta Quest 2 antreibt, auf den Markt gebracht hat.
Wir haben auch schon gehört, dass Cambria zwei Mini-LED-Displays enthalten wird, die wahrscheinlich eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz bieten (um die "experimentelle" 120-Hz-Funktion des Quest 2 zu verbessern).
Mitte April tauchten inoffizielle Bilder aus der Lieferkette auf, die eine nach vorne gerichtete Kamera zu zeigen scheinen. Es wird vermutet, dass diese die Unterstützung von Mixed Reality oder Augmented Reality ermöglichen wird, bei der digitale Elemente über Szenen in der realen Welt eingeblendet werden.
Abgesehen von den Geschwindigkeiten und Feeds wissen wir, dass Project Cambria ein eigenständiges, kabelloses Headset sein wird. Das heißt nicht, dass es nicht an einen PC angeschlossen werden kann, um PC-VR-Erfahrungen zu machen (oder sogar drahtlos mit einem leistungsstarken Host-PC verbunden werden kann, wie bei der Oculus Link-Funktion), aber seit dem Ende der Oculus Rift-Reihe im Jahr 2021 konzentriert sich Meta ausschließlich auf kabellose VR-Hardware (zumindest out of the box). Damit unterscheidet sie sich auch von der kommenden PlayStation VR 2, die nicht nur ein Einsteigergerät sein wird, sondern auch noch ein Kabel benötigt, um sie mit der PS5-Konsole zu verbinden.
Software und Features
Meta hat anscheinend an der Entwicklung eines kombinierten AR/VR-Betriebssystems gearbeitet und es im Februar wieder auf Eis gelegt. Cambria wird also keine komplett neue Softwareplattform mit sich bringen. Den neuesten Gerüchten zufolge, die auf durchgesickerten internen Plänen beruhen, wird Project Cambria auf Metas eigenem Android-basierten Betriebssystem laufen.
Eine lang ersehnte Funktion wird endlich ins Rampenlicht rücken: das Eye Tracking. Es ist ein wichtiger Aspekt der Art und Weise, wie Menschen mit der Welt interagieren, und ein leicht zu nutzendes Werkzeug für Entwickler von fortschrittlichen Virtual-Reality-Anwendungen. Mit Eye-Tracking haben die Entwickler eine weitere Form der Benutzereingabe, mit der sie nicht nur besser verstehen können, worauf der Blick des Benutzers gerichtet ist (und die interaktiven Erlebnisse entsprechend anpassen können), sondern auch die Vorteile des foveated rendering voll ausschöpfen können.
Kurz gesagt, sorgt das Foveated Rendering dafür, dass der Bereich des Bildschirms, auf den sich ein Nutzer konzentriert, so detailliert wie möglich dargestellt wird, während die umliegenden Bereiche einer virtuellen Umgebung nicht so detailgetreu gezeigt werden. Die Technik funktioniert also ähnlich wie das menschliche Auge, welches die periphere Sicht ausblendet. So kann die Ressourcenauslastung des Geräts maximiert werden, indem die Rechenleistung nur für die Objekte und Bereiche genutzt wird, mit denen der Blick des Nutzers interagiert. Das ist ein äußerst spannendes Teil des zukünftigen VR-Puzzles.
Auch die Gesichtserkennung wird bei Project Cambria zum Einsatz kommen. Damit können Spiel-Avatare deine Mimik in Echtzeit nachahmen und möglicherweise sogar Funktionen wie das Lippenlesen ermöglichen. Bislang wird davon ausgegangen, dass sowohl die Augen- als auch die Gesichtsverfolgung vor allem für Avatar-basierte Funktionen genutzt werden. Der potenzielle Nutzen könnte weit darüber hinausgehen.
Viele dieser Funktionen sind im folgenden Video in Aktion zu sehen - vermutlich ein Orientierungsvideo für neue Nutzer/innen des Project Cambria Headsets, das vor der Ankündigung von Project Cambria durchsickerte:
Project Cambria wird jedoch über Virtual-Reality-Erfahrungen hinausgehen und sich mehr und mehr auf die Augmented-Reality-Funktionen stützen, die Oculus Quest-Nutzern zunehmend zur Verfügung stehen.
Unterstützt wird dies durch die Einführung von hochauflösenden Passthrough-Funktionen. Die Oculus Quest 2 nutzt eine Reihe von Kopfkameras, um die Welt außerhalb deines Headsets auf den internen Displays darzustellen - in erster Linie, um deinen realen Spielraum sicher und in Echtzeit zu verfolgen. Die aktuellen Quest-Geräte können jedoch nur eine Schwarz-Weiß-Ansicht mit einer relativ geringen Auflösung bieten.
Project Cambria wird diese Ansicht schärfer und in Farbe darstellen und damit das Potenzial für Augmented Reality-Erlebnisse erweitern. Es ist zwar nicht ganz dasselbe wie transparente Linsen wie bei der HoloLens oder den schlafenden Magic Leap-Headsets, aber auch die erweiterte Realität von Cambria wird von dem erweiterten Sichtfeld profitieren, das interne VR-Linsen derzeit gegenüber transparenten Alternativen bieten können.
Design
Project Cambria ist zwar weiterhin eine kopfgetragene Einheit, wird sich aber dank der Verwendung neuer Linsentypen deutlich von der bestehenden Hardware von Meta unterscheiden.
Diese "Pancake"-Linsen haben ein dünneres Profil, was angeblich auf die Verwendung von Mini-LED-Panels zurückzuführen ist. Sie sind schärfer und kühler und sollen es ermöglichen, dass die Vorderseite von Project Cambria weniger klobig ist als die der Oculus Quest 2, was sowohl den Komfort als auch die Auflösung verbessert.
Mit dem neuen Industriedesign, das die neuen Linsen ermöglichen, konnten VR-Datenschürfer rekonstruieren, wie Project Cambria ihrer Meinung nach aussehen wird, indem sie 3D-Modelle aus Rendertexturen erstellt haben. Du kannst sie im Video oben und im Tweet unten sehen:
Project Cambria https://t.co/NnHWBJgUZK pic.twitter.com/oD2nD6aFePNovember 2, 2021
Wenn die gier gezeigten Nachforschungen auf das echte Produkt hindeuten, wird das Headset zu dem dunkleren Außenschalendesign älterer Oculus-Geräte zurückkehren, wobei die Tiefe des vordersten Elements des Headsets deutlich verringert wird.
Auch eine stärker gepolsterte Stirnstütze und mehr Polsterung am hinteren Teil des Bügels sind denkbar. In Verbindung mit dem offensichtlich reduzierten Gewicht könnten diese Merkmale zu einem wesentlich komfortableren Headset als dem Oculus Quest 2 führen und sich an der Rift S und der PlayStation VR orientieren, deren vordere Stirnstützen zu einem sehr ergonomischen Sitz führen.
Und was ist mit den Controllern in diesen Renderings...
Controller
Auch die Motion-Controller von Project Cambria sehen ganz anders aus. Sie haben zwar das von den Quest-Controllern bekannte Disc-on-a-Wall-Design beibehalten, aber den Cambria-Controllern scheint der Tracking-Ring zu fehlen, den frühere Modelle hatten.
Dies scheint durch den Einsatz von Infrarotkameras an den Controllern selbst möglich zu sein. Du kannst das sowohl auf den obigen Abbildungen als auch auf den unten geleakten Controller-Fotos sehen, die angeblich von einer Facebook/Meta Workplace-Videokonferenz stammen. (Workplace ist Metas interne Slack/Teams-Lösung).
Egal, ob es sich um einen Prototyp oder eine Fälschung handelt, es gibt auf jeden Fall einen Zusammenhang zwischen den Textur-Renderings und diesem Controller - was auch darauf hindeutet, dass eine weiße Farbvariante für Project Cambria geplant sein könnte. Der Verzicht auf die Tracking-Ringe würde vermutlich zu einem leichteren Controller führen und die Reibung zwischen Benutzer und VR-Erlebnis verringern. Frühere Firmware-Leaks haben angedeutet, dass eine Art Laser-Tracking-System zwischen den Controllern und dem Headset dafür sorgen wird, dass die beiden synchronisiert bleiben und miteinander kommunizieren.
Es ist zu erwarten, dass das Hand-Tracking auch in VR und AR immer mehr zur Norm wird. Die Verbesserungen beim Tracking und bei der Verarbeitung, die in Project Cambria erwartet werden, dürften dazu beitragen, dass das Gerät im täglichen Gebrauch präziser und komfortabler wird.
Was ist mit der Oculus Quest 3?
Seid versichert, dass die Oculus Quest 3, die jetzt eher als Meta Quest 3 bekannt sein wird, wahrscheinlich immer noch als separates Angebot vom Project Cambria auf den Markt kommen wird.
Im Gespräch mit The Information betonte Zuckerberg, dass die Oculus Quest-Reihe noch eine lange Lebensdauer vor sich hat. "Wir haben Produktteams gebildet, die an den nächsten Generationen von Virtual Reality arbeiten und daran, wie Quest 3 und 4 aussehen werden", sagte Zuckerberg in dem Podcast.
John Carmack, CTO von Consulting, bekräftigte außerdem die Idee, dass Project Cambria eine Erweiterung der Produktlinie darstellt und kein Ersatz für bestehende Geräte ist, die aufgrund ihres Preises eine größere Attraktivität haben.
"Ein wichtiger Punkt ist, dass das 'Project Cambria'-Produkt *NICHT* die Quest 2 ersetzen wird; es wird neben ihr verkauft werden", sagte Carmack. "die Quest 2 wird noch ein langes Leben haben."
Wahrscheinlich wird Project Cambria die modernsten VR-Funktionen für Enthusiasten einführen, die dann später in die billigeren, nachfolgenden Quest-Geräte integriert werden.
Abwärtskompatibilität mit Quest-Titeln
Man geht davon aus, dass weltweit bis zu 10 Millionen Oculus-Quest-Headsets in den Haushalten stehen, und es scheint, dass Meta nicht die Absicht hat, seine bestehende Kundschaft zu verprellen, indem es sie ermutigt, ihre VR-Bibliotheken für ein mögliches Project Cambria-Headset neu zu kaufen.
So wie die Oculus Quest-Titel mit dem Oculus Quest 2 kompatibel waren, soll auch Project Cambria mit dem Quest "kompatibel" sein. Obwohl Meta dies nicht ausdrücklich als "Abwärtskompatibilität" bezeichnet hat, ist es schwer, dies anders zu verstehen. In dem oben erwähnten Orientierungsvideo wird ausdrücklich auf Beat Saber verwiesen - den vielleicht beliebtesten Oculus Quest-Titel überhaupt.
Wie viele der neuen Funktionen des neueren Headsets von der älteren Software genutzt werden, bleibt abzuwarten, aber auch ein ergonomischerer Formfaktor könnte alten Titeln neues Leben einhauchen.
Hi, ich bin William und als Experte für Gaming (insbesondere PlayStation), VR und YouTube hier bei TechRadar tätig. Seit 20 Jahren bin ich von Technik und Videospielen begeistert und ich teile meine Meinungen und Erfahrungen gerne mit anderen. Bei Fragen oder Anregungen erreicht ihr mich per E-Mail unter wschubert@purpleclouds.de