Schlechte Nachrichten: Netflix schafft sein werbefreies Basis-Abo langsam ab

Schlechte Nachrichten: Netflix schafft langsam sein werbefreies Basis-Abo ab
Das billigere Abonnement mit Werbung auf Netflix wird bleiben. (Bildnachweis: Shutterstock / Vantage_DS)

Wieder einmal hat Netflix im Stillen seine Preise geändert. Auch wenn es keine offizielle Ankündigung gibt, bietet der Streamingdienst auf seiner Tarifseite in den USA und Großbritannien nicht mehr die Möglichkeit, sich für den Basis-Tarif anzumelden.

Das bedeutet, dass das Abo, das die Lücke zwischen dem werbefinanzierten für 4,99 € pro Monat und dem teureren werbefreien Standard-Tarif von 12,99 €  schloss, für neue oder wiederkehrende Abonnenten nicht mehr verfügbar ist. Einen kleinen Lichtblick gibt es aber: Alle, die bereits den Basic-Tarif (7,99 € pro Monat) haben, können diesen behalten, bis sie den Tarif wechseln oder ihr Konto komplett kündigen. Und in Deutschland ist die Änderung der offiziellen Webseite nach auch noch nicht angekommen. 

Für die betroffenen Länder stehen aber lediglich drei Optionen zur Auswahl. So gibt es neben dem bereits erwähnten werbefinanzierten sowie dem Standard-Abo nur noch den teuren Premium-Tarif für monatlich 17,99 €.

Viel mehr Werbung

Wir wussten, dass diese Änderung kommen würde. Wir hatten bereits subtile Hinweise des Unternehmens entdeckt, die Kunden auf den werbefinanzierten Standard-Tarif verweisen, was den Eindruck erweckt, dass Netflix wirklich nicht will, dass du dich für das werbefreie Basisabonnement anmeldest.  

Am 27. Juni berichteten wir, dass Netflix sein billigstes werbefreies Abonnement einstellen könnte, nachdem es diesen Schritt in Kanada ohne Ankündigung vollzogen hatte. Wenn man zwischen den Zeilen liest, wird dieser Schritt als Teil eines umfassenderen Vorstoßes im Streaming-Bereich gesehen, um mehr Werbeeinnahmen zu erzielen. 

Dieser Ansatz scheint auch zu funktionieren. Laut Netflix' Aktionärsbrief für das erste Quartal, der im April veröffentlicht wurde, ist die Zahl der Abonnenten seit der Einführung der werbefinanzierten Option im November 2022 in Kanada, den USA und einigen anderen Ländern gestiegen.

"In Kanada, das unserer Meinung nach ein verlässlicher Indikator für die USA ist, ist unsere Basis an bezahlten Mitgliedschaften jetzt größer als vor der Einführung der kostenpflichtigen Mitbenutzung und das Umsatzwachstum hat sich beschleunigt und wächst jetzt schneller als in den USA", hieß es. 

Die Entscheidung, in den USA und Großbritannien still und heimlich dasselbe zu tun, fällt mit dem nächsten Gewinnbericht von Netflix zusammen, der am 19. Juli 2023 veröffentlicht werden soll. Ob wir mehr darüber erfahren, warum Netflix das beschlossen hat, und ob der Tarif durch einen anderen ersetzt wird, ist noch nicht klar. Da Netflix aber Berichten zufolge nach der Aktion gegen das Passwort-Sharing einen neuen Rekord bei den Abonnentenzahlen verkündet, sieht es so aus, als ob die aktuellen Pläne gut genug funktionieren. Demnach könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch wir nur noch die Wahl zwischen drei statt vier Optionen haben. 

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 

Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de

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