Amazons PC-Bestseller sind ein Dorn im Auge der Industrie!
Der Blick auf die Top 10 erstaunt mit fitten Oldtimer-PC-Systemen, die ihrer aktuellen Konkurrenz den Rang ablaufen.
Die Top-Listen von Händlerriesen wie Amazon und Co. sind stets ein guter Indikator dafür, worauf Nutzer im Regelfall wert legen und sind für interessierte Käufer, Anbieter sowie Hersteller – womöglich sogar so ziemlich jeden Nutzer der Plattform – eine der ersten Anlaufstellen.
Umso überraschter dürften so die meisten hiervon sein, sobald sie einen Blick auf die derzeit beliebtesten Desktop-PC-Systeme werfen. Wer hier High-End-Gaming-Systeme oder die modernsten Arbeitsmaschinen erwartet, ist weit von der Realität entfernt. Denn tatsächlich sind es doch eher die kleinen, bereits in die Jahre gekommenen Workstations von Dell und Co., die das Feld dominieren.
Moment mal, was? Wie kann es sein, dass vor allem die Mini-PCs sich hier als Vormacht etabliert haben? Und was bedeutet das für die mögliche Zukunft der Branche?
Aber fangen wir noch einmal etwas weiter vorn an: Ja, du hast dich keinesfalls verlesen, tatsächlich sind mehr als die Hälfte aller Angebote neu aufgelegte Workstations, die häufig mit schon etwas älteren Intel-Prozessoren sowie kleinem Preisschild daherkommen. Und lässt man einige Ausnahmen wie den aktuellen Mac Mini oder Zubehör wie das Elgato Stream Deck Mini einmal außen vor, so zieht sich dieser Trend noch mindestens über die nächsten 10-15 Plätze fort.
Gründe hierfür kann ich an dieser Stelle natürlich nur erahnen, ich würde aber suggerieren, dass eine ganz bestimmte Kombination aus Faktoren, namentlich vor allem Hardware-Komponenten, Use-Cases und aktuelle Wirtschaftslage, für diesen Trend sorgen.
Wieso hohe drei- oder vierstellige Beträge für ein neues Arbeitsgerät ausgeben, wenn mir auch ein überholter Fujitsu Esprimo Q920 genügt? Und das bei einem Preis von mickrigen 132 Euro!
Der Preis ist aber sicher nicht alles, denn schaut man sich einmal die Konfigurationen der Workstations an, dürfte man schnell erahnen, dass hier mehr als genug Leistung für tägliche Arbeiten zur Verfügung steht. Häufig kommen die Wunder-PCs im kompakten Design sogar mit 16 oder 32 GB Arbeitsspeicher sowie einer SSD (oder zumindest flotten HDD-Alternative) daher – sind ja immerhin auch Arbeitsgeräte.
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Der Star dürfte aber häufig zweifelsfrei die grandiose 11. Generation der Intel-Prozessoren sein. Egal ob nun i5 oder sogar i7 offenbart sich so, dass das wachsende Alter den CPUs scheinbar nichts anhaben kann und so sind sie auch noch inzwischen fast 10 Jahren noch so performant wie eh und je.
Mit dabei ist zudem häufig Windows 10 Pro – wie gesagt, handelt es sich um einstige Arbeitsgeräte – und somit ein weiterer Vorzug, der nach Wahl ausgekostet werden kann oder kostenfrei in eine Pro-Version des aktuellsten Microsoft OS ummünzbar ist.
Du verstehst langsam auch den Hype, oder?
Gebraucht ist gut für alle! – Oder doch nicht?
Aus Konsumentensicht sind diese Neuigkeiten und die entsprechenden Deals fast schon ein Best-Case-Szenario – vor allem in Anbetracht der angespannten Wirtschaftslage, wo ohnehin nur die wenigsten für größere Investitionen bereit sind.
Und genau das scheint Amazon ja auch zu bestätigen, wo Nutzer doch immer häufiger zur aufbereiteten Ex-Büromaschine greifen und sich nur selten Ausnahmen wie der Mac Mini 2023 (zugegeben auf Platz 1) in die Bestenliste verirren.
Was ich aber als Konsument begeistert mitverfolge, produziert mir als Branchenkenner zugleich eine Reihe neuer Sorgenfalten. Denn was sollen schließlich die Computerhersteller tun, die sich nun mit der überwältigenden Aufgabe konfrontiert sehen, ihre Bestseller von damals nicht nur in puncto Leistung, sondern auch PREIS-LEISTUNG zu übertrumpfen?
Erschwerend kommt schließlich noch hinzu, dass Bürogeräte aufgrund von Home-Office, Remote-Arbeit und einer Reihe weiterer Gründe zunehmend durch leistungsstarke Business-Notebooks ersetzt werden. Und die alten Workstations landen (über Umwege) wo? Richtig! Direkt bei Amazon und Co., wo bereits eine wachsende Meute von Schnäppchenjägern auf ihre nächste Beute wartet.
Aktuell machen vertriebene Desktop-PCs zwar nur ein Viertel der Verkäufe im gesamten PC-System-Segment aus, wie lange sich luxuriösere Notebooks und High-End-Rechner (wie die MifCOM PC-Systeme) aber noch gegen die geballte Macht der Refurbished-Anbieter und Schnäppchen-Modelle behaupten können, muss man erst einmal abwarten ...
Egal aber, ob du dich indessen für eine neue, alte Workstation entscheidest oder doch zum Business-, Gaming- oder Studenten-Laptop greifst, wir stellen dir auf TechRadar nicht nur die besten Vertreter ihrer Klasse, sondern auch die heißesten Deals des nahenden Prime Day vor. In jedem Fall machst du also beim nächsten Einkauf mit uns zusammen ein Schnäppchen!
Hi, ich bin Christian und bei TechRadar Deutschland als Business Development Manager tätig.
Bei allen Fragen rund um Gastbeiträge sowie Native Advertising bin ich die richtige Adresse! Darüber hinaus lasse ich aber auch mein Know-How im PC-Hardware-Segment, den TV- und Serienbereich sowie rund um meinen heißgeliebten Xbox Game Pass in die redaktionelle Gestaltung unserer Seite einfließen. Insbesondere im Gaming-Segment kann ich durch meine unzähligen Spielstunden und langjährigen Kenntnisse überzeugen, bin aber auch immer offen für neue Vorschläge und innovative Konzepte der Industrie.
Erreichbar bin ich unter der Mailadresse cschmidt[at]purpleclouds.de.
- Desire AthowManaging Editor, TechRadar Pro