Windows 11 Systemanforderungen – ist dein PC kompatibel?

Windows 11 Logo vor dem neuen Hintergrundbild
(Bildnachweis: Microsoft)

Der 5. Oktober ist der lang ersehnte offizielle Veröffentlichungstermin von Windows 11, dem neuesten Betriebssystem von Microsoft für PCs und Laptops. So aufregend eine neue Betriebssystemversion auch sein mag, so erstaunt wirst du über die hohen Systemanforderungen sein.

Glücklicherweise wird Windows 10 noch bis 2025 unterstützt. Du musst also nicht überstürzt ein neues Gerät kaufen, auf dem Windows 11 bereits installiert ist. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die du tun kannst, um dein aktuelles System eher früher als später auf das neue Betriebssystem zu aktualisieren.

Windows 11 Systemanforderungen

Auf der Microsoft-Seite für Windows 11 findest du ganz unten den Abschnitt für die PC-Integritätsprüfung. Während die ursprüngliche Veröffentlichung für viel Verwirrung sorgte (neue, leistungsstarke PCs und Laptops wurden ohne Angabe von Gründen als nicht geeignet für das kommende Betriebssystem eingestuft), wurde dies inzwischen behoben.

Es gibt noch einige Punkte, auf die wir später eingehen werden, aber wenn du dir einen Überblick darüber verschaffen willst, was dein Gerät benötigt, findest du hier die vollständige Liste der Mindestsystemvoraussetzungen, um das kostenlose Windows 11 Upgrade zu erhalten:

  • 64-Bit-Prozessor (eine vollständige Liste kompatibler CPUs findest du im Microsoft-Blog)
  • 1 GHz Taktgeschwindigkeit
  • 4 GB Arbeitsspeicher
  • 64 GB Speicher
  • UEFI, Secure Boot-fähig
  • TPM 2.0 (Trusted Platform Module)
  • Hochauflösender Bildschirm (720p) mit einer Diagonale von mehr als 9 Zoll
  • DirectX 12-kompatible Grafiklösung / WDDM 2.x 
  • Internetverbindung

Die meisten Geräte, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, erfüllen diese Anforderungen mühelos, mit einer Ausnahme: Das TPM 2.0-Modul hat viele überrascht und dazu geführt, dass zahlreiche Geräte, die ansonsten für das Update infrage gekommen wären, abgelehnt wurden. Das führte sogar zu einer temporären Preisinflation bei TPM-Modulen, da die Nachfrage plötzlich explodiert ist.

Das Trusted Platform Module ist im Grunde ein kleiner Sicherheits-Coprozessor, der den Schutz deines PCs vor Manipulationen erhöht. Wenn du noch nie davon gehört hast, dann bist du nicht allein, denn es besteht die Möglichkeit, dass in deinem Gerät bereits ein TPM 2.0-Modul installiert ist, das nur noch aktiviert werden muss.

Bevor du also eins bestellst, solltest du Folgendes ausprobieren:

  • Drücke die Windows-Taste + R
  • Gib im neuen „Ausführen“-Fenster tpm.msc ein, um das "Trusted Platform Module"-Management zu öffnen
  • Suche nach dem Unterpunkt namens TPM-Herstellerinformationen und überprüfe unter Spezifikationsversion, welche TPM-Version in deinem Gerät installiert ist

Was, wenn mein System nicht kompatibel ist?

Windows 11 Upgrade Tool zeigt an, dass der PC nicht kompatibel ist

(Image credit: Future)

Ein von LanSweeper durchgeführter Windows 11 Readiness Audit stellte fest, dass mehr als 55 % der Unternehmenssysteme keine unterstützte CPU für das Betriebssystem verwenden und weitere 19 % der untersuchten Laptops und PCs die TPM 2.0-Anforderungen nicht erfüllen. Wenn Microsoft also nicht bereit ist, dein Gerät zu aktualisieren, bist du nicht allein.

Microsoft argumentiert, dass die Anforderungen für Windows 11 aus Sicherheitsgründen bestehen. Auch wenn diese Begründung gerechtfertigt ist, werden viele von uns verständlicherweise enttäuscht sein, dass Microsoft seine Haltung in dieser Angelegenheit wohl nicht ändern wird.

Wenn du versuchst, Windows 11 auf einem Gerät zu installieren, das die Systemvoraussetzungen nicht erfüllt, kann es sein, dass du keine Updates mehr erhältst und der zukünftige Support eingestellt wird. Wenn du trotzdem versuchst, die Installation zu erzwingen, berichten einige Nutzer von einem Pop-up-Fenster, in dem du aufgefordert wirst, eine Verzichtserklärung zu unterschreiben, in der du bestätigst, dass alle Schäden an deinem PC, die auf mangelnde Kompatibilität zurückzuführen sind, nicht von der Herstellergarantie abgedeckt werden.

Es ist aber noch nicht alle Hoffnung verloren, wenn du bereit bist, ein bisschen zu tricksen. Die TPM 2.0-Anforderung lässt sich dank eines GitHub-Projekts umgehen, das ein Skript namens „Skip_TPM_Check_on_Dynamic_Update.cmd“ enthält, mit dem das Windows 11-Installationsprogramm ein unzureichendes TPM-Modul (oder das Fehlen eines solchen) ignorieren kann.

Dieses Skript hebt nicht nur die TPM 2.0-Beschränkung auf, sondern ermöglicht es dem Windows 11-Installationsprogramm auch, andere Probleme zu ignorieren, die nicht den Systemanforderungen entsprechen, wie etwa den verfügbaren Speicherplatz. 

Wir raten dir auf keinen Fall dazu, das zu tun – diese Anforderungen existieren nicht ohne Grund, und wenn du sie ignorierst, könnte das zu einer instabilen Version des neuen Betriebssystems führen, was wahrscheinlich der Grund für die Verzichtserklärung ist. Wenn du Microsofts Einschränkungen ignorierst, könnte deine Garantie erlöschen und dein Gerät im schlimmsten Fall unbrauchbar werden. Wenn du also die strengen Systemanforderungen umgehen willst, tust du das auf eigene Gefahr.

Wenn du keine Lust hast, irgendwelche Regeln zu brechen, musst du dir keine Sorgen machen. PCs und Laptops mit Windows 11 werden in den nächsten Monaten auf den Markt kommen. Wenn du also das nötige Kleingeld hast und ein Upgrade brauchst, kannst du das Beste aus beiden Welten bekommen, indem du bei deinem nächsten Kauf darauf achtest, dass das neue Betriebssystem bereits installiert ist.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de