Symbiogenesis: Das neue RPG von Square Enix besitzt kontroverse Features

Symbiogenesis: Zwei Charaktere vor einem dunklen Hintergrund
(Bildnachweis: Square Enix)

Square Enix veröffentlich den ersten Trailer zu Symbiogenesis – dem umstrittenen Spiel, das RPG mit NFT-Markt vereinen soll. Auf den ersten Blick scheint der Titel all die High-Fantasy-Laune zu haben, die man von den Machern von Final Fantasy 16 erwarten würde. Der Trailer begrüßt uns mit einem idyllischen, schwebenden Kontinent und einer schwungvollen J-Pop-Melodie. Symbiogenesis ist jedoch das erste Spiel, das eine, wie die Entwickler es nennen, "völlig neue Form der NFT-basierten Unterhaltung" umsetzt.

NFTs oder "Non Fungiable Tokens" sind angeblich nicht kopierbare digitale Objekte, die Menschen oft gegen Geld aus der realen Welt eintauschen. Auf der offiziellen Website wird das Genre des Spiels als "erzählerische NFT-Unterhaltung mit Freischaltung" beschrieben. Obwohl die "Hauptgeschichte auch ohne Charakter-NFT zu Ende gespielt werden kann", enthält der Titel einen NFT-Marktplatz, auf dem Spieler Charakter-NFTs tauschen können, die für den "Zugang zu den Geschichten der Charaktere im Spiel" erforderlich sind. 

Den Entwicklern ist es wichtig, einen Konflikt zwischen dem Bedürfnis, "notwendige Gegenstände zu monopolisieren" und dem "Teilen von NFTs mit anderen Spielern" zu sehen. Trotz des pastoralen JRPG-Außendesigns hat es den Anschein, dass Symbiogenesis einen Verdrängungsmarkt enthalten wird – ein Schritt, den ich als langjähriger Square Enix-Fan ziemlich beunruhigend finde. 

Symbiogenesis: "Gil-ty" Gewissen

Obwohl es sich um ein sehr abstraktes Konzept handelt, hat es den Anschein, dass Symbiogenesis beabsichtigt, einen internen NFT-Markt als Arena zu nutzen, auf der die Spieler die Mittel erwerben können, um im Spiel voranzukommen. 

Laut dem Projektbewertungsbericht des Spiels sind "Einnahmen" und "Gewinnpunkte" wichtige Aspekte der Spielstruktur. Dem Bericht zufolge erhalten die Spieler von Symbiogenesis durch die erworbenen NFTs Zugang zu den sonst verborgenen Geschichten eines der 10.000 Charaktere des Spiels, wodurch eine "Informationslücke" zwischen Spielern mit NFTs und solchen ohne NFTs entsteht. 

Der Titel scheint ein NFT-Markt zu sein, der in ein storybasiertes Rollenspiel verpackt ist. Square Enix schlägt damit jedem Fans ins Gesicht, während sie ein charmantes JRPG benutzen, um ihren Versuch eines Blockchain-basierten Finanzmarktes zu verkaufen.

The World Tree

(Image credit: Square Enix)

Alle interessanten Features des Titels sehen so aus, als könnten sie auch unabhängig von dieser bizarren Hinwendung zur Kryptowährung existieren. Bei der vielleicht interessantesten Facette des Spiels, der Weltmission, werden drei Spieler aus der Spielerbasis ausgewählt, um die letzte Mission des Spiels zu erfüllen, während der Rest zusieht.

Es ist ehrgeizig, das Schicksal einer ganzen Spielwelt auf die Schultern von nur drei Personen zu legen. Dennoch ist es ein faszinierendes Unterfangen, das mein Interesse als MMO-Fan geweckt hat. Die Idee, durch einen dauerhaften Markt eine Wirtschaft im Spiel aufzubauen, ist auch auf dem Papier eine überzeugende Idee. Eve Online ist zu Recht für seinen dynamischen, spielergesteuerten Markt und seine Auswirkungen auf die gesamte Spielwelt bekannt, was es zu einem der besten MMOs überhaupt macht.

Über allen Funktionen von Symbiogenesis schwebt jedoch das Schreckgespenst des NFT-Marktes, der, so wie es aussieht, von den Spielern verlangt, echtes Geld auf Blockchain-Assets zu setzen. Die Einbeziehung dieses Features scheint ein seltsam zynischer Schachzug von Square Enix zu sein. Symbiogenesis könnte ein faszinierendes Projekt sein, aber der NFT-Markt wirkt bestenfalls überflüssig und schlimmstenfalls geradezu ausbeuterisch.

Wenn du dich für weitere Spiele von und mit Square Enix interessierst, sind vielleicht unsere Testberichte zu Octopath Traveler 2 oder Crisis Core - Final Fantasy VII – REUNION einen Blick wert.

Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben.

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