Großes HDR-Upgrade für Filmmaker-Modus auf LG OLED-TVs

Großes HDR-Upgrade für Filmmaker-Modus auf LG OLED-TVs
(Bildnachweis: Future)

Filmfans, die die besten Streaming-Dienste wie Netflix und Disney Plus abonniert haben, könnten bald ein Upgrade auf die Bildvoreinstellung Filmmaker-Modus bekommen, mit der sie Filme auf ihrem Fernseher in der gleichen Qualität erleben können, wie sie der Regisseur des Films beabsichtigt hat.

Diese Neuigkeit wurde letzte Woche bei einer Veranstaltung von LG bekannt gegeben, bei der TV-Rezensenten einen genauen Blick auf den neuen G3 OLED-Fernseher werfen konnten. Mike Zink von der UHD Alliance, einem Branchenverband mit Mitgliedern aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Technologie und Hollywood-Produktion, informierte die Teilnehmer. Zink gab vor allem einen Überblick über die Aktivitäten der Gruppe, erwähnte aber auch, dass ein Dolby Vision Filmmaker Mode in Vorbereitung ist, den die Fernsehhersteller einführen können. Um zu verstehen, warum das wichtig ist, müssen wir uns zuerst mit dem Filmmaker-Modus beschäftigen und warum er so wichtig ist.

Der Filmmaker-Modus ist eine standardisierte Bildvoreinstellung, die auf den besten 4K-Fernsehern von Herstellern wie LG, Samsung, Panasonic, Philips, Hisense und Vizio zu finden ist. Er wurde von der UHD Alliance als Reaktion auf Filmregisseure (Martin Scorcese und Denis Villenueve gehören zu den größten Befürwortern) entwickelt, die es satt hatten, ihre Filme auf Fernsehern schlecht wiedergegeben zu sehen. Ungenaue Farben und unnatürliche Bewegungsabläufe waren zwei der Hauptkritikpunkte für diese Regisseure, aber es gab auch Bedenken, das ursprüngliche Seitenverhältnis eines Films beizubehalten und aggressive Bildschärfung und Rauschunterdrückung zu vermeiden.

Der Filmmaker-Modus löst all diese Probleme und ermöglicht es den Zuschauern, Filme so zu sehen, wie die Regisseure sie sehen wollten, ohne dass sie dafür eine bestimmte Bildvoreinstellung auf ihrem Fernseher auswählen müssen. Der Filmmaker-Modus ist zwar eine gute Option für alle Arten von Programmen, hat aber eine wichtige Einschränkung: Er kann nicht für die Wiedergabe von Programmen mit Dolby Vision High Dynamic Range verwendet werden.

Wenn du Filme mit Dolby Vision anschaust, schalten Fernseher automatisch in einen Dolby Vision-Bildmodus. Ein Modell der 6er-Serie von TCL, das wir kürzlich getestet haben, schaltet zum Beispiel standardmäßig in den Dolby Vision IQ-Modus, obwohl es auch die Optionen Dolby Vision Dark und Dolby Vision Normal gibt. Der Unterschied zwischen diesen beiden Modi besteht darin, dass der IQ-Modus die Helligkeit des Bildes mithilfe von Sensoren im Fernseher an das Umgebungslicht anpasst, während Dunkel und Normal feste Voreinstellungen für die Nacht bzw. den Tag sind.

Die eine warme Farbtemperatur von Dolby Vision Dark ist dem Filmmaker-Modus am ähnlichsten, da sie einen neutralen Weißabgleich für genaue Farbwiedergabe bietet. Außerdem werden die Verarbeitungsmodi ausgeschaltet, die Bewegungsinterpolation (die Ursache für den gefürchteten "Soap Opera-Effekt") sowie eine starke Bildschärfung und Rauschunterdrückung bewirken.

Dolby Vision Dark ist, wie der Name schon sagt, für die Wiedergabe in einem abgedunkelten Raum gedacht, ähnlich wie der, in dem der Regisseur saß, als der Film für eine Heimvideo- oder Streaming-Veröffentlichung gemastert wurde. Aber nicht jeder mag es, in einer höhlenartigen Umgebung zu schauen. Deshalb gibt es die Voreinstellungen Dolby Vision Normal und IQ. In diesen beiden Fällen - zumindest beim TCL 6-Series TV - wird ein hohes Maß an Bewegungsverarbeitung angewendet, und Dolby Vision Normal schaltet die Farbtemperatur auf einen weniger genauen Modus um. Das Ergebnis ist ein Bild, das Martin Scorcese und Denis Villenueve zum Lachen bringen würde.

Dolby Vision Filmmaker-Modus... zur Rettung? 

Wir kennen die Details des Dolby Vision Filmmaker-Modus noch nicht, abgesehen von dem, was auf dem LG TV-Event kurz besprochen wurde. Er wurde anscheinend Ende 2022 genehmigt und wird daher nicht in neuen Geräten für 2023 erscheinen, dafür aber vielleicht 2024. 

Der Dolby Vision Filmmaker-Modus ist deshalb so wichtig, weil die aktuellen TV-Voreinstellungen für die Wiedergabe von Programmen mit Dolby Vision alle zu einem gewissen Grad beeinträchtigt sind. Dolby Vision IQ ist eine gute Option, weil sie automatisch die Raumbeleuchtung ausgleicht, ist aber trotzdem nicht dasselbe, weil sie den Bildern eine Bewegungsverarbeitung hinzufügt. Du kannst zwar die Einstellungen im Dolby IQ-Modus anpassen, um die Bewegungsinterpolation zu eliminieren, aber das macht den Sinn einer Voreinstellung zunichte - etwas, das die Zuschauer wie im Filmmaker-Modus einfach auswählen können und dann eine genaue, vom Regisseur genehmigte Darstellung erwarten.

Das Problem ist, dass voreingestellte Modi wie Dolby Vision IQ und Dolby Vision Normal die Bilder zwar heller machen, dabei aber das Ruckeln und die Unschärfe von Bildern, die mit 24 fps gefilmt wurden, verstärken. Die Bewegungsinterpolation kann solche Artefakte erfolgreich beseitigen und wird deshalb in diesen Modi angewendet. Aber Bewegungsinterpolation lässt Filme auch wie Sope Operas aussehen - einer der Hauptgründe, warum die Hollywood-Gemeinde auf einen Filmmaker-Modus gedrängt hat.

Im Idealfall würde ein Dolby Vision Filmmaker-Modus die Vorteile von Dolby IQ nutzen - die automatische Anpassung der Helligkeit an die Umgebungsbeleuchtung eines Raums - und sie möglicherweise mit einer variablen Bildrate kombinieren - ähnlich wie die TrueCut Motion Technologie, die bei Avatar: Der Weg des Wassers zum Einsatz kam. TrueCut Motion ist ein "Motion Grading"-Werkzeug, das in der Postproduktion von Filmen eingesetzt wird und eine variable Anpassung der Bildrate ermöglicht, um die visuellen Auswirkungen von Ruckeln und Unschärfe zu reduzieren, ohne dass die Bewegung unnatürlich wirkt. 

Wir haben noch keine Ahnung, was Dolby mit dem Dolby Vision Filmmaker Mode vorhat, denn Details dazu wurden bisher nur von Technikern und Herstellern veröffentlicht. Aber wenn es gelingt, die Vision eines Filmregisseurs genau wiederzugeben und gleichzeitig eine größere Flexibilität bei der Wiedergabe zu Hause zu ermöglichen, wäre das eine sehr willkommene Entwicklung.

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 


Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de

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