Das Leica Phone ist real, aber es vermischt das Hervorragende mit dem Lächerlichen

Leica Leitz phone
(Bildnachweis: Softbank)

Wolltest du schon immer eine Leica Kamera besitzen, aber der Preis hat dich abgeschreckt? Nun, Leica hat gerade das Leitz Phone 1 auf den Markt gebracht, das dein Traumhandy sein könnte - allerdings mit ein paar großen Vorbehalten.

Zunächst einmal wird das erste Handy des traditionsreichen Kameraherstellers nur in Japan über den Einzelhändler Softbank erhältlich sein. Bis jetzt gibt es keine Neuigkeiten über eine internationale Markteinführung, und dafür gibt es gute Gründe.

Erstens ist das Leitz Phone 1 eigentlich eine Rebadge-Version des Sharp Aquos R6* und Sharp verkauft seine Telefone nur in wenigen Märkten außerhalb Japans. Dennoch ist es ein interessantes Experiment, auf das der Rest der Welt sehnsüchtig blickt, denn das Aquos R6 ist das erste Smartphone mit einem 1-Zoll-Sensor. 

Der riesige 20MP 1-Zoll-Sensor allein macht das Leitz Phone 1 zu einem faszinierenden Gerät, aber Leica hat noch ein paar andere Details hinzugefügt - von denen ein paar leicht fragwürdig sind - um das Gerät für die Auszeichnung mit dem roten Markenlogo würdig zu machen.

Das Objektiv besteht aus sieben Linsen mit einer Blende von f/1.9 und einer äquivalenten Weitwinkelbrennweite von 19 mm. Das Leitz Phone 1 läuft mit Android 11 und verfügt über eine monochrome Oberfläche, die von Leica angepasst wurde, während die Kamera-App "Leitz Looks" für deine unglaublich stylische Reportagefotografie bietet.

Unter der Haube sind die Spezifikationen beeindruckend: ein Qualcomm Snapdragon 888 Prozessor, 12 GB RAM und 256 GB Speicher, was das Leitz Phone 1 sicherlich als High-End-Gerät auszeichnet.

Aber es sind die zusätzlichen Details und das Zubehör, die Leicas Smartphone vom Standard Sharp Aquos R6 unterscheiden - und an dieser Stelle sei erwähnt, dass Leica einen magnetischen, runden Objektivdeckel beigelegt hat. Wir sind uns nicht sicher, ob Smartphone-Fotografen diese Kappe jedes Mal abnehmen möchten, wenn sie einen schnellen Schnappschuss machen wollen, aber sie passt auf jeden Fall zu dem silbernen, magnetischen Gehäuse und der allgemeinen Exklusivität des Handys.

Apropos, das Leitz Phone 1 wird angeblich im Juli für 187.920 Yen (ca. 1.400 €) in den Handel kommen, was in Anbetracht des roten Markenzeichens und des 1-Zoll-Sensors gar nicht so schlecht ist.

Leica Leitz phone

(Image credit: Softbank)

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Leica ist schon seit ein paar Jahren in der Smartphone-Fotografie aktiv, angefangen mit dem Panasonic CM1 im Jahr 2015. Leica hat die Objektive für das Smartphone mit dem 1-Zoll-Sensor entwickelt, aber die bekannteste Kooperation ist die mit Huawei aus dem Jahr 2016.

Anfang dieses Jahres sagte uns Huawei*, dass diese Partnerschaft zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass Smartphone-Fotografen nach etwas anderem als reiner Genauigkeit suchen. Daher wurden drei Farbmodi - Leica Vivid, Leica Soft und Leica Monochrom - in das Mate 40 Pro integriert, um ein wenig Abwechslung in den üblichen gesättigten Look der meisten modernen Smartphones zu bringen.

Das Leitz Phone 1 ist sicherlich ein weiterer Schritt auf diesem Weg, aber es folgt dem gewohnten Muster, Leicas Erbe zu nutzen, um ein bestehendes Produkt mit Marketing-Schnörkeln zu versehen, anstatt ein neues Konzept von Grund auf zu entwickeln. 

Das ist etwas, was Leica auch im Bereich der Kameras gemacht hat, mit einigen ihrer Modelle (wie die Leica SL2-S*), die als Panasonic-Modelle umbenannt wurden. Aber keine dieser Bemühungen scheint den zugegebenermaßen wohlverdienten Ruf von Leica als Hersteller klassischer, bombensicherer und unglaublich begehrenswerter Kameras wie der Leica Q2* oder der atemberaubenden Leica M10 zu schmälern.

Natürlich wäre es großartig, wenn Leica ein eigenes Smartphone im Stil dieser Kameras entwickeln würde, aber im Moment gibt uns die Rebranding-Version des faszinierenden 1-Zoll-Kamerahandys von Sharp einen interessanten Vorgeschmack darauf, wie das aussehen könnte. Und hoffentlich kann der Rest der Welt sehen, was es kann, wenn es international veröffentlicht wird.

* Link englischsprachig

Franziska Schaub
Chefredakteurin

Hallöchen, ich bin Franzi.

Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.


Wenn ich nicht gerade nach neuesten News für euch das Internet durchforste oder frisch gelaunchte Geräte teste, backe ich, tauche ein in die Welt von Azeroth, schmökere in Romanen auf meinem Kindle Paperwhite oder sitze mit einer Tasse Tee gemütlich auf dem Sofa, ganz im Sinne von Netflix & Chill. Dazu eine schlafende Katze auf dem Schoß und ich bin glücklich.


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