Concept Luna: Dell zeigt Zukunft von leicht reparierbaren Laptops

Dell Precision 7560 Workstation
(Bildnachweis: Dell)

Dell hat Concept Luna vorgestellt, einen neuen Prototyp eines nachhaltig(-er-)en Laptops, bei dem Faktoren wie einfache Reparatur, Wiederverwendbarkeit von Komponenten und die Reduktion des CO₂-Fußabdrucks bei der Produktion im Mittelpunkt stehen.

Concept Luna ist gewissermaßen eine Machbarkeitsstudie, an der Dell mit Intel zusammengearbeitet hat und keinen echten Laptop darstellt. Es ist lediglich eine Vorstellung dessen, was möglich wäre, wenn PC-Hersteller diese Richtung einschlugen.

Zu den Hauptmerkmalen des Designs im Sinne einer besseren Reparierbarkeit – zwingend nötig, um die Lebensdauer und damit den ökologischen Fußabdruck eines Geräts zu verlängern – gehört unter anderem die deutlich geringere Anzahl an Schrauben, die benötigt werden. Tatsächlich kommt Concept Luna mit nur vier Schrauben aus, um an die internen Komponenten zu gelangen. Das vereinfacht die Reparatur oder das Ausschlachten von Teilen ungemein.

Dell hat schlägt außerdem vor, Leiterplatten aus Lein (statt Kunststoff) mit einem wasserlöslichen Polymer als Klebstoff zu verwenden. Anders gesagt: Im Gegensatz zu herkömmlichem Klebstoff, der in jeder Hardware in Unmengen steckt, könnte der neue einfach in Wasser aufgelöst werden.

Was den Akku angeht, so schlägt Dell einen „fortschrittlichen Deep-Cycle-Zellenakku“ vor, der „viele Jahre“ halten und weiterverwendet werden soll, wenn seine ursprüngliche Hardware ausgedient hat. 

Der Grundgedanke des einfachen Zugriffs ist, dass Teile des Geräts entfernt und in anderen Geräten wiederverwendet werden sollen, solange sie funktionstüchtig sind.

Auf leichtem Fuß

Um den CO₂-Fußabdruck weiter zu senken, muss Dell zufolge die Größe des Mainboards, einer der Komponenten mit dem höchsten Energieverbrauch bei der Produktion, um rund 75 % gesenkt werden.

Die Anzahl der Komponenten im Inneren dieses Konzeptgeräts würde ebenfalls um etwa 20 % gesenkt und ihr Layout für effizientere Kühlung optimiert werden. Dabei soll das Mainboard in den oberen Teil, also in den Teil mit dem Bildschirm verlagert werden, damit es hinter einer großen, luftgekühlten Fläche liegt und passiv gekühlt werden kann. Diese Maßnahmen sollen insgesamt den Stromverbrauch senken, damit ein kleinerer Akku verwendet und der gesamte Laptop passiv gekühlt werden kann, statt Lüfter zu benötigen.

Das Gehäuse besteht aus gestanztem Aluminium, was wiederum den Stromverbrauch während der Produktion senkt. Dell zufolge würde der CO₂-Fußabdruck von Concept Luna 50 % geringer ausfallen als etwa der des Dell Latitude 7300 Anniversary Edition.


Analyse: zwischen Theorie und Praxis

Selbst wenn es sich hierbei nur um eine Studie handelt, klingt es alles sehr beeindruckend und gibt Hinweise darauf, welche Fortschritte wir in den nächsten Jahren von PC-Herstellern in puncto Nachhaltigkeit erwarten können. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Produktionskosten im Kontext der Klimaerwärmung immer stärker unter die Lupe genommen werden.

Andererseits könnten diese völlig lobenswerten Ideen schwer umsetzbar sein, besonders, wenn wir uns das Mainboard hinter dem Display ansehen – zumindest kurzfristig.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de