Alle neuen iPhones könnten gezwungen werden, einen austauschbaren Akku zu haben

(Bildnachweis: TechRadar)

Ärgerst du dich ständig darüber, dass der Akku deines Smartphones vor dem Rest des Telefons kaputtgeht? Ärgerst du dich über die Verschwendung, die dadurch entsteht? Durchgesickerte EU-Gesetzentwürfe könnten Smartphone-Hersteller dazu zwingen, alle Akkus austauschbar zu machen.

Das würde bedeuten, dass alle Hersteller, die ihre Smartphones in der EU verkaufen wollen, sicherstellen müssen, dass jedes Gerät einen Akku hat, der vom Benutzer gewechselt werden kann – und das würde sogar Apple einschließen, das Unternehmen, das bei Gesetzgebungen, die das iPhone-Design betreffen, am widerspenstigsten ist, wie wenn man beispielsweise versucht, die Anschlüsse zu ändern*.

Der Gedanke hinter der Änderung hin zu austauschbaren Akkus ist, um sicherzugehen, dass Nutzer den Teil des Smartphones mit der schnellsten Abnutzung einfach austauschen können, ohne es zu einem Experten bringen zu müssen – und damit den Elektroschrott zu reduzieren, der aufgrund von defekten, nicht austauschbaren Akkus entstehen kann.

Dieser Vorschlag ist jedoch noch weit davon entfernt, bestätigt zu werden – er ist derzeit noch nicht einmal der Öffentlichkeit bekannt, da er von der niederländischen Zeitung Het Financieele Dagblad (Paywall) geleakt wurde, die behauptet, Dokumente über die bevorstehende vorgeschlagene Änderung gesehen zu haben.

Die guten alten Zeiten, als Nutzer nicht nur die Abdeckung entfernen und den Akku austauschen, sondern auch die Kapazität erhöhen konnten, kommen aber eher nicht zurück.

Apple und Samsung haben wenig Interesse daran, ihre schlanken Designs oder die wasserdichten Eigenschaften der aktuellen einteiligen Gehäuse aufzugeben, also wird eine andere Option gefunden werden müssen.

Dem Gerücht zufolge soll der neue Gesetzesvorschlag Mitte März veröffentlicht werden, was bedeutet, dass kein Smartphone, das dieses Jahr auf den Markt kommt, davon betroffen sein kann. Und wenn man die Trägheit solcher Gesetzgebung bedenkt, ist es selbst unwahrscheinlich, dass wir die Änderungen bei, Galaxy S21 oder iPhone 13 in 2021 sehen werden.

Kann die EU diese Änderung erzwingen?

Nun, nein – sie kann nur für Smartphones, die innerhalb ihrer Grenzen vertrieben werden, Gesetze erlassen – aber kein Smartphone-Hersteller wird bereit sein, ihren Kundenstamm etwa in Deutschland, Frankreich und Italien zu verlieren.

Wie zum Beispiel die jüngste Änderung zu einem einheitlichen Ladeanschluss in allen Smartphones – was bedeutet, dass Apple wahrscheinlich bald den USB-C-Standard annimmt – hat die EU eine große Macht, wenn es zur Frage kommt, wie Smartphones designt werden müssen, besonders wenn Umweltbedenken daran geknüpft sind.

Die geleakten Vorschläge deuten auch darauf hin, dass beim Recycling von Elektronik mehr getan werden und sichergestellt werden muss, dass wir keine Dinge auf die Müllhalde werfen, die man wiederverwenden oder deren Materialien man recyclen könnte.

Selbst wenn der Vorschlag vorgestellt wird, wird es noch sehr lange dauern, bis das Gesetz beschlossen wird – und das auch nur ausgehend davon, dass sich Hersteller nicht dagegen wehren, ihre Freiheit, Geräte zu designen, wie sie wollen, nehmen zu lassen.

Via XDA Developers*

* Link in englischer Sprache

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de