Exoprimal im Test: Prädatoren im Übermaß und Katastrophe "Battle Pass"!

Spaßiger Irrsinn rund um Echsen und Exosuits, der unter mangelnder Vielfalt und augenscheinlicher Geldgier leidet

Exoprimal will mit Dinohorden, Mech-Anzügen und flotter Action punkten!
(Image: © Capcom)

TechRadar Fazit

Auf Papier, wie auch Bildschirm ist Exoprimal ein bizarrer, aber äußerst unterhaltsamer Irrsinn, der durch eine hervorragende Grundlagen und flottes Gameplay begeistert. Spielspaß in Freundesgruppen und durchzechte Gamingnächte sind quasi garantiert, auch wenn der Drops schon nach wenigen Spielsitzungen gelutscht sein dürfte. Vor allem wird die Dinohatz aber von einer spärlichen Auswahl an Modi, einem frechen Bezahlsystem und einer durchwachsenen Einzelspieler-Erfahrung zurückgehalten ...

Pro

  • +

    Vorhandenes Sog-Potenzial (Das "Nur noch eine Runde"-Gefühl)

  • +

    Exosuits abwechslungsreich und allesamt spielerisch unterhaltsam

  • +

    Fantastischer Soundtrack

Kontra

  • -

    Bietet viel für Mehrspieler, wenig für Einzelabenteurer

  • -

    Vollpreisspiel mit (Premium-)Battle-Pass-System

  • -

    Repetitive PvE-Inhalte und unausgegorener PvP

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Informationen zum Testbericht:

Exoprimal promotional image

(Image credit: Capcom)

Getestet auf: Xbox Series X
Verfügbar für: PC, PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox One
Veröffentlichungstermin: 14. Juli 2023

Was wie ein Fiebertraum klingen mag, ist der neue Hit von Publisher Capcom und hört auf den Namen Exoprimal: Ein 5v5-Online-Abenteuer, was PvE- sowie PvP-Inhalte in sich vereint, Mech-Anzüge im Gepäck hat und all dies mit einer kräftigen Portion Endzeitflair sowie prähistorischen Echsen abrundet. 

Schon nach wenigen Minuten bekomme ich hier unweigerlich den überdrehten Flair im Sinne eines Warframe oder Metal Gear Rising: Revengeance zu spüren, während ich über die Karte rase und blutrünstige Dinohorden mit meinem Waffenarsenal förmlich niedermähe. 

Und während nicht jeder Mehrspielerinhalt gleichermaßen gut funktioniert, so kann doch zumindest die eingestreute Geschichte, das ein oder andere Progressionselement sowie die tolle Vielfalt an Exosuits bei Laune halten, während die Spielstunden so ins Land streichen.

Problematisch ist die überschaubare Anzahl an Modi (einer, um genau zu sein) sowie magere Aufgabenvielfalt. Und auch der PvP-Aspekt gewinnt für sich genommen keinen Blumentopf. Wenn du wie ich aber über diese kleinen Makel und einen dreisten Battle Pass hinwegsehen kannst, könntest auch du mit Exoprimal eines der spaßigsten Multiplayer-Abenteuer seit längerer Zeit geliefert bekommen.

Ob Exoprimal etwas für dich sein könnte, versuche ich dir im Folgenden entlang meiner Erfahrungen zu schildern und hoffe, dass du im Anschluss mehr Klarheit darüber hast, ob auch du dich in diese bizarre Action-Exkursion trauen solltest.

Dino May Cry

Exoprimal

(Image credit: Capcom)

Exoprimal lebt aktuell hauptsächlich vom ersten und bisher einzigen Modus des Titels namens Dino Survival (weitere sollen folgen). Begeistern kann hierbei vor allem eine Sache, die zugleich den größten Pluspunkt für mich darstellt: die PvE-Komponente. 

Die Schlacht gegen die prähistorischen Horden in unterschiedlicher Größe weiß nämlich in vielerlei Hinsicht zu begeistern, wirft dich in flotte Runden mit vier weiteren wagemutigen Exosuit-Trägern und fordert mit einer Auswahl an – mitunter recht kniffligen – Aufgaben.

Einfache Tötungsmissionen geben sich hier mit Eroberungsaufgaben die Klinke in die Hand und bieten zumindest zu Beginn eine solide Abwechslung. Durchweg begeistert hat mich aber auch die Tatsache, dass Ansager und Antagonist Leviathan mich stetig über den Fortschritt der Konkurrenz in Kenntnis setzt, was zu spannenderen Runden und adrenalingeladenen Kopf-an-Kopf-Rennen führen kann.

Exoprimal punktet mit tollem Exosuit-Design, toller Performance und erstklassigem Gunplay

(Image credit: Capcom)

Nach einem jeden Abschluss dieser actionreichen Achterbahnfahrt wollte ich mich somit in meinem ersten Dutzen Spielstunden direkt wieder in die nächste Partie stürzen – ein Effekt, den ich heutzutage bei vielen Konkurrenzprodukten misse. Diese einzigartige Suchtspirale konnte jedoch leider nicht allzu lange aufrechtgehalten werden, was vor allem an der marginalen Progression, und schwindenden Vielfalt mit steigender Spieldauer liegt – aber hierzu vielleicht gleich noch etwas mehr ...

Lobend möchte ich zunächst nämlich noch die bombenfeste Performance mit satten 60 Bildern pro Sekunde hervorheben. Ich weiß, dass Exoprimal sicher nicht der größte Augenschmaus ist, gerade in Anbetracht der gigantischen Wellen voller prähistorischer Jäger, ist diese Tatsache aber durchaus beeindruckend. Und so ist es egal, ob du Exoprimal via Konsole oder aber Gaming-PC genießt, wo du doch in jedem Fall aus Performancesicht eine tolle Erfahrung spendiert bekommst! 

Anzug an!: Das können die Exosuits

Insofern du schon einmal in den kostenfreien Space-Ninja-Multiplayer-Hit Warframe reingeschnuppert hast, dürfte dir zudem das Konzept der Exosuits aus Exoprimal ungemein vertraut vorkommen. Gut kopiert ist ja aber bekanntlich noch immer besser als schlecht selber gemacht und so können auch diese Varianten der maschinellen Anzüge auf ganzer Linie bei mir punkten.

In Anbetracht deines Spielstils (oder der nötigen Rolle für die Gruppe) entscheidest du dich hierbei zwischen einer Reihe von Exosuits, die dich wahlweise zum Schadensgaranten, unüberwindbaren Bollwerk oder alles überblickendem Unterstützer machen. 

Während MMORPGs oder auch Helden-Shooter wie Overwatch 2 sich hierbei aber oft schwertun eine gute Balance zu finden und den Spielern ein Gefühl der Relevanz zu geben, meistert Exoprimal diese Aufgabe (zumindest im PvE) mit Bravour. Entsprechend fühlt sich ein jeder Exosuit einzigartig und besonders an, ist für bestimmte Vorgehensweisen besser geeignet und so ist je nach Aufgabe und Squad einiges an Planungsmöglichkeiten wie auch Taktik geboten. Wiederholt kommt so beim Ableben des Teams das Gefühl auf, dass es nicht zwangsläufig ab Spiel oder Skill scheitert, sondern schlichtweg an der Team-Komposition, die daraufhin "on the fly" angepasst werden kann, um beispielsweise diesen einen gigantischen Trizeratops im zweiten Anlauf dann doch zu überwinden.

Für den Tyranno brauch es gutes Teamwork!

Für den Tyranno brauch es gutes Teamwork! (Image credit: Capcom)

Exoprimal ermutigt dich gar zum Ausprobieren der verschiedenen Suits und so konnte selbst ich den sonst eher behäbigen Tanks etwas abgewinnen, während ich nach Anwendung meines Schildschlags den Dinos beim Umherfliegen zuschaute. 

Abgerundet wird das Exosuit-System schließlich noch durch eine Reihe von Anpassungselementen, welche die Langzeitmotivation oben halten sollen ... womit wir allerdings allmählich zum ersten großen Problem kommen.

Denn ja, die Module sind durchaus spielentscheidend, allerdings eben primär nur in ihrer einzigartigen Form. In den meisten anderen Fällen waren es eher subtile Vorteile, die ein wahrliches Gefühl des Fortschrittes zumindest bei mir missen lassen.

Und dann wären da natürlich noch die Kosmetika. Denn ja, du kannst deinen Exosuit natürlich auch umgestalten, sodass dein jeweiliger Lieblingssuit eher dem entspricht, was du persönlich präferierst. Viele dieser Kosmetika sind aber hinter einer unangenehmen Paywall namens "Battle Pass" verborgen ... womit wir wohl zur größten Schwachstelle kommen.

Battle-Pass-Dilemma

Exoprimal: Im Kampf sollte ein solides Bollwerk in Form eines wuchtigen Tanks nicht fehlen!

(Image credit: Capcom)

Denn wie es heutzutage üblich scheint, so lockt nicht nur ein Triple-A-Game wie Diablo 4, sondern eben auch die Neuerscheinung Exoprimal mit einem zusätzlichen Pass-Modell, was dir für 9,99 Euro in aller Regelmäßigkeit eine Reihe an zusätzlichen Upgrades und Anpassungsoptionen zur Verfügung stellt.

"Ein kostenpflichtiger Battle Pass im Vollpreistitel? Geht es eigentlich noch?", dürften sich jetzt einige denken und auch ich halte leider nicht wirklich etwas von dieser Idee.

Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Exoprimal für seinen mageren Umfang mit 60 Euro ohnehin schon überteuert scheint, wirkt der hinzugefügte Pass zum aktuellen Zeitpunkt wie das i-Tüpfelchen an Dreistigkeit. 

Aber heißt das nun, dass du Exoprimal erst gar keine Chance geben solltest? Jein

Insofern du bereits beim Stichwort "Battle Pass" abgeschaltet hast, dir für 60 Euro einen üppigen Umfang zu Release erhoffst oder als Einzelspieler in die Schlachten ziehen magst, kann ich dir Exoprimal bedauerlicherweise nicht empfehlen. Solltest du hingegen Besitzer eines Game-Pass-Abonnements sein, der bizarren Action etwas abgewinnen können und nach neuen, unterhaltsamen Abenteuern für dich und deine Freundesgruppe Ausschau halten, so könnte sich ein Blick in diesen Dino-Survival-Irrsinn im Stile eines Earth Defense Force rentieren. 

Ich jedenfalls hatte trotz der Macken meinen Spaß, möchte den Battle Pass aber auch gar nicht schönreden. Da dieser für spaßige Abende aber kein Muss ist, werde ich wohl auch künftig, vor allem in Anbetracht der nahenden Updates, noch das ein oder andere Mal einen Blick in Exoprimal riskieren. Denn am Ende hatte ich riesige Freude bei der Dinohatz ... und viel mehr, kann ich von einem Videospiel doch gar nicht verlangen, oder?


So habe ich Exoprimal getestet

Ich konnte leider erst zu Release in Exoprimal hineinschauen, weswegen meine Eindrücke noch recht frisch und die Spielzeit mit 15 Stunden überschaubar ist. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass Exoprimal gerade in Kombination mit Freunden ein wahres Vergnügen ist.

Im Vergleich zum unkoordinierten Kampf mit zusammengewürfelten Mitspielern spürt man hier den Vorteil von gutem Teamplay vollumfänglich und kann sich so mit passenden Exosuits und Taktiken abstimmen. 

Testen konnte ich bisher natürlich nur den einen einzigen Multiplayer-Modus, werde mit entsprechenden Artikeln aber gern auch auf meine Erfahrung mit weiteren, künftigen Spielmodi aufmerksam machen.

Du hältst nach weiteren Tests zu den neuesten Videospieltiteln Ausschau? Dann lass dich von Chris für Strategie auf der Konsole in Form von The Valiant begeistern oder halte Ausschau nach der kommenden Review zu Pikmin 4

Christian Schmidt
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