Ok, Apple: Mit dem A17 Pro und versprochenem Raytracing habt ihr nun definitiv meine Aufmerksamkeit!

Das Apple A17 Pro Logo
(Bildnachweis: Apple)

Auf dem September-Event hat Apple nun die neuen Smartphones wie das iPhone 15 Pro (Max) vorgestellt und hierbei gleich einmal gezeigt, was der brandaktuelle A17 Pro Chip so auf dem Kasten hat.

Regelrecht von den Socken war ich allerdings, als in Cupertino dann noch Raytracing fürs Smartphone angekündigt wurde – ja, richtig gelesen, Raytracing! 

Falls du hiervon noch nie etwas gehört hast: Raytracing lässt die Beleuchtung einer 3D-gerenderten Szene noch realistischer aussehen als jemals zuvor. Echtzeit-Raytracing ist hierbei gewissermaßen so etwas wie der heilige Gral für die besten Spieletitel, bei dem ein jeder Frame dramatisch beleuchtet wird, um die Immersion und den Realismus der Spielegrafik auf das nächste Level zu hieven. 

Zeitgleich ist das Feature jedoch extrem leistungshungrig und kann für gewöhnlich nur von den besten Grafikkarten, Gaming-Laptops und -Desktop-PC-Systemen gestemmt werden. Dass es alsbald also auch für Smartphones bereitsteht, ist wohl eine der größten Überraschungen des 12. Septembers gewesen!

Die Tatsache, dass Apple diese Technologie tatsächlich auf mobile Geräte zuschneiden konnte, ist eine Leistung für sich und wird die besten Handyspiele wie auch künftige Releases im Segment im gänzlich neuen Glanz erstrahlen lassen – Garantiert!

Das iPhone 15 Pro lässt mit A17 Pro Chip Spiele wie Honkai Starrail noch grandioser erscheinen!

(Image credit: Apple)

Wird sich das iPhone 15 Pro (Max) hiermit auch als eines der besten Gaming-Smartphones entpuppen? Gut möglich. Immerhin ist das iPhone nun in Sachen Raytracing der Vorreiter und so wirst du im Apple Store wohl alsbald Kracher zur Hand bekommen, die du in dieser Form nirgendwo sonst auf dem Smartphone erfahren kannst.

So weit wir das erblicken konnten, arbeitet der US-Gigant zudem bereits mit berüchtigten AAA-Spieleschmieden zusammen, um einige der besten Releases der letzten Monate und Jahre, Neuerscheinungen und Smartphone-Exclusives für die neuen iPhones bereitzustellen und so die Leistungsfähigkeit zu untermauern. In Kombination mit Apples Metal API dürfte hier einiges möglich sein ... und die Präsentation von Resident Evil 4 oder Assassin's Creed Mirage war sicher nicht mehr als ein erster Vorgeschmack.

Klar, es bleibt dennoch abzuwarten, wie gut Entwickler auch künftig dieses Potenzial ausschöpfen können oder gar wollen. Und zum aktuellen Zeitpunkt können wir aufgrund mangelnder Hands-On-Erfahrungen auch noch nicht viel über die Qualität und Leistung der Spiele sagen, insofern Raytracing aktiviert ist. Die Einführung selbst ist aber womöglich nur ein erster Schritt, der plötzlich ein viel breiteres Feld und weitere Potenziale für die Apple-eigene Silizium-Serie eröffnet.

Deswegen ist Hardware-Raytracing fürs Smartphone so eine große Sache

Eines mal vorweg: In der Theorie kann ein jeder Prozessor technisch gesehen Raytracing betreiben, der Schlüssel ist allerdings, dies auch schnell und entsprechend effizient zu tun. Software-Raytracing (Rückgriff auf herkömmliche Programmieralgorithmen und eine komplexe Reihe von Beleuchtungsberechnungen) ist aktuell noch viel zu ineffizient, weil es auf CPU-Taktzyklen für die Berechnung angewiesen ist und demzufolge den Prozessor – der ohne schon genug Arbeit vor sich hat – zusätzlich belastet und ausbremst.

Entsprechend wird hier zumeist auf die Grafik-GPUs gesetzt, deren Hardware aktuell aber zumeist leider ebenso wenig für die Durchführung dieser speziellen Berechnung perfekt zugeschnitten ist. Entsprechend hat man bis heute noch Schwierigkeiten, mit dieser Form des Raytracing konstant flüssige Bildraten zu kreieren, die ein spielbares Erlebnis garantieren – kurzum reden wir hier von weniger als 30 Bildern die Sekunde in den allermeisten Fällen.

Doch wie überwindet man diesen Engpass nun? Nvidia hat sich als Vorreiter da etwas ausgedacht und so Raytracing-spezifische Hardware in Form der RTX-Karten entwickelt. AMD und Intel zogen schnell nach und haben inzwischen ebenfalls eine Palette von Raytracing-spezifischer Hardware zur Verfügung ... und künftig folgt sogar Apple!

Die Einführung Raytracing-fähiger Hardware in Form des A17 Pro-Chips offenbart einmal mehr, dass die Ambitionen von Apple im Gaming-Segment stärker präsent zu sein, mehr als nur eine leere Worthülse sein dürften und früher oder später so mit ernsthafter Konkurrenz aus Cupertino zu rechnen ist – zumindest wenn die Hardware geliefert wird. Das iPhone 15 Pro ist ein erstes Exempel, viele weitere könnten folgen ...

Raytracing auf dem Mac? Nicht länger ausgeschlossen

Die WWDC 2022 sowie 2023 hat bereits in Aussicht gestellt, dass wir auch künftig mit mehr und besseren Spielen rechnen dürfen!

(Image credit: Apple)

Das Allerwichtigste an dieser Botschaft ist für mich allerdings nicht einmal der A17 Pro selbst. Und auch das iPhone 15 Pro ist allenfalls beispielhaft für die künftigen Ambitionen des Herstellers aus den Staaten zu nennen. Denn eins ist gewiss: Raytracing-Hardware wird sich sicher nicht nur auf diesen jüngst vorgestellten Chip beschränken.

Der Apple M3, der nächstes Jahr den Markt fluten könnte, wird mit ziemlicher Sicherheit ebenso einen Raytracing-fähigen Grafikprozessor beinhalten. Das wiederum birgt eine ganze Menge Potenzial – nicht nur für die besten Mac-Spiele, sondern auch für Creatives und deren Tätigkeitsfelder, ein Segment, dass Apple schon länger am Herzen liegt.

Während Nvidia bereits eine gewisse Marktdominanz aufweisen kann, wird Apple so womöglich das Tunlichste unternehmen, um diese Vormachtposition künftig aufzulockern und mit eigenen, Raytracing-fähigen M3 (Pro, Max, Ultra) Prozessoren einen Großteil des Marktes für sich zu gewinnen.

Wichtig hierfür ist natürlich auch ein entsprechendes Angebot, was von dieser Power Gebrauch machen kann. Konkret muss Apple nun also im Dauertakt neue Spiele und Programmupdates liefern, um sich zu behaupten.

Das war ja aber ohnehin der Plan. Und wenn der M1 Max wie auch sein Nachfolger eines offenbart haben, dann doch, dass Apples Silizium-Chips ein beachtliches Spielepotenzial beherbergen können – mit Raytracing-Fokus natürlich umso mehr. Der Mix aus Beleuchtungseffekten, MetalFX Upscaling und einer guten Auswahl an neuen und nachträglich gereichten Spieletiteln könnte so also künftig auch für AMD, Intel sowie Nvidia noch gefährlich werden.

Ist das ein Prozess, der in Windeseile vonstattengehen wird? Sicher nicht! Allein aufgrund der Tatsache, dass Windows-Systeme noch immer einen gigantischen Teil des Marktes ausmachen, hat Apple hier noch einiges an Arbeit vor sich. Aber die ersten Mühen beweisen, dass sich der US-Gigant tatsächlich dieser Herausforderung stellen mag ... und als kleiner Apple-Fan könnte ich über diese Entwicklung kaum glücklicher sein! 

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Christian Schmidt
Business Development Manager

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