Sony-Aktie verliert 20 Mrd. Dollar an Wert wegen Microsoft-Activision-Deal

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Nachdem Microsoft Pläne zur Übernahme von Activision-Blizzard angekündigt hatte, ist die Aktie von Sony über Nacht um 13 % gesunken, was einem Verlust von rund 20 Mio. US-Dollar Marktwert entspricht.

Bloomberg und Eurogamer zufolge handelt es sich dabei für Sony um den größten Verlust der Firmengeschichte seit der Finanzkrise 2008.

Aktien anderer japanischer Spieleunternehmen, wie Capcom, Square Enix und Konami sind indes um 5 % gestiegen. Die Aktie von Ubisoft hat auch 11 % an Wert gewonnen.

Der Deal zwischen Microsoft und Activision beläuft sich auf 68,7 Mrd. Dollar (ca. 61 Mrd. Euro), ungefähr zehnmal so viel wie Microsoft für Bethesda gezahlt hat. Die Übernahme soll jedoch nicht vor Mitte 2023 abgeschlossen sein.

Reaktion von Sony? Hoffentlich kein eigener Einkauf

Franchises, die Microsoft durch die Activision-Übernahme erhält

(Image credit: Microsoft)

Es handelt sich um einen der größten, wenn nicht den größten Deal in der Geschichte der Spielindustrie. Natürlich wirft das Fragen dazu auf, wie Sony auf diese Nachrichten reagieren wird, besonders, nachdem das Unternehmen im Zuge dessen so viel Geld verloren hat.

Die einfachste Lösung wäre, dass Sony selbst eine große Übernahme tätigt. Die Übernahme von Studios ist für das Unternehmen kein Fremdwort. Im Jahr 2021 kaufte es unter anderem Housemarque und Bluepoint Games auf. Beide sind jedoch nicht auf dem gleichen Niveau wie Activision und beide Studios hatten bereits sehr enge Arbeitsbeziehungen zu Sony.

Diese Idee wurde auch von denjenigen kritisiert, die in Microsofts Deal eine weitere Konsolidierung der Branche sehen und einen Akt, der weder den Verbrauchern noch den Entwicklern nützt.

Es gibt sogar Spekulationen, dass die Übernahme gegen Antimonopolgesetze verstoßen könnte, was sie nichtig machen würde. Ebenso viele vermuten jedoch, dass das Geschäft ohne größere Probleme über die Bühne gehen wird.

Es ist auch unklar, inwieweit dieser Deal Sony in Bezug auf die Veröffentlichung von Spielen beeinflussen wird. Die naheliegende Annahme ist, dass alle IPs von Activision (Overwatch, Diablo, Crash Bandicoot usw.) Xbox-exklusiv werden.

Aber Phil Spencer, CEO von Xbox Gaming, hat gesagt: „Es ist nicht unsere Absicht, Communities von [der PlayStation-Plattform] wegzuziehen und wir bleiben dem verpflichtet“, was darauf hindeuten könnte, dass zumindest einige von ihnen weiterhin plattformübergreifend sein werden.

Viele glauben, dass dies auf Activisions größte IP, Call of Duty, zutreffen wird. Die Reihe hat auf den PlayStation-Plattformen immer gut abgeschnitten, was für Microsoft äußerst vorteilhaft sein könnte, wenn es das Blatt wenden könnte.

Fans sollten sich jedoch vorsichtshalber darauf vorbereiten, dass künftige Activision-Spiele nur für Xbox erscheinen. Schließlich ist das genauso mit Bethesda passiert, denn Spiele wie Starfield wurden bisher nur für Xbox und PC bestätigt. Von einem Release für PlayStation 5 fehlt jedoch jede Spur.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de