Google Tensor Chipsatz - was steckt dahinter? Der neue Chip des Pixel 6 erklärt

Ein Bild des Google Tensor Chipsatzes
(Bildnachweis: Google)

So stylisch und unverwechselbar die Google Pixel 6-Reihe auch aussieht, so aufregend ist das, was in ihrem Inneren vor sich geht, denn Google hat zum ersten Mal einen hauseigenen Chipsatz für seine Smartphones verwendet.

Der so genannte Google Tensor wurde schon vor einiger Zeit enthüllt, lange vor der Vorstellung des Pixel 6 und Pixel 6 Pro.

Im Folgenden erfahren wir, was genau der Google Tensor Chipsatz ist und warum er die Geheimwaffe des Pixel 6 sein könnte.

Was ist Google Tensor?

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Der Tensor ist der erste von Google entwickelte Prozessor, der speziell für die Pixel-Smartphones entwickelt wurde. Dieser zweite Punkt ist sehr wichtig, denn er bedeutet, dass du ihn wahrscheinlich nicht in anderen Geräten als den Pixel-Handys sehen wirst. Es bedeutet auch, dass Tensor von Grund auf so entwickelt wurde, dass er so gut wie möglich in die Pixel 6 Serie passt.

Das steht im Gegensatz zu Qualcomms Snapdragon-Chipsätzen, die die meisten Android Smartphones antreiben. Auch wenn Qualcomm in einigen Fällen mit Geräteherstellern zusammenarbeitet, um so viel wie möglich aus dem Chipsatz herauszuholen, sind die Chipsätze von Qualcomm in der Regel eher eine Option von der Stange als eine echte Sonderanfertigung.

Wie leistungsstark ist Google Tensor?

Google Tensor verfügt über zwei Hochleistungskerne, zwei durchschnittliche und vier hocheffiziente Kerne, über die Google allerdings keine näheren Angaben gemacht hat.

Das Unternehmen behauptet jedoch, dass der Tensor-Chipsatz eine bis zu 80 % schnellere Performance als beim Pixel 5 ermöglicht. Das ist eine große Zahl, aber das Pixel 5 wurde mit dem Mittelklasse-Chipsatz Snapdragon 765G ausgeliefert.

Zusammen mit der Tatsache, dass er ein Jahr alt ist, bedeutet das, dass der Tensor nicht unbedingt leistungsfähiger ist als der Snapdragon 888, der das OnePlus 9 und viele andere Android-Flaggschiffe antreibt.

Ein Bild des Google Tensor Chipsatzes

(Image credit: Google)

Google hat jedoch angemerkt, dass Tensor sich mehr darauf konzentriert, dass die Komponenten gut zusammenarbeiten, als dass sie einzeln Spitzenleistung bieten. Das könnte bedeuten, dass er in Benchmarks nicht an der Spitze steht, aber in der realen Welt besser funktionieren könnte.

Darüber hinaus hat Google ihn nicht direkt mit konkurrierenden Chipsätzen verglichen, und die Leaks sind sich nicht einig, ob er etwas mehr oder etwas weniger leistungsfähig ist als die besten alternativen Android-Chipsätze. 

Du kannst aber davon ausgehen, dass er einer der leistungsstärksten Chipsätze in einem Android Smartphone sein wird, und er hat mehr zu bieten als nur Leistung, wie wir weiter unten erläutern werden.

Was hat Google Tensor noch zu bieten?

Beim Google Tensor geht es nicht nur um die reine Leistung. Google Tensor wurde mit Blick auf maschinelles Lernen und KI auf dem Gerät entwickelt, um Dinge wie Spracherkennung und Bildverarbeitung zu verbessern und so die Übersetzung, den Google Assistant, die Kamera und andere Aspekte des Smartphones schneller und genauer zu machen.

So kann das Pixel 6 z. B. Nachrichten und Videos mit der neuen Live-Übersetzungsfunktion sofort übersetzen und die Kamera kann noch bessere Fotos aufnehmen, die selbst bei schlechten Lichtverhältnissen, wie z. B. bei sternenklaren Nächten, so aussehen, wie du sie in Erinnerung hast.

Ähnlich funktioniert Tensor auch bei der Videoaufnahme und sorgt für genauere und lebendigere Farben, selbst bei 4K-Aufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde.

Und auch die Gesichtserkennung beim Fotografieren sollte dank Tensor schneller und genauer sein.

Ein Bild des Google Tensor Chipsatzes

(Image credit: Google)

Google behauptet, dass Tensor sowohl Verbesserungen an bestehenden Funktionen als auch ganz neue Funktionen ermöglicht, wie den neu angekündigten Bewegungsmodus, die Gesichtsunschärfe und den Sprachverstärkungsmodus für Videos.

Das Unternehmen sagt auch, dass es die Pixel 6 Modelle dazu befähigt, mit der Zeit immer besser zu werden.

Laut Google spart der Tensor im Vergleich zu anderen Chipsätzen viel Strom, was zu einer längeren Akkulaufzeit führt.

Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Eine weitere Sache, die Google hervorgehoben hat, ist die Sicherheit des Chipsatzes. Der Tensor verfügt über einen Sicherheitskern (was bedeutet, dass sensible Aufgaben in einer speziellen Umgebung ausgeführt werden können) und wird durch einen Titan M2 Sicherheitschip ergänzt. Beide zusammen machen das Pixel 6 widerstandsfähiger gegen Angriffe als frühere Modelle der Reihe.

Google behauptet sogar, dass das Pixel 6 und das Pixel 6 Pro über die meisten Hardware-Sicherheitsebenen aller Smartphones verfügen. Unabhängige Tests in Sicherheitslabors haben gezeigt, dass sie allen Arten von Hightech-Bedrohungen wie elektromagnetischen Analysen, Spannungsstörungen und Laser-Fehlerinjektionen standhalten können.

Dank des Google Tensor-Chipsatzes erhält das Pixel 6 außerdem fünf Jahre lang Sicherheitsupdates, während andere Android-Smartphones meist nur ein paar Jahre lang solche Updates beziehen.

Ist Tensor günstiger für Google?

Ein letzter potenzieller Vorteil, wenn Google seine eigenen Chipsätze herstellt, ist, dass es kein anderes Unternehmen wie Qualcomm bezahlen muss und dadurch Geld sparen könnte. Das Schlüsselwort dabei ist aber "irgendwann".

Google hat sich zwar nicht zu den finanziellen Aspekten von Tensor geäußert, aber M. Brandon Lee von This is Tech Today hat kürzlich erklärt, dass die Entwicklung eines neuen Prozessors viel Zeit in Anspruch nimmt und dass die Einsparungen zwar irgendwann, aber erst in einigen Jahren eintreten werden.

Doch wenn es so weit ist, könnten die Preise für die Smartphones sinken oder Google könnte das Geld in andere Technologien und Funktionen investieren, die in zukünftigen Pixels zum Einsatz kommen könnten. Aber das ist ein Vorteil für einen anderen Chipsatz und ein anderes Mal.

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Franziska Schaub
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Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.

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