Ein weiteres Fehlinvestment von Square Enix?
Jedoch nicht das Ende für Outriders
People Can Fly, die Entwickler des Third-Person-Shooter Outriders, verrieten kürzlich, dass das Team seit Veröffentlichung des Titels im letzten Jahr keine Tantiemen erhalten hat. Ebenso wenig scheint der Publisher Square Enix mit dem Spiel Gewinne zu erzielen.
Im jüngsten Finanzbericht erklärte das Entwicklerstudio, dass der "Anspruch auf Tantiemen" gelte, insofern Square Enix genug der Kosten zurückerhalten habe. Bis zum 31. Dezember letzten Jahres war dies jedoch nicht der Fall, weswegen People Can Fly bisher leer ausging. Folglich bedeutet dies, dass "die Nettoerlöse aus dem Verkauf von Outriders nicht ausreichten, um die Kosten und Ausgaben zu decken, die dem Verlag für die Entwicklung, den Vertrieb sowie die Vermarktung des Titels entstanden sind."
Eine traurige Nachricht, welche mit Sicherheit auch dem zunächst generisch wirkenden Erscheinungsbild des Sci-Fi-Koop-Shooters geschuldet sein mag. Hinter der Fassade verbirgt sich allerdings knackiges, spaßiges Spielvergnügen. Insbesondere die Klassen und ihre teilweise absurd mächtigen Fähigkeiten, die von Gegnern nur ein Häufchen Elend übrig lassen, können überzeugen. Oder könntest du als Action-Fan widerstehen mit dem Devastator als lebendiger Meteorit von oben hinabzustürzen und deine Feinde in Asche zu verwandeln?
Outriders hätte einer der letztjährigen Überraschungshits werden können. Insbesondere nachdem es ab Tag 1 im Xbox Game Pass zur Verfügung stand und eine beachtliche Anzahl von Spielern erreicht hatte. Steam Charts verwies auf mehr als 100.000 zeitgleich aktive Nutzer auf ihrer Plattform. Leider konnte sich die anfängliche Popularität jedoch nicht in einen Gewinn ummünzen lassen.
Eine Reihe von Fehlschlägen
Square Enix hat in den letzten Jahren einige hochkarätige Misserfolge verbuchen müssen - allen voran Marvel's Avengers, welches als großes Service-Spiel konzipiert war und von Crystal Dynamics entwickelt wurde. Jahrelange Entwicklung ließ hoffen, dass der Titel sich in den Erfolgsreigen der Spider-Man-Spiele von Sony eingliedert. Während die Kritiker jedoch nur mäßig überzeugt waren, blieb vor allem der Großteil der Spielerschaft dem Marvel-Heldenensemble fern. Dies spiegelt auch der Finanzbericht von Square Enix aus dem Jahr 2021 wider, welcher den Titel als "nicht so erfolgreich" wie gewünscht kennzeichnet.
Leider blieb der große Erfolg auch mit Guardians of the Galaxy aus. Square äußerte, dass "trotz guter Kritiken die Verkäufe des Spiels zum Start hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückblieben." Immerhin wurde ergänzt, dass im weiteren Verlauf noch ein Anstieg an Verkäufen zu verbuchen war.
Sicher nicht der größte Square Enix Titel, aber womöglich der größte Misserfolg in jüngster Vergangenheit ist jedoch Babylon's Fall. Zu Jahresbeginn hatte das Koop-Rollenspiel bereits einen Monat nach Release keine Spieler mehr und wurde auf Steam von überschaubaren 8(!) Spielern gespielt.
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In Anbetracht dessen ist nachvollziehbar, weshalb Square Enix zu Beginn der Woche verkündete, einen Großteil des Studios sowie Spielekatalogs an eine Investmentgruppe zu verkaufen. Zum Verkauf zählt neben Crystal Dynamics auch Eidos Montreal und Square Enix Montreal, welche sich für Reboots von Tomb Raider, Deus Ex sowie die Marvel-Spiele des Publishers verantwortlich zeichnen. Darüber hinaus beinhaltet der Verkauf die Rechte an Tomb Raider, Deus Ex, Thief sowie Legacy of Kain.
Während der Verkauf noch nicht vollends über den Tisch ist, ist ein möglicher Hoffnungsschimmer, dass zumindest einige der beliebten Serien von den Entwicklerteams nun zu neuem Leben erweckt werden können und nicht an fremde Studios weitergegeben wurden, welche keine Verbindung zu jenen Projekten haben.
Für Outriders noch nicht das Ende
Abschließend gute Nachrichten für Outriders- Fans. Auch wenn das Spiel keinen Gewinn abwirft, entwickelt People Can Fly mit der Erweiterung Worldslayer noch immer neue Zusatzinhalte für Outriders.
Die Erweiterung spielt hierbei auf der gleichen außerirdischen und mitunter skurrilen Welt von Enoch, bietet dabei jedoch eine neue Kampagne für hochstufige Spielercharaktere, einen eigenen Klassenbaum und jede Menge neue Beute.
Besonders interessant sind die Apokalypse-Stufen: ein System, welches den Schwierigkeitsgrad für deine Freunde und dich nach Wunsch noch einmal deutlich anzieht. Mach dich zu Release am 30. Juni also gefasst auf mehr und wunschweise schwere Looter-Shooter-Action.
Hast du den Xbox Game Pass und weißt bis Ende Juni noch nicht, was du zocken sollst?
Vielleicht hilft dir dann unsere Übersicht der Zugänge zu Game Pass Titeln im Mai 2022.
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- Julian BensonContributor, TechRadar Gaming