China setzt verstärkt auf Linux, um Windows alsbald hinter sich zu lassen

China könnte sich in 2022 nach mehreren Dekaden endlich stärker von Microsoft und Windows loskapseln
(Bildnachweis: Shutterstock)

China ist nunmehr einen Schritt näher dran, Windows von seinen staatlichen Endgeräten zu entfernen - ein Vorhaben, welches bereits seit mehr als zwei Dekaden verfolgt wird. 

Wie The Register berichtet, hat sich das Land entlang des Konfliktes mit den Vereinigten Staaten darauf konzentriert, vollständig auf Linux umzusteigen. Die bisher vermisste Unterstützung auf Seiten der Entwickler könnte jetzt entlang des Starts vom openKylin-Projekt ihre Wende erfahren. 

Ziel des Projektes ist es dabei, die Entwicklung von Kylin-Linux-Distributionen zu beschleunigen. Hierbei handelt es sich um Betriebssystem-Distributionen, die vollständig in China hergestellt werden. Zu den Projekt-Teilnehmern zählen bereits jetzt etwaige Entwickler, Hochschulen und Universitäten. 

Sich von Windows distanzieren

Bislang haben sich mehr als 20 chinesische Firmen und Institutionen dem Projekt angeschlossen. Hierunter zählt auch das chinesische Advanced Operating System Innovation Center. 

In der jetzigen Phase werden Mitglieder fortan an Versionsplanung, Plattformentwicklung sowie der Charta der Gemeinschaft arbeiten. Mittel- und langfristig sollen Projektmitglieder jedoch versuchen, das Betriebssystem für aktuelle und kommende Generationen von Intel- sowie AMD-Chips zu optimieren. Weiterhin gilt es RISC-V-CPUs zu unterstützen, x86-to-RISC-V-translation-layer zu entwickeln, an Schnittstellen zu feilen und so weiter. 

Kylin wurde 2001 als Kernel für Regierungen und militärische Geräte eingeführt, basierte hierbei jedoch noch auf FreeBSD. Ein knappes Jahrzehnt später wurde dann auf Linux umgestellt und vier Jahre darauf zudem eine Ubuntu-Version eingeführt.

Inzwischen hat sich das Verhältnis zwischen China und der USA fortwährend angespannt. Die US-Regierung wirft dabei der chinesischen wiederholte Cyberangriffe auf Institutionen sowie zahlreiche Cyberspionagekampagnen vor. Außerdem beschuldigt man chinesische Hersteller wie Huawei, die angeblich Hintertüren in Produkte verbauen, um damit die nationale Sicherheit zu gefährden. 

China hingegen hat die Vorwürfe wiederholt als unbegründet zurückgewiesen und versucht weiterhin, die Abhängigkeit von westlicher Software, Hardware und Dienstleistungen des Westens zu verringern. 

Westliche Geheimdienste warnen darüber hinaus vor bevorstehender Invasion Taiwans durch das Nachbarland China. Das Interesse an der "abtrünnigen Provinz" könnte folgenschwere Auswirkungen auf die Wirtschaft und Technikbranche haben. Taiwan beinhaltet nämlich mit seiner Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) einen der größten und fortschrittlichsten Halbleiterhersteller der Welt - der infolge eines Krieges ebenso in die Hände von China fallen könnte...

Via The Register

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Christian Schmidt
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