AMDs Marktanteile durch die Ryzen-CPUs könnte in naher Zukunft einen herben Rückgang erleiden.
Prognosen zufolge wird ein Umsatzrückgang von 26% befürchtet - und nicht zuletzt könnte Intels Erfolg mit der Alder Lake-Reihe sich hierfür maßgeblich verantwortlich zeigen. Laut Joseph Moore, Marktanalyst bei Morgan Stanley, ist der Umsatzeinbruch bei AMD mehreren Branchenfaktoren geschuldet.
Mitunter ist hierfür der ohnehin taffe PC-Markt in 2022 verantwortlich. Allgemein verzeichnet man einen Rückgang in der Käuferschaft und dem Interesse an Desktop-CPUs. Zu AMDs Leidwesen wurde zudem die 12. Generation von Intels Alder-Lake-Prozessoren sehr gut aufgenommen. Gepaart mit der Verzögerung der Zen 4-CPUs aus den eigenen Reihen, scheinen die Aussichten infolgedessen derzeit nicht allzu rosig.
Aber es gibt auch einen Hoffnungsschimmer. Denn obwohl Moore auch für das kommende Jahre einen zusätzlichen Umsatzrückgang von 2% prognostiziert, ist jener eher als Marktkorrektur zu betrachten, auf welche im Anschluss eine "relative Stabilität" folgen könnte. Weiterhin nehmen AMDs Anteile in anderen Bereichen, wie dem Serverbereich und jenen der Laptop-Prozessoren, weiter zu.
Die dunklen Wolken am Horizont sind unbestreitbar... - das Ende von Team Rot verheißen sie aber noch lange nicht.
Analyse: AMD muss dringend an Fahrt gewinnen
Aktuelle Gerüchte deuten - glücklicherweise - auf verheißungsvolle Zeiten für AMD. So dürften die Ryzen-7000-Prozessoren bereits Mitte September den Markt ergänzen. Derzeit verdichten sich zumindest Spekulationen um den genannten Erscheinungsraum und auch der Kaufrückgang bei der 5000er-Reihe deutet darauf hin, dass Fans bereits mit der kommenden Generation liebäugeln.
Laut AMD gibt es jedoch insbesondere bei den Ryzen 5000-CPUs noch "überschüssige" Restbestände, die an die Käuferschaft gebracht werden sollen. Gefördert könnte ein Kaufentschluss hierbei durch eine attraktivere Preisgestaltung werden - gute Nachrichten also für alle Sparfüchse unter uns.
Insofern sich AMD jedoch einen Vorsprung vor der Konkurrenz aus dem Hause Intel erarbeiten will, müssen die Ryzen 7000-Prozessoren nicht nur zeitnah, sondern auch noch vor der Raptor Lake-Reihe von Intel das Marktsegment erreichen.
Unabhängig vom Erscheinungszeitpunkt und der Leistungsfähigkeit der Prozessoren gibt es jedoch noch einige weitere Faktoren, die sich auf den Umsatz beider Parteien auswirken dürften. Beispielsweise zählen hierzu die passenden Motherboards und deren Verfügbarkeit. Während der AMD Ryzen 7000 ein AM5-Motherboard benötigt, sind bei Intel Motherboard-Chipsätze der 700er-Reihe fällig. Ob und wie groß die Verfügbarkeitsmenge sein wird, bleibt aber auch hier abzuwarten.
Ganz egal jedoch, ob Motherboards zur Verfügung stehen oder nicht: Wir sollten uns zunächst einmal in Geduld üben und abwarten, ob die neuesten Prozessoren auch tatsächlich die Erwartungen erfüllen und ihrem Hype gerecht werden - auch wenn ein Upgrade durchaus verlockend klingen mag...