Business Banking zunehmend digitalisiert
Privat erledigen viele ihre Bankgeschäfte online - warum nicht auch geschäftlich?
Im Privatleben organisieren sich die Menschen immer mehr digital. Das gilt auch für Banking oder ähnliche Dienstleistungen. Bankgeschäfte erledigen sie vom Küchentisch aus. Da ist es wenig überraschend, dass dadurch auch im Berufsleben neue Erwartungen entstehen. Wer am Wochenende seine Bankgeschäfte online erledigt hat, wird sich montags fragen, ob das nicht auch für seine beruflichen Geschäfte geht. Am Bankschalter anstehen, um die gleichen Vorgänge zu erledigen, ist wenig attraktiv und kostet unnötig Zeit. Insbesondere im Mittelstand suchen die Unternehmen verstärkt nach digitalen Lösungen. KMU erwarten von ihrer Bank heute, dass sie innovativ ist, und dass die Bankgeschäfte sich bequem digital erledigen lassen.
Der Mittelstand und seine Hausbank
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) waren bisher eng mit ihrer Hausbank verflochten. Der deutsche Mittelstand ist stark und macht mit 3,6 Millionen Unternehmen 99,6 Prozent der gesamten Unternehmen in Deutschland aus. Sie sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und wenn es um Finanzfragen ging, war die Hausbank immer der erste Ansprechpartner. Der gesamte Zahlungsverkehr und das Girokonto – alles war bei traditionellen Finanzinstituten. Doch auf dem Markt gibt es mittlerweile einige Challenger für die Banken: die Fintechs. Hier haben die Banken bereits einige Kunden, insbesondere Privatkunden, verloren.
Fintechs bieten eine digitale Alternative
So wie die Privatkunden sind auch immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen auf der Suche nach einer Alternative zur traditionellen Bankbeziehung. Bereits jedes fünfte kleine Unternehmen denkt über die Möglichkeit nach, mit einer Fintech-Plattform zusammenzuarbeiten und das Geschäftskonto online zu führen. Anbieter wie Qonto haben hier die Nase vorn. Sie bieten ihren Kunden nicht nur Banking-Lösungen an. Sie haben wettbewerbsfähige Preise und ein besseres Angebot. Ihre Dienstleistungen haben beispielsweise Schnittstellen, mit denen sich die Buchhaltungssoftware direkt mit dem Konto verbinden lässt. Das volldigitale Geschäftskonto hat eine intuitive Nutzeroberfläche und lässt sich per App oder einfach im Browser aufrufen. Die deutsche IBAN erleichtert den Geldtransfer. Bei diesem Konto ist es ganz einfach möglich, zusätzliche Nutzer mit klaren Befugnissen hinzuzufügen, Belege direkt den Zahlungen zuzuordnen oder Sammelüberweisungen zu tätigen.
Unternehmen wünschen sich mehr Unterstützung, nicht nur bei den Bankgeschäften. Sie suchen nach Lösungen, die bei der Absatzsteigerung, bei der Verbesserung von Geschäftsprozessen und beim Kundenservice helfen, und können sich vorstellen, dass Fintech-Unternehmen hier Unterstützung bieten.
Unternehmen suchen innovative Finanzpartner auf Augenhöhe
Firmenkunden wollen auch im Bankbereich mehr Digitalisierung. Die sogenannten „Hidden Champions“ punkten in Deutschland und weltweit mit innovativen Dienstleistungen, Produkten und Problemlösungen. Die heimlichen Weltmarktführer sind ein wichtiger Teil der Wertschöpfung. Sie wünschen sich auch beim Banking einen dynamischen, innovativen Partner, mit dem sie auf Augenhöhe verhandeln können. Wenn die Hausbanken jetzt nicht anfangen, bequeme und integrierbare Lösungen für den Mittelstand anzubieten, wird dieses Geschäftsfeld langfristig an innovative Fintechs verloren gehen. Banken sind für die Unternehmen nicht mehr länger eine Institution, sie sind ein Servicebaustein in ihrem Ökosystem
Vorzüge des Digitalen nutzen
Anfangs war es für viele ein Verzicht, nicht mehr zur Bankfiliale zu gehen. Weniger zwischenmenschliche Interaktion, weniger persönliche Beratung, weniger Papierkram sehen die Kunden mehr und mehr als Vorteil. Vor allem spart es Zeit, die dann für die wichtigen Dinge bleibt. Noch vor wenigen Jahren waren bestimmte Vorgänge online überhaupt nicht denkbar, beispielsweise sich online zu identifizieren. Heute spart das Video-Ident-Verfahren wertvolle Zeit. Durch neue Gesetze, wie die DSGVO – Datenschutzgrundverordnung – sind die Daten sicher, darauf können sich Privatpersonen und auch Unternehmen verlassen.
Darüber hinaus bieten die digitalen Alternativen meist auch einen ganz erheblichen Kostenvorteil. Statt 30 bis 50 Euro pro Monat gibt es die digitalen Geschäftskonten für 10 Euro, teilweise sind sie sogar kostenlos.
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Ein weiterer Vorzug des Digitalen: Die physische Kreditkarte ist angesichts von Bezahlmöglichkeiten via Smartphone oder Uhr überflüssig, beim Online-Einkauf sowieso.
Komplexe Geschäfte finden noch in der Filiale statt
Wenn es um komplexere Finanzangelegenheiten geht, wie eine Finanzierungsberatung oder ein größeres Darlehen, steht wahrscheinlich auch weiterhin der Besuch in einer Bankfiliale an, aber nur wenn es unbedingt sein muss. Die gesamte Branche arbeitet bereits daran, auch hier für Entlastung für die Kunden zu sorgen. Die Bedeutung von Banking- und Buchhaltungsdienstleistungen, die sich digital in die Geschäftsprozesse einfügen, wächst.
Bankingsoftware als Ergänzung
Die wenigsten Unternehmen haben nur ein einziges Konto. Mit einer modernen Bankingsoftware haben User nicht nur das Geschäftskonto, Tagesgeldkonto oder Geldanlagen auf einen Blick. Dort lassen sich auch Verträge verwalten oder Kundenkonten bei Onlineanbietern, wie Amazon oder ebay. Im Auswertungsbereich sind komplexe Analysen möglich, auf deren Grundlage sich die Unternehmensfinanzen besser planen lassen. Damit sind eine aktive Liquiditätsplanung und vielfältige Prognosen möglich. Sie trägt auch dazu bei, dass Anwender ihre Geldausgänge und Einnahmequellen besser verstehen. Eine sehr praktische Funktion ist dabei der Zahlungskalender. Darin sind Termine für Zahlungen oder für Geldaus- und -eingänge ersichtlich. Durch farblich unterschiedliche Markierungen wird es gleich noch übersichtlicher.