Digitale Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft

Mobiles Arbeiten
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Die Welt verändert sich permanent, und die Veränderungen durchziehen unzählige Lebensbereiche. Doch vor allem zwei Richtungswechsel werden Einfluss auf die Zukunft nehmen: die fortschreitende Digitalisierung und der anhaltende Trend der Nachhaltigkeit. Selbst Bewohner entlegenster Regionen kommunizieren per Smartphone, bereits Kinder setzen sich rund um den Globus für den Klimaschutz ein. Dass sich moderne Technologien und Umweltbewusstsein nicht ausschließen, sondern sogar gegenseitig fördern können, zeigen unter anderem die folgenden Beispiele.

Von Landwirten, Kühen und Dünger

Längst hat die Digitalisierung auch in das Agrarwesen Einzug gehalten: Das Precision Farming der Landwirtschaft 4.0 erlaubt durch exakte Berechnungen und Computeranalysen Einsparungen von Pflanzenschutzmitteln, Kraftstoffen und weiteren Betriebsmitteln und schützt dadurch auch die Umwelt.

Hightech im Stall und auf dem Feld

  • Ohne Drohnen geht es nicht mehr: Sie sorgen für biologischen Pflanzenschutz und lassen nützliche Schlupfwespen über Maisfeldern frei, sie fotografieren zur späteren Analyse die Färbungen von Blumen, Bäumen und Weizen auf Wiesen, Wäldern und Äckern, sie durchsuchen hohes Gras vor dem Mähen nach Rehkitzen und sie erfassen durch spezielle Sensoren einen möglichen Pilzbefall zur exakten Düngemittel-Berechnung
  • Sämaschinen und Schlepper fahren satellitengesteuert in vorgegebenen Spuren
  • Automatische Melksysteme ermitteln und analysieren Milchmengen und -qualität und setzen sie ins Verhältnis zu Fütterung und Bewegungsradius der Kuh
  • Smartphones fungieren als Frühwarnsystem für Schlechtwetter-Fronten

Von Wiesen zu Wäldern – zur Kompensation nicht nur der baumlosen Äcker, sondern vor allem des allgemeinen CO²-Fußabdrucks werden woanders Bäume gepflanzt …

Suchen, Tracken, Bäume pflanzen

ecosia, die nachhaltige Suchmaschine

Zwei Unternehmen, eine Idee: Sowohl die im Jahr 2009 gegründete Suchmaschine Ecosia als auch das junge Start-up Parcello bieten Internetusern die Möglichkeit, allein durch die Nutzung ihrer Angebote der Umwelt Gutes zu tun. (Image credit: stock.adobe.com @ Freedomz)

Nachhaltige Sendungsverfolgung

Inzwischen kennt wohl jeder das Gefühl, auf eine Paketzustellung durch Hermes, DHL, DPD, Amazon und Co. zu warten und nicht zu wissen, wo es sich gerade befindet. Nicht jeder ist sich jedoch bewusst, wie viele CO2 Emissionen durch die zunehmenden Warenbestellungen über das Internet verursacht werden. Parcello hat sich beider Probleme angenommen: Je häufiger Kunden über ihre Seite ihre Lieferungen nachverfolgen, desto mehr Bäume werden von ihnen gepflanzt.

Ecosien statt googeln

Fraglos ist Google die weltweit meistgenutzte Suchmaschine. Doch das heißt nicht, dass man nur dort die gewünschten Informationen erhält. Bei Ecosia beispielsweise erhält man sogar mehr als das: Mit jeder rund 45. Eingabe in die gleichnamige Suchmaschine wird ein Baum gepflanzt. Ein weiterer Pluspunkt auf dem Weg zur nachhaltigen Digitalisierung: Sämtliche Server des Unternehmens werden ausschließlich mit regenerativen Energien betrieben.

Von Sonne, Deep Learning und Umhängetaschen

Apropos regenerative Energien: Während für die meisten Einwohner in Industriestaaten der Anschluss an ein Stromnetz als Selbstverständlichkeit gilt, trifft das für viele andere Gegenden rund um den Globus nicht zu.

Am Kiosk das Smartphone aufladen

Viele ländliche Gegenden in Afrika und Asien teilen die gleichen Probleme: große Hitze und fehlende Stromzufuhren. Die große Hitze ist nun zur Lösung avanciert – dank zweier Berliner Architekten. Ihre mobilen Solarkioske erlauben durch die Gewinnung von Sonnenenergie nachhaltige Lösungen für Wasseraufbereitung, Kommunikation und Informationstechnologie, wo immer sie benötigt werden. Bislang profitieren Einwohner aus rund 120 entlegenen Gemeinden von den flexiblen Business Hubs und laden dort ebenso ihre Handys auf wie sie den Stromzugang für die Abwicklung internationaler Geschäfte nutzen.

Das Sonnenlicht vorab bestimmen

Auch das britische Start-up Open Climate Fix nimmt sich der Solarenergie an – von klein kann man hier allerdings nicht reden. Mit der künstlichen Intelligenz zum maschinellen Self-Learning sowie dem Rückgriff auf Satellitendaten sollen schon bald kurzfristige Online-Prognosen der exakten Bestimmung des Sonnenlichts und dadurch präzise Voraussagen zur weltweiten Solarstromproduktion getroffen werden können. Durch stetig verbesserte Algorithmen sollen spätestens ab 2030 jährlich rund 100 Millionen Tonnen Emissionen eingespart werden können.

Laufen und Laden

Alle guten Dinge sind drei: Sonne, aber auch Bewegung sind die Grundpfeiler der Umhängetaschen von Sunny Bag. Denn nicht nur optisch liegen die Accessoires des österreichischen Unternehmens im Trend – sie verfügen an ihren Außenseiten zudem über flexible Solarpaneele, die selbst bei Regen laufend einen ebenfalls in die Tasche eingewebten Hochleistungs-Akku mit Strom versorgen. So müssen GPS oder Smartphone zum Laden nur noch mit einem der USB-Ausgänge verbunden werden.

Von Mobilität, Papier und Lebensmitteln

Laufen ist eine Option – für nachhaltige Mobilität aber auch E-biken, Carsharing und Co. Und davon muss nicht nur die Umwelt profitieren …

Belohnung statt Strafe

Aus Portugal kommt die Idee, Bestrafungen für umweltschädliches Verhalten durch Belohnungen für eine nachhaltige Lebensweise zu ersetzen. Wer sich auf dem Blockchain-basierten Netzwerk CEiiA AYR einträgt, kann durch die Nutzung klimafreundlicher Transportmöglichkeiten jederzeit sogenannte „Eco-Credits“ sammeln. Wie bei anderen Vorteilsprogrammen auch, lassen sich die Punkte mit dem Erreichen einer vorgegebenen Anzahl gegen Produkte oder Dienstleistungen eintauschen. Dabei misst die digitale Plattform nicht nur das Verhalten ihrer User. Die analysierten Daten erhalten auch wertvolle Informationen dazu, wie genau Verbraucher ihre Transportentscheidungen treffen und bieten so die Basis für künftige nachhaltige Entwicklungen auf dem Mobilitätssektor.

Die Umwelt lässt sich nicht nur durch die Einsparung von CO²-Emissionen schützen, sondern auch durch einen reduzierten Papierverbrauch …

Quittungen erhalten

Nun auch digital: der Kassenbon

(Image credit: stock.adobe.com @ Koonsiri)

Auf Papier kann man bei Quittungen verzichten – dank einer durch Crowdfunding finanzierten Entwicklung des Unternehmens eReceipts. Die elektronische Quittungs-Variante bietet gleich zahlreiche Vorteile:

  • Der Papierverbrauch wird drastisch gesenkt, die Umwelt und das Klima geschont.
  • Sämtliche e-Quittungen werden automatisch in einer sicheren Cloud abgelegt und lassen sich jederzeit mit einem Zugangscode über mobile Endgeräte abrufen.
  • Zeit und Kosten für die Ausstellung und das Ausdrucken von Quittungen aus Papier werden eingespart.
  • Verbraucher erhalten eine übersichtliche Darstellung ihrer Belege und werden des aufwendigen Abheftens in Ordnern enthoben.

Ob aus Papier, Kunststoff oder Aluminium: Immer mehr Verpackungen werden mit digitalen Technologien ausgestattet – und sorgen so unter anderem für eine längere Haltbarkeit von Lebensmitteln …

Aktiv und smart

Auf zwei Arten können Verpackungen eine längere Haltbarkeit ihres Füllguts garantieren:

  • Aktive Verpackungen treten Dank in die Verpackungsmaterialien integrierter Lichtfilter oder Sauerstoffabsorber mit ihrem Inhalt in eine Wechselwirkung.
  • Intelligente Verpackungen wählen die digitale Variante: Sie kommunizieren mittels eingearbeiteter Sensoren, QR-Codes oder LEDs, Augmented Reality oder Funkchips mit ihrer Außenwelt. Durch Verfärbungen informieren Zeit/Temperatur-Indikatoren an der Außenseite einer Milchflasche deren Besitzer über die aktuelle Frische des Getränkes, in der Folie des Frischfleisches über dessen Temperatur und empfohlene weitere Lagerdauer.

So lassen sich Lebensmittelverschwendungen vermeiden – ebenso wie mit den französischen Open Food Facts …

Wissen, was man isst

Offene Fakten schaffen

Sowohl per App als auch auf der unternehmenseigenen Webseite lassen sich weltweit Open Food Facts abrufen: Aus Frankreich stammt die Idee, Lebensmittel mit dem Umwelt-Eco-Score auch nach ihrem ökologischen Fußabdruck zu bewerten und nicht nur hinsichtlich ihrer Nährstoffe.

Jeder einzelne kann zu dem kollaborativen Projekt der Non-Profit-Organisation beitragen und auf der offenen Plattform Fakten zu Lebensmitteln ergänzen – von ihrem Fett-, Zucker und Kohlenhydratgehalt über Allergene, Herkunft und Alkoholgehalt bis hin zu Recycling- und Verpackungsinformationen.

Nachhaltige Lebensmittel finden

Mit der CodeCheck-App lassen sich anhand der Barcodes auf Lebensmitteln Produktinformationen zu deren Herkunft, Anbauweise und Inhaltsstoffen aufrufen; im Falle einer negativen Umweltbilanz werden klimafreundlichere Alternativen angeboten. Nicht nur Informationen zu ökologisch unbedenklichen Lebensmitteln lassen sich dank moderner Digitalisierungstechnologien weltweit unter Usern teilen…

Per Internet die Umwelt retten

Dank des weltweiten Siegeszugs der Digitalisierung lassen sich alleine mit einem einzigen Post Millionen anderer Internetnutzer erreichen – und im Alltag im Sinne der Nachhaltigkeit einsetzen:

Die Ozeane von Plastik befreien

Wer über den Hashtag #netzgegenplastik einen individuellen Beitrag zum Thema Umweltschutz veröffentlicht, unterstützt automatisch die Aktion „Pacific Garbage Screening“: Pro Eintrag wird der Kampf gegen die Verschmutzung der Weltmeere mit einem Euro unterstützt.