Apple Glasses könnten zunächst eine Nische bedienen, wie die Google Glass

Tim Cook
(Bildnachweis: Apple)

Apples erstes Headset könnte einem neuen Bloomberg-Bericht zufolge ein teureres Produkt sein, das sich an Liebhaber richtet und dem irgendwann ein ambitionierteres Produkt folgt. Das fragliche Smart Wear könnte allerdings mehr VR als AR umfassen. Ob es mit früheren Gerüchten über die sogenannte Apple Glasses übereinstimmt, ist also unklar.

Das angebliche erste Headset, das vermutlich den Codenamen N301 trägt und sich in einer späten Prototypen-Phase befindet, wird sich mehr auf VR mit einigen begrenzten AR-Fähigkeiten konzentrieren, und Apple plant, es bereits 2022 auf den Markt zu bringen, so Quellen gegenüber Bloomberg. In Anbetracht der Tatsache, dass es gegen die reinen VR-Headsets von Oculus, HTC und PlayStation VR konkurrieren soll, sind wir uns nicht sicher, wie viel Augmented-Reality-Funktion das erste Apple-Headset haben wird. 

Aber die Quellen deuten darauf hin, dass das erste Apple-Headset weitaus teurer sein wird als diese VR-Geräte - aber anstatt direkt mit einem genauen Preisschild herauszukommen, legen die Informationen von Bloomberg nahe, dass das Unternehmen seine Einzelhandels-Exklusivität zu seinem Vorteil nutzen wird. Was auch immer die endgültigen Kosten sein werden, selbst wenn Apple ein Headset pro Tag in seinen Stores verkaufen könnte, angesichts von etwa 500 stationären Geschäften, deutet das auf einen Absatz von unter 200.000 Headsets pro Jahr hin. 

Das ist zwar eine dürftige Information und unterliegt der Spekulation - Bloomberg vermutet, dass das Apple-Headset in etwa so viel kosten könnte wie der iMac Pro*: 5.999 Dollar (ca. 5.999 €, angesichts Apples Preispolitik in Deutschland wahrscheinlich eher noch mehr) - aber das lässt darauf schließen, dass sich das Produkt an eine kleine Gruppe von Nutzern richtet. Wie bei der ersten Runde von Google Glass* werden sich wohl nur passionierte User angesprochen fühlen.

Apple-Headset: Prozessoren, die den Preis rechtfertigen?

Das erste Apple-Headset könnte mit Hardware ausgestattet sein, die seinen Preis rechtfertigt: Apple plant, es mit einigen seiner fortschrittlichsten und leistungsstärksten Silicons zu füllen, wobei einige Chips die M1-Prozessoren übertreffen, die in den Mac- und MacBook-Reihen eingesetzt werden. Die Bildschirme für die VR-Darstellung sollen höher aufgelöst sein als die in konkurrierenden VR-Brillen, und das Headset könnte auch einen diskreten Lüfter enthalten, so Quellen gegenüber Bloomberg, was interessant ist, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen dazu neigt, bewegliche Lüfter aus seiner Hardware herauszuarbeiten, um schlankere Produktprofile zu erreichen.

Der Bericht beschreibt Apples N301 als noch in der Entwicklung befindlich und weit entfernt von einem endgültigen Design: Die Notwendigkeit des Lüfters führte zu einem sperrigeren Prototyp, der den Nacken zu belasten drohte, was die Designer dazu veranlasste, das Headset zu schrumpfen, bis keine Gläser mehr hineinpassten, und stattdessen ein System zu entwickeln, um verschreibungspflichtige Gläser über die VR-Bildschirme zu legen. 

Um Gewicht zu sparen, könnte das Headset ein Außenmaterial aus Stoff verwenden, im Gegensatz zu den Metalldesigns der jüngsten Produkte wie den AirPods Pro. Einige der Prototypen sind angeblich ähnlich groß wie die eigenständige Oculus Quest, mit externen Kameras für AR-Funktionen sowie Hand-Tracking, möglicherweise für Funktionen wie Air-Gesten. 

Das Gerät scheint zu früh in der Entwicklung zu sein, um ein Veröffentlichungsdatum zu erraten, obwohl Apples angebliche Pläne, es im Jahr 2022 zu veröffentlichen, darauf hindeuten, dass wir im Laufe des Jahres mehr über das VR-Headset N301 hören könnten. Es könnte sich immer noch verzögern - der Bericht bemerkte, dass Covid den Fortschritt verlangsamte, indem es die Zeit der Ingenieure in Apples notorisch geheimen Laboren begrenzt hat - oder ganz abgesagt werden, da der Bericht nahelegt, dass das Unternehmen glaubt, dass die AR-Brille mit dem Codenamen N421 ein weitaus attraktiveres Produkt für den Mainstream ist, dessen Veröffentlichung für 2023 geplant sei. 

N421 könnte die Apple-Brille sein, von der wir schon seit Jahren hören, aber wir müssen warten, bis wir mehr Informationen erfahren, die beide Geräte unterscheiden, um eine klarere Vorstellung davon zu bekommen, welches zuerst erscheint - und welches den Apple-typischen Durchbruch schaffen wird, um seine Produktnische neu zu definieren.

* Link englischsprachig

Franziska Schaub
Chefredakteurin

Hallöchen, ich bin Franzi.

Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.


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