Metroid Prime Remastered zeigt, wozu die Switch fähig ist

Metroid Prime Remastered Samus
(Bildnachweis: Nintendo)

Metroid Prime Remastered ist eine der größten Überraschungen der letzten Nintendo Direct gewesen. Vor allem, weil es bereits nach der Präsentation zum Download bereitstand. Wir haben die ersten Stunden reingespielt und sind hellauf begeistert. Das Original – welches 2002 für den Gamecube erschien – ist eines der besten Beispiele für die Metroidvania-Formel und eines der wenigen, das in 3D gut funktioniert hat. Aber irgendwie hat der Entwickler Retro Studios mit dem Remastering des Klassikers für Nintendo Switch Dinge erreicht, von denen wir nicht einmal wussten, dass sie auf der Konsole möglich sind.

Nachdem ich die Neuauflage für Nintendo Switch selbst gespielt habe, ist Metroid Prime Remastered so etwas wie eine Fehlbezeichnung. Tatsächlich bewegt sich das Spiel gefährlich nah an der Grenze zum Remake, mit einer stark überarbeiteten Geometrie, komplett neuen Texturen und Gegnermodellen.

Anders als das kürzlich erschienene Dead Space Remake bleibt Metroid Prime Remastered in Bezug auf das Gameplay, den Spielverlauf und die Steuerung weitgehend unverändert. Stattdessen hat Retro Studios eine neue Messlatte gesetzt, nach der Remastered-Spiele streben sollten. Und es sticht auf einer Konsole hervor, die von minderwertigen Portierungen und Spielen mit starken Leistungsproblemen nur so überschwemmt wird. 

Mit Metroid Prime Remastered zum Touchdown

Metroid Prime Remastered Tallon Overworld

(Image credit: Nintendo)

Zu Beginn schlüpfst du in den Power Suit der Kopfgeldjägerin Samus Aran und begibst dich auf ein von Parasiten überflutetes Raumschiff der Weltraumpiraten. Die Verbesserungen machen sich sofort bemerkbar. Die optimierte Beleuchtung unterstreicht die düstere Stimmung in den metallischen Gängen des Schiffs. Aber zu diesem frühen Zeitpunkt hat uns Metroid Prime Remastered noch nicht einmal gezeigt, was es wirklich kann.

Nach der Flucht aus dem Schiff und der Landung auf dem Planeten Tallon IV, wo sich der Rest des Spiels zuträgt, verlässt du Samus' Schiff und begrüßt die überholte Flora und Fauna. Hier bin ich zum ersten Mal ermutigt, die Landschaft in mich aufzunehmen. Das satte Grün der Landezone kommt auf der modernen Konsole besser zur Geltung als je zuvor. Vor allem, wenn du eine Nintendo Switch OLED hast.

Als ich zum Himmel blicke und der heftige Regen auf Samus' Visier tropft, gibt es nur einen Gedanken in meinem Kopf: "Ich kann nicht glauben, dass das auf der Switch läuft." Und das auch noch mit 60 Bildern pro Sekunde. Der veraltete Tegra X1-Prozessor der Switch bremst viele der besten Nintendo Switch-Spiele aus, wenn es um die Leistung geht. Sei es die schwankende Framerate von Bayonetta 3 oder die Detailarmut von Pokémon Karmesin & Purpur. Bei manchen Spielen habe ich – vielleicht zu Unrecht – geglaubt, dass die Switch nicht mehr ganz auf der Höhe ist.

Doch jetzt kommt Metroid Prime Remastered völlig überraschend um die Ecke und zeigt, dass diese Konsole in den Händen eines fähigen Entwicklerstudios immer noch zu unglaublichen Dingen fähig ist. Während ich die lodernden Höhlen von Magmoor, die staubigen Chozo-Ruinen und die frostige Phendrana-Eiswüste erkunde, erlebe ich keine Leistungseinbußen, obwohl sie so viel realistischer und detaillierter sind als zu Gamecube-Zeiten.

Perfekte Kontrolle

Metroid Prime Remastered Samus scanning

(Image credit: Nintendo)

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Metroid Prime Remastered ist die Tatsache, dass so ziemlich jede Steuerungsoption, die es je gab, übernommen wurde. Während das neue Dual-Stick-Steuerungssystem für Neulinge geeignet ist, die sich mit FPS-Spielen auskennen, hat Retro Studios alles getan, um jede Art von Spieler anzusprechen.

Bevorzugst du die Bewegungssteuerung, die in der Metroid Prime Trilogy-Portierung eingeführt wurde? Auch dafür gibt es eine Option. Willst du die Zielerfassung des rechten Analogsticks mit einem Hauch von Gyro kombinieren, um die Steuerung zu verfeinern? Auch das kannst du tun. Oder wenn du ganz altmodisch bist, kannst du dich für die "klassische" Steuerung entscheiden, die das Tastenlayout der Originalversion perfekt nachahmt.

Du kannst sogar noch einen Schritt weiter gehen und mit dem offiziellen Nintendo Gamecube Controller spielen, der ursprünglich für Super Smash Bros. Ultimate entwickelt wurde. Diese Option kann ich selbstverständlich nur echten Nostalgikern empfehlen, aber es ist fantastisch, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt.

Was das Gameplay angeht, bin ich vor allem ein großer Fan von einem raffinierten Quality-of-Life-Update. Früher hat ein Druck auf die Feuertaste ein einzelnes Geschoss auf einen Feind abgefeuert. Wenn du jetzt die Taste gedrückt hältst, kannst du drei Runden lang feuern, was sich hervorragend eignet, um Gegner mit geringerer Gesundheit schnell zu erledigen. Wenn du die Taste in einem bestimmten Rhythmus drückst, kannst du das automatische Feuer aufrechterhalten, ohne es ständig zu spammen. Das ist ein Segen für die Hände von uns Metroid-Fans, die 20 Jahre später mit Sicherheit gealtert sind.

Nur ein Vorgeschmack

Metroid Prime Remastered

(Image credit: Nintendo)

Angesichts der anhaltenden Funkstille zu Metroid Prime 4 ist es leicht, sich über die Zukunft der Serie zu ärgern. Doch nach dem Erfolg von Metroid Dread im Jahr 2021 und dem tadellosen Metroid Prime Remastered bin ich zuversichtlicher denn je, dass die Serie eine große Zukunft hat.

Wir werden zwar nicht erfahren, wann Metroid Prime 4 erscheinen wird, aber die Qualität von Metroid Prime Remastered zeigt eindeutig, dass das Spiel bei Retro Studios in sehr guten Händen ist. Sicher, das Spiel könnte sich bis zum Release der Nintendo Switch 2 (oder Nintendo Switch Pro) verzögern. Aber auf einer leistungsfähigeren Hardware kann das nur zum Vorteil des Spiels sein. Alles in allem ist es eine gute Zeit, um Metroid-Fan zu sein. Behalte unsere Webseite für einen baldigen Testbericht im Auge!

Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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